Sehr gut. Ich wollt mir sowieso einen neuen Char machen. Mir jucken schon die Finger. Ich fang gleich an damit. Ich bleib aber bei einem Vorovis Charakter. Esticha das ist schon so lang her. Ich kann mich kaum mehr erinnern. Paßt das eh?
Hurra! Ich freu mich!!!! Super das du es dir doch noch überlegt hast! Wie gehts weiter? Kann ich mit Vella weiterspielen? Oder soll ich mir einen neuen Charakter basteln?
Vella schaut von einem zum anderen. Dann hält sie es nicht mehr aus. "Ich glaub ich hab etwas gehört. Entschuldigt mich, ich geh nachschauen." Sie wartet auf keine Antwort . Sie läuft nicht, aber sie beeilt sich sehr. Für einen Moment ist ihr helles Kleid noch zwischen den Bäumen zu sehen. Dann ist sie verschwunden.
"Ich glaub nicht das es ein Zufall ist.": sagt Vella. "Ich kenn Hel schon eine halbe Ewigkeit. In Esticha haben wir zwei Jahre gemeinsam gelebt." Sie seufzt leise. "Diese Heilerin sagt Hel braucht Ruhe. Ich weiß nicht obs eine gute Idee ist mich einfach bei ihm einzuquartieren. Es ist nur..." Für einen Moment schaut es so aus, als ob Vella sich Timea anvertrauen will. Aber sie tut es dann doch nicht. Sie schämt sich einfach. "Alles wissen die sicher nicht.": sagt sie dann. "Aber sie haben soviel Macht. Manchmal glaub ich, es gibt nichts was die nicht können." Sie wischt sich eine Strähne aus dem verschwitzen Gesicht. "Danke.": sagt sie leise. Es ist nicht ganz klar wofür sie sich bedankt. Das die Entschuldigung angenommen wird oder für das Gespräch. "Ich mach mich wieder auf den Weg. Ich wünsch euch noch einen schönen Tag." Diesmal geht sie wirklich. Es wird wieder still auf dem kleinen Platz.
Sie bemerkt den greizten Ton des Hünen. So hält sich Vella zurück und sagt nichts auf die Frage der Vorovisianerin und die Antwort des Kriegers. Sie schaut sich ihre Landsmännin noch einmal unauffällig an. Aber sie kann sich nicht erinnern, ihr begegnet zu sein. Aber zehn Stürme waren eine lange Zeit. Sie war auch in Vorovis nicht viel ausgegangen. Ihr Bekanntenkreis war nicht groß gewesen. Es kann schon sein, daß sie aneinander vorbei gegangen sind. Mehr aber nicht. Daran würde sich Vella erinnern. Sie wirft einen kurzen Blick auf den Barden. Der spielt immer noch mit seinem Becher. Er tut ihr leid, wie er so dasitzt, blutverkrustet und irgendwie verändert. Aber wenn er sich nicht eingemischt hätte, dann Hel gesund und die Exotin nicht bei ihm. Diese Hexe! Vella paßt nicht mehr auf ihre Umgebung auf. Die Machtordnung der Gastgeber interessiert sie nicht. Sie ist immer noch der Meinung, daß die nichts Böses mit ihnen vorhaben. Im Gegenteil, sie haben Hel geholfen und sogar der alte Mann war zu ihr freundlich gewesen. Außerdem will sie hier nicht fort. Wenn nur Hel gesund wird. Solang muß sie auch die Hexe ertragen. Aber keine Jhane länger! Immer weniger achtet sie auf die Gesellschaft am Tisch. Ihre Gedanken kreisen um Hel und die Exotin.
Der junge Jewaka erschreckt sie ein bißchen. Aber sie hat sich schnell wieder gefangen. Lächelnd schaut sie zu, wie sich der Jewaka hinter dem Baum versteckt. Man kann ihr ansehen, daß sie froh ist, das Timea die Entschuldigung annimmt. Es ist ihr jetzt ganz schön peinlich, daß sie sich so aufgeführt hat. Sie schaut der Händlerin zu, wie sie aufsteht. Stellt einen stillen Vergleich an mit ihr und der exotischen Hexe, die jetzt bei Hel ist. Ohne es zu merken seufzt sie leise. Ob es ihr paßt oder nicht, die Hexe ist schöner und anmutiger als sie beide. Sie nickt als Timea von Hel redet: "Ja, er ist zäh, das stimmt. Aber er hat schlimmer ausgesehen, als nach dem Duell und da wär er fast gestorben." Ein bißchen von dem Schrecken, den sie durchgemacht hat zeigt sich auf ihrem Gesicht. "Ich hab ihn gehalten. Er war weiß wie eine Leinwand, kalt, hat kaum geatmet. Ich weiß nicht wie lang ich auf ihn eingeredet hab, es müssen Jhane gewesen sein. Er hat auf nichts reagiert. Dann ist Mandelauge gekommen." Sie schüttelt leicht den Kopf. "Sie hat mit mir gesprochen. Dabei hat sie nichts gesagt. Ich hab sie irgendwie im Kopf gehört. Sie hat gesagt, daß er sterben wird, wenn sie ihm nicht hilft. Ich hab große Angst um ihn gehabt. Dann hat sie irgendwas mit mir gemacht. Ich bin eingeschlafen." Jetzt unterbricht sie sich. "Ich weiß nicht. Die Heilerin hat gesagt, daß er viel schlafen muß. Sie wir mich holen lassen." Es klingt nicht sehr überzeugt. "Ich hoffe sie tuts auch. Aber zum Glück ist er jetzt in seinem Haus."
Es ist ein bißchen plötzlich passiert. Vella hat sich zwar vorgenommen, mit Timea zu reden. Aber jetzt ist sie aus dem Konzept. Jetzt steht sie für ein paar Augenblicke unentschlossen da. Sie ist sich nicht mehr so sicher, ob ihre Eifersucht nicht Blödsinn ist. Hel gefällt die Händlerin, so wie er sie angeglotzt hat. Da ist sie sich sicher. Aber sie muß sich selbst zugeben, daß Timea kaum darauf reagiert hat. Nicht so wie diese aalglatte, falsche Schlange von Heilerin. Der Gedanke an die Exotin rückt die Händlerin ins richtige Licht. Sie ist nicht das Problem. Selbst wenn, dann nur ein Kleines. So gibt sie sich einen Ruck. Sie dreht sich um und spricht Timea nochmals an. „Ich bin euch ordentlich angefahren im Haupthaus. Ich möcht mich dafür entschuldigen.“ Für einen Augenblick schaut sie auf den Steinboden. Dann wieder zurück zur Händlerin. „Ich hab Hel gesehen. Die Heilerin die bei ihm ist hat gesagt, daß es ihm nicht so schlecht geht. Sie hat sogar Hoffnung, daß er wieder ganz gesund wird. Das wollt ich euch noch sagen.“ Das Wort Heilerin klingt aus ihrem Mund wie ein Schimpfwort.
Ohne viel Nachzudenken wohin, geht Vella durch die Stadt. Die Hitze ist schlimm. Aber die Bewegung hilft ihr die Gedanken zu vertreiben. Sie hält sich im Schatten. Aber ihr langes, weißes Kleid ohne Ärmel zeigt schon große Schweißflecken. Sie ist irgendwo im Osten der Stadt angelangt, als sie ein Scheppern und dann eine Stimme hört. Sie kann nicht verstehen, was die Frau sagt. Aber es klingt ärgerlich. Angst hat sie keine. Vielleicht ist es nur das Verlangen nach Abwechslung. Nach einem Gespräch um nicht nachdenken zu müssen. Sie geht nachschauen. Nach ein paar Schritten kommt sie auf einen kleinen Platz. Ohne die Geräusche wäre sie daran vorbei gegangen. Er liegt ein bißchen versteckt, von Hecken und alten Bäumen umgeben. Sie bleibt stehen und schaut sich um. Als sie Timea im Schatten eines Baumes entdeckt, ist es schon zu spät ungesehen zu verschwinden. „Entschuldigt, ich wollte euch nicht stören. Ich hab nur Geräusche gehört. Ich geh gleich wieder.“ Vella ist schon im Umdrehen, da bleibt sie nochmals stehen. So ganz ohne Gruß will sie doch nicht verschwinden. „Einen schönen Tag noch.“
Vella hängt buchstäblich an den Lippen Ataerics als er erzählt. Ihrem Gesichtsausdruck nach scheint ihr ein Stein vom Herzen zu fallen. Er ist aufgestanden, ißt und hat sich mit dem Krieger unterhalten! Ob es wirres Zeug war, oder nicht, ist ihr nicht wichtig. Sie hat ihn Stunden gehalten und gedacht er stirbt. Erst Mandelauge hat ihr ein wenig Hoffnung gegeben. Jetzt ist der ganze Druck fort. Er wird leben! Selbst ihr Zorn auf die exotische Hexe verblaßt etwas. Sie hat keinen Zweifel, daß die Exotin eine Heilerin ist. Aber sie spürt, daß sie es auf Hel abgesehen hat. Als Ataeric aber sagt das Hel anders ist, wird ihre Freude gedämpft. Jetzt wird ihr auch klar, wie sehr sie sich in den Vordergrund gedrängt hat. Verlegen senkt sie den Kopf. “Entschuldige! Ich wollte nicht aufdringlich sein. Erzähl nur, ich warte.” Dann schaut sie den Hünen an. “Danke.”; sagt sie schlicht auf sein neuerliches Angebot. Es steht ihr ins Gesicht geschrieben, daß sie wirklich dankbar ist.
Auf die Frage ob die Informationen von Hel stammen nickt sie. “Ja. Er hat das Kommando geführt. Er hat nicht viel von der Schlacht erzählt. Aber es muß ein schreckliches Blutbad gewesen sein.” Den Wein lehnt sie ab. Sie trinkt nur Wasser. Leise seufzt sie, als die Namenlose ihre Hoffnung begräbt, etwas mehr vom Schicksal ihres Volkes zu erfahren. “Wenigsten mußtet ihr den Untergang nicht miterleben.”: sagt sie leise. “Das sag ich mir immer, wenn mir die Jahre im Nirgendwo auf den Kopf fallen.” Lustlos kratzt sie in ihrer Schale. Sie ißt nur wenig und hört der Unterhaltung nicht wirklich zu. Erst als der Krieger Hel erwähnt hebt sie den Kopf. “Du hast heute mit ihm gesprochen?”:fragt sie überrascht. Langsam röten sich ihre Wangen. In ihren Augen funkelt es. “Diese verlogene, schlitzäugige Hexe.Sie hat mir gestern gesagt, sie wird mich holen, wenn er aufwacht. Gestern! Lijan soll sie holen.” Die Machtstruktur der Gastgeber interessiert Vella im Augenblick gar nicht.Sie will nur wissen wie es Hel geht. “Wie geht es ihm? Was hat er gesagt?”: bedrängt sie Ataeric.
Wenn nichts die Fremde überzeugt hätte, daß sie es mit einer Vorovisianerin zu tun hat, die Trauer im Blick als Vella nach der Heimat gefragt wird, die hätte sie überzeugt. Vella senkt den Kopf ein bißchen. Fast eine Verbeugung vor der Schwarzen Stadt und ihrer Opfer. "Nein, ich war nicht in Vorovis, als es geschehen ist. Ich hab mich im Jahr 229 auf der Heimreise von Esticha auf der Vorovna in meiner Kabine schlafen gelegt. Aufgewacht bin ich hier. Ich wußte nichts von dem Putsch, der Invasion, der Flucht, der letzten Schlacht und dem Exil. Das Alles hat mir erst Hel erzählt. Aber..."Vellas Augen glänzen jetzt feucht. "Irgendwie fällt es mir immer noch schwer, damit umzugehen. Hostionos sei uns gnädig.": sagt sie leise und bewegt. Es dauert ein bißchen, bis sie sich wieder fängt. "Außer euch, Hel und mir weiß ich von keinen Landsleuten. Es gibt noch eine Renegatin, aber von der hab ich schon lang nichts mehr gehört. Ich bin auch gar nicht bös darüber." Ob sich die Abneigung gegen die Person oder den Seitenwechsel richtet bleibt offen. "Und ihr? Wart ihr dabei, bei der Schlacht vor Esticha, im Exil? Hel kann sich nur an einige Bruchstücke nach der Schlacht erinnern. Ich wüßte sogern was aus unserem Volk geworden ist."
Das Lächeln gefriert als sie den Barden erkennt. Zuerst ist es deutlich Zorn. Dann zeigt sich Mitgefühl, als sie bemerkt wie Javero zugerichtet ist. Irgendwie schaut das nach Hel aus. Aber er war gestern noch bewußtlos im Bett gelegen. Hat die Hexe gelogen? War er gar nicht mehr so krank? Ein Verdacht steigt ihr hoch und verdichtet sich. Natürlich hat das Biest gelogen! Sie will sie von Hel fern halten! In ihrem Zorn stimmt sie sofort zu, als der Hüne anbietet, später gemeinsam zu Hel zu gehen. Sie vergißt sogar dem Krieger zu fragen, ob sie helfen kann, als er etwas von Kochen sagt. Den Gruß Javeros beantwortet sie nur mit einem Kopfnicken. Obwohl er ihr leid tut, kann sie nicht einfach vergessen, dass der Barde Hel fast umgebracht hat. Sie hat die Aussprache der Fremden sofort erkannt. Die Freude über die heimatlichen Laute dämpft sogar ihren Zorn ein bißchen. Vella ist deutlich zierlicher als die Fremde. Die durchschwitzte Bluse zeigt das deutlich. Nicht größer als 160 Clat schaut sie jünger aus als sie ist. Ihr langes dunkles Haar ist zu einem dicken Zopf geflochten. Ihr herzförmiges Gesicht mit den großen dunklen Augen ist hübsch und weiblich. Nur ihr Mund mit den vollen Lippen ist etwas groß. “Heil Vorovis.”: spricht sie die Unbekannte an. “Ich freu mich jemanden aus der Heimat zu treffen. Ich heiße Vella Ortan.” Die zierliche Frau spricht reines Hoch-Chirjeya, wie es nur in der Allianz gesprochen wird. “Wann seid ihr angekommen?”
Den ganzen Tag hat Vella auf Nachricht von Hel gewartet. Jetzt hält sie es zu Haus nicht mehr aus. Obwohl sie den Gedanken haßt wieder mit der exotischen Hexe reden zu müssen, macht sie sich auf den Weg. Selten hat sie einen Menschen so wenig leiden können wie diese “Heilerin”. Ja, sie ist eifersüchtig. Das macht es nur noch schlimmer. Jede der elegantenen Bewegungen der Hexe läßt sie aussehen wie ein ungeschickter Trampel. Das schöne ungewöhnliche Gesicht, die schrägen Augen! Sie haßt schon den Gedanken daran, daß dieses Biest mit dem zuckersüssen Lächeln Tag und Nacht bei Hel ist. Aber am schlimmsten ist, daß sie es schlucken muß, wenn Hel gesund werden soll. Obwohl es schon fast dämmert ist es noch so heiß, dass die leichte ärmellose Bluse schon bald durchgeschwitzt ist. Wie immer geht sie im Schatten. Aber das hilft nicht viel.Trotzdem nimmt sie den längeren Weg zwischen den Bäumen durch. Als Ataerics Haus durch die Bäume schaut, sieht Vella Licht. Für einen Moment überlegt sie, dann beschließt sie bei dem Krieger vorbei zu schauen. Vielleicht weiß er etwas von Hel. Sie sind Nachbarn und Ataeric kocht die Hexe garantiert nicht ein. So biegt sie ab und geht die paar Vat bis zur Veranda. Sie sieht Ataeric an der Wand lehnen, eine Frau die sie nicht kennt verdeckt eine sitzende Gestalt. Unschlüssig bleibt sie stehen.“Sichara!: sagt sie. “Stör ich? Dann komm ich später.”
Das seltsam geschnittene Kleid, das fremartige Gesicht, alles erinnert Vella an Mandelauge. Sie zweifelt nicht daran, daß die Frau da oben eine ihrer Gastgeber ist. Sie beobachtet sie. Vella hat keine Abneigung gegen die Unbekannten. Schon gar nicht, seit dem Mandelauge Hel gerettet hat. Für sie ist das Leben in der Stadt ein Geschenk. Aber irgendwie macht die Art wie die Frau dasteht und sie anschaut Vella ärgerlich. Auch das freundliches Lächeln ändert das nicht. Sie spürt eine Abneigung, die sie sich nicht erklären kann. Auch deswegen klingen ihrer Worte nicht so freundlich, wie sie es eigentlich will. "Sichara! Wer seid ihr und was macht ihr hier?": antwortet sie. Sie steigt noch eine Stufe hinauf. Zu der Frau hinauf schauen müssen, gefällt ihr gar nicht.
Beschwingt summt Vella die Melodie mit. Sie bereitet rechteckig zugeschnittene Stücke Wachspapier vor. Dann schneidet sie Bindfaden von einem Knäul ab und legt sie zurecht. Sei lacht über Javeros Bemerkung mit dem Tabak. „Schmierst du dir den Tabak aufs Brot?“: gibt sie zurück. Die ganze Zeit vergißt sie aber nicht immer wieder in den Topf zu schauen. Langsam fängt die Masse im Topf zu köcheln an. Jetzt schneidet sie auch die Vanilleschote in ein paar kleine Stücke. Als es im Topf zu blubbern anfängt, schaut sie hinein, wartet noch ein Bißchen und sagt dann zu Ataeric. „Jetzt kanns du den Kessel wegschwenken. Aber nicht ganz. Ein bißchen soll er noch heiß werden.“ Dann fängt sie an mit einem Schöpfer die heiße Marmelade in ein Glas zu füllen. Sie paßt besonders auf, daß der Rand nichts abbekommt. Dann kommt das Papier drauf und geschickt wickelt sie den Bindfaden um Glas und Papier. Zieht den Faden fest und stellt das Glas mit dem Boden nach Oben hin. So geht es weiter und Glas und Glas wird voll. In die letzten kommen die kleinen Stücke Vanilleschote. Nur noch ein kleiner Rest ist im Topf. Sie schöpft ihn in eine Schüssel. „Die Gläser müssen jetzt auskühlen.“: sagt sie und wischt sich die Hände ab. „Wenn alles gut gegangen ist, dann sollte sich die Marmelade lange halten. Ich muß jetzt alles sauber machen und wenn ich fertig bin, dann gibt’s was für euch.“
Schon auf dem Weg nach Haus macht sie sich wieder Gedanken wegen Hel. Zu Hause setzt sich auf die Veranda. Aber bald vertreibt sie die Hitze ins Innere. Müde wie sie ist, legt sie sich hin. Aber sie kann nicht schlafen. Die innere Unruhe treibt sie wieder aus dem Bett. Dann hält sie es nicht mehr in ihren vier Wänden. Trotz der Hitze marschiert sie los. Sie hat ihren geflochtenen Sonnenhut auf und hält sich im Schatten. Trotzdem kommt sie bald ins Schwitzen. Am Hafen angekommen geht sie nach Westen. Die Bäume in der Nähe des Strandes spenden wenigstens Schatten. Aber auch hier steht die Luft still. Sie setzt sich ein bißchen, dann geht sie hinunter an den Strand. Sie zieht ihren Rock hoch und macht ein paar Schritte ins Wasser. Das hilft ein bißchen. Mit einer Hand hält sie den Rock und geht langsam im knietiefen Wasser den Strand entlang. Als sie durch die Bäume das weiße Haus sieht, in dem Hel wohnt, kommt ihr der Verdacht, daß sie nicht zufällig da ist. Ihre Sorge um ihn hat sie hergetrieben. Seufzend steigt sie aus dem Wasser und geht hinauf in den Schatten der Bäume. Aber was war das? Hat sie eine Bewegung auf Hels Veranda gesehen? Sie geht jetzt schneller. Da steht wirklich eine Frauengestalt in einem grünen Kleid auf der Veranda und schaut zu ihr hinüber. Jetzt beeilt sich Vella.
"Hm.": Vella überlegt und kaut dabei im Gedanken auf ihrer Unterlippe. "Dazu brauchen wir einen zwieten Topf. Außerdem ist der Vanillegeschmack intensiv. Wenn wir die Schote mitkochen, schmeckts vielleicht nur nach Vanille. Ich hab eine andere Idee. Wenn wir die heiße Marmelade abfüllen, steck ich in ein paar Gläser ein Stückchen davon. Wenn es schmeckt, versuchen wir es das nächste Mal mit Mitkochen." Sie schaut in den Kessel und schüttet noch Zucker aus dem Sack dazu. "Jetzt mußt die rühren, bis es kocht.": sagt sie entschuldigend. Sie weiß, daß es bei dem kleinen Feuer eine Weile dauern wird. Aus dem Topf steigt schon ein appetitlicher Geruch nach süßen Früchten.
Sie schaut ein bißchen verlegen drein, als Ataeric zurückkommt. So als wär es ihr jetzt peinlich, dass sie einfach so drauf los geredet hat. Aber sie erwähnt das Thema nicht mehr. Sie nimmt die Schüssel, die ihr Ataeric gibt. "Vielen Dank. Ich mach uns etwas aus dem Kaninchon." Sie lächelt schon wieder und stellt die Schüssel in ihren Korb. "Ich wünsch dir noch einen schönen Abend. Bis Morgen." Sie steigt die Stufen hinunter und nach ein paar Schritten dreht sie sich noch einmal um. Sie winkt dem Hünen und ihr helles Kleid blitzt noch zwischen den Bäumen durch bevor sie verschwindet.
Ein wenig später kommt sie mit einem beladenen Tablett zurück. Zuerst stellt sie die Teekanne auf den Tisch, dann den Teller mit Fladenbrot, stellt Marmelade, Joghurt und eine Schüssel mit getrockneten Früchten dazu. Auf einem zweiten Teller liegen Käsescheiben und frische Früchte. Dann holt sie Besteck und Teller, deckt ihren Gästen auf. Zum Schluß stellt sie noch ein Vase mit einer frischen Blüte dazu. Dann setzt sie sich auch. "Bitte greift zu.": lädt sie ihre Gäste freundlich ein.