Forum Übersicht - RE: Einstand - 5

Sein Gesicht verliert alle Farbe. „Ajest 239, Hostinos steh mir bei!“: sagt er leise. Jetzt leert er seinen Becher auf einen Zug. Für einen Moment schließt er die Augen. Als er dann Sundara wieder ansieht, glitzert es in seinen Augen. „Ich bin gestern Abend noch durch Esticha gelaufen. Die Sragon waren im Anmarsch, hatten die Stadt aber noch nicht erreicht. Wir hatten den 10. Aros 235!
Bei Ira ist es noch schlimmer. Für sie war gestern der 29.Omajas 231! Versteht ihr? Wir haben nicht eine Nacht lang geschlafen, wir waren für Jahre verschwunden. Vorausgesetzt wir haben wirklich 239.“ Keresin greift sich an Stirn und massiert sich für einen Augenblick lang die Schläfen. Als er sie wieder ansieht leuchtet Hoffnung aus seinen Augen. „Wie sind únsere Truppen nach Elurien gekommen, wer hat sie geführt? Die Schuppenärsche haben uns nicht ausgelöscht? Bei Hostinos, ist es wahr? Ist es wirklich wahr?“ Seine sonst so ruhige Stimme ist heißer vom Sturm der Gefühle die durch ihn toben.

„Habt Dank.“ Lenari schenkt sich einen viertel Becher voll, schnuppert vorsichtig daran und kippt das kleine Glas auf Ex, um sich sofort nochmals einzuschenken. Während der Wirt nach draußen eilt, dreht sie sich um dem Schemel in Richtung Schankraum, den Rücken an den Tresen gelehnt. Ihr Blick schweift über das spärliche Mobiliar, die wenigen Tischen deuten nicht gerade auf regen Zustrom hin. Wenigstens wirkt das Ganze einigermaßen aufgeräumt und ordentlich, ein bisschen Staub und Spinnweben gehören einfach dazu.

Mit schief gelegtem Kopf betrachtet sie Sundara, die sich erst an einem Tisch niederlässt, um wenig später zu Keresin umzuziehen. Kurz verzieht sich ihre Miene zu einem belustigt wirkenden Grinsen, als die zierliche Frau mit ihrer kleinen Waffensammlung kämpft. Die kurze Erheiterung verfliegt indes schnell, als die Schwarzhaarige gleich darauf in Rage redet und immer lauter wird. „Soviel zum Thema ruhig bleiben.“ murmelt sie leise, kann höchstens von ihrem Nachbarn am Tresen gehört werden. Kopfschüttelnd dreht sie sich wieder auf ihrem Schemel um und kippt den nächsten kleinen Becher Raka.

Bhok ist wohl nicht so schnell wie seine beiden anderen Begleiter. Sie gehen direkt auf die Schenke zu und verschwinden. Der Meister blickt sich vorher noch um und bestaund das Gebäude. Was für herrliche Handwerkskunst. Er verbringt einige Zeit damit das Gebäude zu begutachten, als er durch Geräuche wieder zurück in die Realität gebracht wird.
Er kommt dann in die Schenke und freut sich nicht mehr alleine zu sein "Ein wunderschönerschöner Tag ist es" meint er so laut, dass jeder ihn hören kann. "An diesem seltsamen Ort kann man sich schon über so kleine Dinge freuen, meint Ihr nicht auch?" Er sucht sich einen freien Tisch oder dorthin wo noch ein Stuhl frei ist und setzt sich. "Er kramt in seiner Tasche und zieht ein Geldstück heraus. Eine Dublone oder ein Schekel... man kann es nicht gut erkennen in dem Licht. "Herr Wirt? Ist das Zeug hier noch was wert? Kann ich davon ein Bier bekommen?"

Erst jetzt beginnt der freundliche Mann sich genauer umzusehen, doch auch das ist nur rein aus Interesse.

Noch ein Gast hat inzwischen den Silberkrug betreten und Stanchek macht sich auf zum Tisch an dem der Mann Platz genommen hat. Freundlich begrüßt er seinen Gast. „Willkommen im Silberkrug.“ Als ihm der Mann irgendeine Münze zeigt, lacht er fröhlich. „Nein, mit der werdet ihr hier nichts bekommen, fürchte ich. Hier im Silberkrug könnt ihr mit Mon bezahlen, wenn ihr wollt. Aber...“ Wieder zieht Stanchek seine Nummer ab und hebt theatralisch die Rechte mit dem ausgestreckten Zeigefinger. „Heute ist ein besonderer Tag. Ihr seid zum ersten Mal im Silberkrug und wie ich den anderen Herrschaften schon gesagt habe, zur Feier eueres Einstandes seid ihr heute mein Gast und könnt essen und trinken nach Herzenlust ohne zu bezahlen. Das Essen ist gleich fertig. Wollt ihr in der Zwischenzeit etwas trinken?“: erkundigt er sich.

"Oh... ihr seid der Herr dieser schönen Schenke? Wisst Ihr, dass Ihr ein wunderschönes Gebäude habt?" Bokh schaut sich um und sieht dann Sundara und Lenari. Er lächelt die beiden bis über beide Ohren an und nickt dem Wirt zu. "Gerne. Habt Ihr ein kühles Bierchen für mich?" Er steckt sein Leder mit dem Geld wieder zurück in die Seitentasche seiner Weste und streicht mit seinen Händen über den Holztisch.

"Herr Wirt. Darf ich Euch etwas fragen? Die Frage wo wir hier sind brauche ich Ihnen sicherlich nicht zu stellen, denn diese Frage haben sicherlich schon einige der Anwesenden hier gestellt. Ich würde gerne wissen ob es hier einen guten Tischler oder Schreiner gibt. Ich bin selbst ein Meister des Holzes und würde gerne etwas für diesen Ort hier beitragen."

Heiser ist Sundaras Stimme ebenfalls, aber diese ist immer so. Je länger Keresin nun redet, desto mehr senkt sich ihr Kopf, während ihre Augen nicht aus den seinen weichen, bis sie ihn von unten herauf anschaut mit einem ziemlich verständnislosen Blick. Erst gegen Ende hin hebt sich ihr Kopf wieder etwas, der Blick klärt sich aber nicht unbedingt auf.

"Naja..." beginnt sie dann, "nun, ja, Hel Nergal hat sie geführt. Und nein, die Schuppenärsche haben niemanden ausgelöscht... und, und, ja, wenn ich es sage, es ist schon wahr..."

Sie zieht gedankenverloren an ihrer Zigarette, zieht dabei aber die Glut zwischen ihre Finger. Sie wirft erschrocken den Stummel in die Luft, er fällt neben ihr auf den Boden. Sie will mit dem Stiefel drauftreten, wieder ist die Asnivala im Weg. Sie stößt die Waffe also zur Seite, dann knallt der Stiefel auf den Dielenboden. Freilich hat diese Zeremonie dazu geführt, dass Sundara ihren Blick kurz abgewendet hat. Dann schaut sie ihn wieder an. Sie sagt zunächst kein Wort, schaut ihn an und scheint nachzudenken. Schließlich dreht sie den Kopf zur Seite, sucht den Wirt des Silberkrugs. Sie entdeckt ihn, steht dann auf und geht zu ihm hin.

"Entschuldigt," fragt sie dann, "aber könnt Ihr mir sagen, was für ein Datum wir heute haben?"

„Der bin ich und mein Name ist Stanchek.“: entgegnet der Wirt auf die Frage. „Danke, ja es ist ein schönes Gebäude, aber alt. Man müßte es pausenlos ausbessern und reparieren, aber ich bin Wirt kein Handwerker.“ Freundlich nickt er. „Ein Bier. Kommt sofort.“ Er bleibt wieder stehen als ihm der Gast weitere Fragen stellt. „Nun ihr seid hier bei mir, im Silberkrug.“: erwiedert er mit einem Lächeln. „Tischler? Da fiele mir nur Shasla ein, die Schmiedin. Sie hat ein paar Leute und die machen auch Holzarbeiten. Aber ich habe keine Idee ob sie jemanden braucht. Ach ja, da wäre noch Roalds Hof. Der liegt aber außerhalb der Stadt und Roald hat eine Menge Leute. Aber ihr könnt ihn ja fragen, doch heute würde ich nicht mehr zu ihm hinaus gehen. Ihr schafft es nicht mehr vor dem Einbruch der Dunkelheit und es wäre besser heute Nacht nicht draußen zu sein.“ Er wendet sich ab um seinem Gast ein Bier zu zapfen. Im Gehen wendet er sich Sundara zu und zieht die Stirne kraus. „Datum?“: frägt er und kratzt sich den Stoppelbart. „Eh..nun ja, ich weiß nicht genau. Hier ziehen die Tage ruhig vorbei. Aber über den Daumen geschätzt würde ich sagen noch drei bis vier Monate zum Sturm. Entschuldigt mich.“

„Der Reichsprovisor? Ja, das kann hinkommen, er war auch Oberkommandierender aller Streitkräfte.“ Keresins Augen glänzen jetzt wie im Fieber. „Wenn es stimmt was ihr sagt, dann haben wir vor den Mauern Estichas gesiegt und Vobra ist frei. Niemand wäre so verrückt auf Vorovis zu marschieren, wenn das Hinterland in feindlicher Hand ist. Bei Phalos blutiger Hand, dann lebt Vorovis!“ Er schüttelt den Kopf, völlig überwältigt von dieser Nachricht und dann blüht ein Lächeln voll Dankbarkeit und Freude in seinem Gesicht auf. „Ich danke euch für diese Nachricht. Wenn es euch nichts ausmacht würde ich mich gerne später noch mit euch darüber unterhalten, aber jetzt muß Ira suchen. Entschuldigt!“ Schon ist Keresin auf den Beinen und eilt aus dem Silberkrug hinaus auf den Platz.

----> Platz der Tänzerin

Reichlich verblüfft schaut Sundara Stanchek nach. Wohl will sie ihm etwas antworten, doch außer einem dumben "Ööööhm" bringt sie nicht heraus. Also schleicht sie zurück zu Keresin und lässt sich auf den Stuhl fallen. Sehr locker sieht dies jedoch nicht aus. Die Asnivala hat wieder etwas dagegen, die Scheide stellt sich wieder auf den Boden und zerrt an ihrem Waffengurt. Schnaubend drückt sie nun die Waffe mit der Hand nach hinten. Dann schaut sie Keresin wieder an.

"Ihr meint also, Ihr wäret vier Stürme lang einfach weg gewesen?" fragt sie ihn. "Und Ira wäre noch viel...."

Sie sieht ihn an, kratzt sich hinter dem rechten Ohr.

"Das macht irgendwie keinen Sinn, wo seid Ihr gewesen? Wo ist Ira... jemand sollte es ihr sagen, dass Vorovis nicht ausgelöscht ist. Wir sollten sie so schnell wie möglich suchen. Die macht sich ja ganz umsonst fertig."

Der Blick ist nun durchdringend geworden, und je länger sie Keresin anschaut, desto mehr wird Keresin klar werden, dass er diese Augen wohl kaum mehr vergessen wird - egal wieviel er von der Trägerin hält. Als dann Keresin sich jedoch erhebt und das Gastlokal verlässt, nimmt sie den Bogenköcher und folgt ihm.

"Ich komme mit," sagt sie bestimmt. "Ich war dabei, ich weiß, wie es gewesen ist."

---> Platz der Tänzerin

Sorgfältig füllt Stanchek den Bierkrug und vergißt auch nicht die Schaumkrone. Mit einem Lächeln bringt er das Bier an den Tisch des Mannes, der sich wegen der Tischlerei erkundigt hat. "Zum Wohl! Laßt es euch schmecken.": sagt er um sich dann nach den anderen Gästen umzudrehen. Der Mann mit den kurzen Haaren verläßt mit der Dunkelhaarigen den Schankraum, die Dünne sitzt mit den Brüdern an der Theke, die jetzt auch Stanchek ansteuert. Wieder füllt er sich seinen Becher mit Bier und läßt seinen Blick über die Theke schweifen, ob seine Gäste auch versorgt sind. Erst dann hebt er den Becher. "Zum Wohl!": prostet er seinen Gästen zu und leert mit Genuß seinen Becher.

Der Ältere gibt ein kurzes Schnauben von sich, das am ehesten einem Lachen gleicht und greift breit grinsend nach seinem Bier, um nun einen großen Schluck davon hinunter zu kippen. „Natürlich hab ich Recht“, zwinkert er seinem Bruder vergnügt zu, ehe seine Miene wieder langsam ernster wird. Unter den weißen Brauen wandern die hellen Augen durch die Taverne und beobachten wie nacheinander weitere „Gäste“ eintrudeln, die allesamt auf ähnlich begeistere Weise von dem Wirt begrüßt werden. Gerade wird der dickbauchige Mann von der dunkelhaarigen Fremden umarmt und geherzt, als er den Blick auf die Kette senkt, die der Wirt ihnen zur Ansicht auf der Theke gelassen hat. Nachdenklich nimmt er eine der Münzen in die Hand und betrachtet das säuberlich ausgestanzte Loch in der Mitte. Er brummt bestätigend, als sein Bruder seiner Ansicht nach die passenden Schlüsse zieht und die kahlköpfigen Arbeiter Sklaven nennt. Eine Sklavenkolonie? Das wären keine guten Nachrichten und erzeugt ein erstes Zusammenziehen seiner Brauen, so dass sich eine Falte zwischen den Augen zeigt. Andererseits wären sie dann sicher nicht unbehelligt am Strand liegen geblieben.

Das Verhalten des Wirts wird auch zunehmend… merkwürdiger. Fremde sind sicher immer willkommen, in jeder Schenke, nur stürzt man sich gewöhnlich auf die Neuigkeiten, die die Reisen auf den Straßen so mitbringen. Stanchek interessiert sich aber nicht im Geringsten für die Reisegeschichten seiner neuen Gäste, sondern ausschließlich für sein Geschäft – für das er nicht einmal eine Entlohnung verlangt! Sein Blick wandert zu seinem Bruder, wo ein stummer Austausch stattfindet. „Ich will mich nicht beschweren“, hebt er beschwichtigend eine Hand. Gewiss nicht!“ Aber es ist… merkwürdig“, wählt er vorsichtig eine Beschreibung für das Empfinden, das sich bei ihm einstellt. Sein Blick wandert zu den Anwesenden, den Vorovisen der mit harter Miene am Tisch sitzt, ehe sich dort noch einmal eine hitzige Diskussion, diesmal mit der anderen, dunkelhaarigen Frau entfacht und zu dem jungen Mann, der mit den Händen über den abgenutzten Tisch streicht, als könne er nicht so Recht glauben, was er da fühlt. Na, wer weiß schon, aus welchem Loch dieser gekrochen ist. Kaar jedenfalls geht es ähnlich, schmeckt er das kühle Bier in der Kehle, spürt die saubere Kleidung am Körper und hat seinen munteren Bruder an der Seite, was ihm immer noch wie ein Wunder vorkommt.

„Das ist Gronk, mein kleiner Bruder. Ich bin Kaar“, wendet er sich schließlich an die junge Frau, die sich zu ihnen setzt und deutet mit dem Krug auf den Riesen, den wohl niemand, außer ein älterer Bruder als „klein“ bezeichnen würde. Er selbst ist deutlich kleiner als Gronk, gilt aber mit seiner Größe und Statur ebenfalls als kräftig. Die Ähnlichkeit der Männer ist unübersehbar, nicht nur anhand der Kleidung, die sich im Stil ähnelt und den vielen Tätowierungen, die auch seine Arme zieren, so kann man anhand der Gesichtszüge eindeutig eine Ähnlichkeit ausmachen. Der Altersunterschied der Brüder muss beträchtlich sein, aber noch nicht so groß, um ihn als Vater des Riesen einzuordnen. Das Lächeln, welches er Lenari schenkt ähnelt dagegen wieder sehr dem seines Bruders und er rutscht ein Stück zur Seite, um ihr an der Theke Platz zu machen. „Eine gute Frage“, nickt er auf ihren Kommentar hin ohne jedoch diesen direkt zu beantworten.“ Seid ihr auch am Strand … angespült worden?“ wählt er eine vorsichtige Umschreibung, aber eine passendere fällt ihm nicht ein. Er gibt ein leises Stöhnen von sich, als Keresin mit der neuen Frau die Schenke verlässt und schüttelt den Kopf:“ Eine ganz schlechte Idee. Es ist nicht gut eine Frau mitzunehmen, wenn er ihr doch noch hinterherläuft. Ganz besonders, wenn sie hübsch ist. Wie hat er es geschafft sich noch nicht die Augen auskratzen zu lassen. Gilt das als unentschieden?“ der fragende Blick zu seinem Bruder..

Das Schmunzeln weicht prompt aus dem Gesicht des Bärtigen, als Kaar seine zögerlichen Bedenken äußert. Seine dichten Brauen wandern in Richtung Nasenwurzel, während sein Blick auf den Krug mit dem Bier fällt, der beinahe geleert ist und nun ein unwohles Gefühl mit Magen verursacht, anstatt die Wohltat aufrechtzuerhalten, mit der das Gebräu eben noch hinabgestürzt wurde. „Scheiße…“ brummt er leise, hebt den Krug an und schnuppert verstohlen daran, ehe er ihn wieder absetzt, ohne davon zu trinken. Dass der Wirt selbst davon getrunken hat, beruhigt ihn nicht wirklich, allerdings ist es ein Blick zu Kaar, der ihn davon abhält aufzuspringen und den Dickwanst am Kragen zu packen und zu schütteln bis er redet. Lenaris pampige Erwiderung lässt den Riesen leise grollen, jedoch überlässt er es seinem Bruder, sich mit dem Mädchen zu unterhalten, während er selbst vom Schemel rutscht und sich neben dem weißhaarigen und dem Mädchen aufbaut, als gelte es randalierende Gäste vor die Tür zu setzen. „Oder aber wir werden gerade Zeuge seiner Schwäche für Untreue und das hübsche Ding tröstet ihn geradewegs über seine tobende Ehefrau hinweg.“ Beleuchtet Gronk den Abgang der beiden jungen Leute aus einer anderen Sicht und hebt dann die massiven Schultern. „Es gilt als unentschieden, wenn sie in der nächsten Zeit freudestrahlend wieder hier hereinwehen.“

Über das Bier scheint sich Kaar so wenig Gedanken zu machen wie der Wirt, hebt er den Humpen noch einmal für einen Schluck, bevor er diesen fast geleert zurück auf die Theke abstellt. Ein kurzer Blick durch die Taverne folgt, ein weiterer zu seinem Bruder, ehe auch er aufsteht. „Stanchek, danke für das gute Bier“, wird dem Wirt zugerufen ehe er bedauernd die Arme ausbreitet:“ Wir schauen noch mal nach, ob wir die Geldkatze nicht doch verloren haben, war ein guter Tipp. Haltet den Echseneintopf warm“, folgt ein breites Lächeln, mit dem er den Krug noch etwas mehr auf die Theke schiebt ehe er sich abwendet. Lenari erntet dagegen ein kurzes Stirnrunzeln, bevor er leise murmelt:“ Ihr seht aus wie ein vernünftiges Mädchen. Bleibt nicht zu lange, traut keinem Wirt, der sich nicht im Geringsten für die Herkunft seine Gäste interessiert und Freibier verteilt.“ Wie Piyuvas die auf eine Weide im Hinterhof eines Schlachters getrieben werden. Er sieht noch einmal zu seinem Bruder, dem kaum merklich zugenickt wird, ehe er die Schritte nach draußen ins Licht lenkt, um die Schenke rasch zu verlassen..

Überrascht sieht Stanchek Kaar an als sich dieser erhebt, sich für das Bier bedankt und sich zu gehen anschickt. „Gern geschehen.“: antwortet er. „Der Eintopf wird warm gehalten, da braucht ihr euch nicht zu sorgen und es ist genug da, daß ihr auch später essen könnt.“ Als Kaar davon spricht nach ihren Geldkatzen suchen zu wollen, wiegt er nachdenklich den Kopf. „Es ist natürlich eure Sache, ich will euch da auch gar nicht drein reden. Doch der Tag neigt sich dem Ende zu und es wird bald dunkel. An eurer Stelle würde ich zumindest in dieser Nacht nicht in der Dunkelheit durch die Stadt wandern. Aber wie schon gesagt, es bleibt euch überlassen.“ Er schaut von Einem zum Anderen. „ Nicht das ich etwas herbei reden will, ich wollte es nur gesagt haben.“

„Angespült ? Ich hab keine Ahnung, aber zumindest bin an diesem leeren Strand aufgewacht,“ bestätigt Lenari mit einem Nicken und wendet sich Kaar zu. „Ich heiße Lenari,“ fügt sie gleich darauf noch hinzu und lächelt den großgewachsenen Mann vorsichtig an. „Dann seid ihr also auch plötzlich hier gewesen und habt keine Ahnung was los ist.“ meint sie halb feststellend, halb fragend, während Gronk gleich darauf aufsteht und sich die beiden Brüder recht abrupt zum Aufbruch bereit machen und Kaar ihr die leise Warnung hinterlässt. Die beiden haben die Schenke noch nicht verlassen, als Lenari mit lauter Stimme den Wirt anspricht. „Sagt mal Stanchek...“ meint sie gedehnt und hebt ihren Becher. „Nicht dass ich einen guten und vor allem geschenkten Tropfen nicht schätzen würde, aber seid ihr als Wirt immer so großzügig ?“ sie deutet auf den leeren Schankraum “Eigentlich müsste bei soviel Großherzigkeit die Bude dann ja immer voll sein. Wo sind denn dann alle ? Und wieso seid ihr so bestrebt uns hierzuhalten ?“ sie springt von ihrem Hocker und stellt sich direkt vor den Wirt. „Da draußen ist doch nichts los – wieso sollte es im Dunkeln gefährlich sein ? Und Ihr habt eine Schenke, kein Gasthaus oder ? Wo sollten wir denn alle schlafen ?“ Frage um Frage prasselt auf den armen Wirt ein.