Forum Übersicht - RE: Inselsprechstunde - 3

"Ich hab einen kleinen Durchgang durch die Gärten hinter den Häusern entdeckt, das ist schneller als außenrum zu laufen." erzählt Timea nebenher und streckt Tessya den Arm entgegen. "In dem einen Garten gibts nen kleinen halb zugewachsenen Brunnen, da wollt ich Wasser rausschöpfen. Die Dinger hab ich erst gesehen, als sie schon dran waren." vorsichtig drückt sie selbst auf eine der Erhebungen, verzieht leicht das Gesicht. "Ich hab sie rausgerissen, aber ich hab glaub nicht alles erwischt."

Mitfühlen schaut die Heilerin die Jüngere an, als diese das Gesicht verzieht.
"Das mit dem rausreissen war keine so gute Idee, genau wie abschneiden. Ich denke nicht, das da noch Teile des Egels drin sind, sie haben ein Sekret, das sie abgeben und das Entzündungen hervorrruft. "
Vorsichtig streichen ihre Fingerspitzen über die geröteten geschwollenen Beulen, mit einer Sanftheit, die man so einer grossen Person gar nicht zutrauen würde.
Die Chira neigt sich etwas vor und inspiziert das entzündete Hautareal.
"Fürs erste kann ich einen Kräuterumschlag machen. Der nimmt ein wenig die spannung heraus und das Hitzegefühl. Dann werde ich eine Salbe fertig machen, die mit etwas Glück die Entzündung heraus zieht. Wenn das nichst anschlägt, würde ich es aufschneiden, ehe die Entzündung sich noch weiter ausbreitet."
Sie hebt den blick und lächelt Timea an. "Ihr habt Glück, so jung und kräftig zu sein, das wird bald weg sein."

"Nicht rausreißen, nicht abschneiden - vielleicht höflich bitten, dass sie Leine ziehen ?" mault Timea halblaut, ehe sie fast den Arm wegzieht als die Chira etwas von "aufschneiden" erwähnt. Doch offenbar scheinen die Beulen lästig genug zu sein, daß sie die junge Frau behindern und sie deswegen die Heilerin aufgesucht hat. "Wie soll ich die Egel denn sonst wegkriegen ?" fragt sie deswegen wesentlich höflicher nach und nickt artig. "Ja das wäre sehr freundlich von euch, habt Dank."

Völlig ernst nickt die Heilerin. "Das habe ich zwar noch nie probiert, wäre aber mal eine interessante Variante" in ihren Augen tanzen kleine belustigte Funken.
"Es passiert auch deutlich weniger, wenn man einfach wartet, bis sie von selbst abgehen. Kommt das nächste Mal einfach her, dann entferne ich sie."
Die Heilerin erhebt sich und wendet sich den diversen Büchsen und Tontöpfen zu, die fein säuberlich aufgereiht auf der Arbeitsplatte stehen.
"Das ist meine Proffession, Timea. Und ich finde es erfrischend, mal nicht mit blutenden Schnitt-Stich oder anderen Wunden konfrontiert zu sein. "
erklärt sie, während sie aus verschiedenen Behältern Kräuter nimmt und in einen steinerenen Mörser tut.
Den Kopf zu Timea gewant fügt sie rasch hinzu.
"Natürlich könnt Ihr auch mit soetwas jeder Zeit herkommen. Oder wenn Ihr anderweitig etwas braucht."

"Kann ich euch was helfen ?" kaum steht die Heilerin, erhebt sich ihr Gast ebenfalls, um nicht untätig herumzusitzen während andere arbeiten. "Und ich hab echt nicht vor hier mit Schnitt- oder Stichwunden aufzutauchen." fügt sie noch ein wenig irritiert klingend hinzu. "Wieso auch ? Streß hab ich mit keinem und einfach so wird ja hier wohl keiner auf den anderen losgehen." Anscheinend hat sie von den teilweise schon stattgefundenen kleineren und größeren Scharmützeln einzelner Bewohner noch nichts mitbekommen...

Interessiert beobachtet sie Tessyas Vorkehrungen. "Wächst hier wirklich alles an Grünzeug was ihr so brauchen könnt ? Und woher wißt ihr bei unbekannten Pflanzen, ob die auch gesund sind ?"

"Das passiert hier manchmal schneller, als man denkt" kommentiert die Chira lakonisch ihre häufigsten Behandlungen.

Reichlich verdutzt schaut die Heilerin drein, als Timea ebenfalls aufsteht.
Sie blinzelt, als wüsste sie im ersten Moment nicht so recht, was sie davon halten soll. Doch schliesslich nickt sie und schiegt ihr den Mörser hin.
"Das hier zerstossen, bis es ganz fein ist."
Tessya öffnet einen der schräke und holt einen kleinen Salbentopf hervor."Bisher habe ich alles Kräuter gefunden, die ich für Medizin brauche, egal ob aus der Allianz oder Elurien. Von dem, was ich nicht kenne, lasse ich vorerst die Finger. Hel hat ein Buch, in dem uns unbekannte Pflanzen aufgeführt sind und auch, wie man sie einsetzten kann. Wobei man schon recht genau hinsehen muss, damit es nicht zu Verwechslungen kommt."
Aus einem anderen Schrank holt sie ein weisses, sauberes Tuch und legt es bereit.
"Dann geh ich rasch in den Garten und hole noch etwas. Ich bin gleich wieder da."
Mit eienr Schüssel und einem kleinen Messer verlässt die Chira die Küche.
Nur ein paar Herzschläge später schleicht sich der schwarze Kater herein, sobald er Timea erblickt maunzt er kläglichst und kommt rasch auf sie zu. Noch immer maunzend streicht er ihr um die Beine.

Erfreut darüber, in die Arbeit mit eingebunden zu werden, nimmt Timea die Arbeitsutensilien entgegen und beginnt zu arbeiten. Eine intellektuell wenig anspruchsvolle Aufgabe, die es der jungen Frau erlaubt, ihren Gedanken nachzuhängen und das gemütliche Ambiente der kleinen ordentlichen Küche zu genießen. Während Tessya im Garten werkelt, greift die Händlerin sachte nach einem zu Trocknen aufgehängten Kräuterbündel, um vorsichtig daran zu schnuppern. GLeich darauf zuckt sie kurz zusammen, als es unvermittelt zu ihren Füßen miaut. "Ach du bist ja süß. " meint sie leise mit einem Lächeln, legt den Stößel zur Seite und geht in die Knie, um dem kleinen Kater vorsichtig die Hand hinzuhalten.

Mit aufgestelltem Schwanz eielt der schwarze Bursche zu ihr und reibt den Kopf an der hingestreckten hand. Schlank ist der Bursch, sein Fell glänzt doch er maunzt herzzerreissend, als hätte er seit Tagen keine Streicheleinheiten bekommen oder gar etwas zu essen. Tänzelnd dreht er um,drückt erneut seinen Kopf gegen Timeas Hand und blinzelt sie treuherzig aus gelben Katzenaugen an.

Auf einen leckeren Happen wartet der Kleine vergeblich, gehört es sich schließlich nicht, fremde Wohnungen nach Essbarem zu durchsuchen und am greifbaren Grünzeug hat der Kater sicher kein Interesse. Den Gast jedoch von der Arbeit ablenken, das gelingt dem Schlingel problemlos, lässt sich Timea in den Schneidersitz fallen und dem Tier umfangreiche Streicheleinheiten zukommen. Als die Heilerin nach einer Weile wieder die Küche betritt, sitzt die Händlerin immer noch auf dem Boden und streichelt gedankenverloren mit einer Hand über das rabenschwarze Fell.

Schnurrend streicht der kater noch einige Male um Timea herum, bis er sich herab lässt, auff ihren schoss zu klettern und es sich mit Eroberermine gemütlich zu machen. Mit ausgestreckten Vorderpfoten macht er sich lang und schon spürt die Händlerin, wei sich spitze Krallen im gleichmäsigen Rhythmus in den stoff ihrer Hose bohren.
Ein Schatten fällt über die Gedankenverlorene, als die Heilerin vor ihr steht.
"Hast du es wieder geschafft, Bursche?" klingt sie eher belustigt, als erzürnt. "Bleibt ruhig sitzten, der Arme bekommt nie genug Aufmerksamkeit. ich mache rasch die Paste fertig."
Die Heilerin legt eine Handvoll Grünzeug auf den Tisch und schaut zu Timea hinab. Zügig verarneitet sie einige der Blätter, fügt sie den zerstossenen Kräutern zu, gisst es mit etwas klarer Flüssigkeit aus einer Flasche auf. Die daraus entstehende dicke grüne Paste streicht sie aufdas bereit gelegte Tuch.
Sich neben Timea knieend, legt sie ihr den Verband an, ohne den Kater zu erscheuchen. Der Jünegeren steigt ein Geruch nach würzigem Grün und.. Knaoblauch in die Nase.
"So das muss eine Weile drauf bleiben."

„Was ist denn da jetzt drin ? Riechen tuts auf jeden Fall gut.“ erkundigt sich Timea neugierig, während die Heilerin ihrer Arbeit nachgeht. Kurz zuckt sie zusammen, als Tessya den Verband auf die roten Pusteln legt – die andere Hand krallt sich genauso kurz in das weiche Fell des kleinen Katers, der prompt ein empörtes Maunzen hören lässt, als die Streichelorgie so jäh unterbrochen wird. „Und wie lang ist eine Weile ?“ hakt sie weiter nach, während sie zu der viel größeren Chira hinaufblickt und gleichzeitig das schwarze Fellknäuel hinter den Ohren krault.

"Licage gegen die Entzündung ist darin und Knoblauch" erwiedert die Heilerin und schaut zu Timea herab. "Wenn Ihr bis hundert zählt, reicht es . Oder bis es sich unangenehm warm anfühlt."

Der Kater steht auf, dreht sich einaml ums ich selbst und rollt sich wieder auf dem Schoss zusammen.
"Habt Ihr eigentlich schon alle Bewohner kennen gelernt? so viele sind es ja nicht." fragt die chira, während sie weitere Blätter zerstampft.

Während es sich das kleine Fellbündel bequem macht, bleibt Timea zwangsläufig auf dem Boden sitzen - was den Blickkontakt während des Gespräches zwar unterbricht, aber sonst wohl nicht weiter stört. "Kennen gelernt schon, mit allen geredet noch nicht. Vella habe ich nur auf der Versammlung gesehen. Die ganze Truppe hier ist recht..." die junge Frau zögert, wohl auf der Suche nach der richtigen Beschreibung. "Naja da alle unter einen Hut zu bekommen ist wohl unmöglich." wählt sie ihre Worte relativ vorsichtig, sind ihr die einzelnen "Parteien" in der kleinen Gruppe noch nicht klar.

"Es ist ein Haufen Individualisten, zäh und überlebensfähig." kommentiert die Chira ruhig, Ihre Hände halten inne und sie schaut zu Timea hinunter.
"Selbst Vella ist zäher als sie aussieht, denke ich. Sie hat schon einiges durchgestanden, das andere zerbrochen hätte. Sie hat panische Angst vor mir, weil ich Priesterin bin. Vielelicht gibt sich das im Laufe der Zeit, wenn sie begreift, das ich ihr nichts tun werde. Im Grunde wären wir hier recht gut aufgestellt, wenn es nicht diverse ... Altlasten gäbe. Vielelicht gelingt uns doch noch eine Zusammenarbeit, ohne das sich die Köpfe eingeschlagen wird. wir werden sehen. " Freundlich schuat sie die Jüneger an und nimmt ihre Arbeit wieder auf.
"Wenn ihr etwas wissen wollt, fragt eingfach."

"Sowas in der Art habe ich zu Hel auch schon gesagt...mit Zusammenarbeit und so. Aber der Glauben daran hat sich bei ihm auch irgendwie in Grenzen gehalten." meint Timea mit einem Seufzen. "Die ganze Stadt ist hier schon recht weitläufig, aber trotzdem zu klein als dass man sich aus dem Wege gehen könnte - selbst wenn man wollte, was für mich eigentlich undenkbar ist." sie zieht eine Grimasse. "Wißt ihr so wenig Leute... da haben ja in den beiden Nachbarhäusern zuhause schon mehr gewohnt. So ruhig wie hier, das kenne ich nicht und ich weiß nicht ob ich mich daran gewöhnen kann. " mit einem schiefen Lächeln schaut sie zu Tessya hinaus. "Aber was solls, da müssen wir wohl das Beste draus machen. Hier vielleicht nochmal von vorne anfangen und alte Zwistigkeiten begraben, wenn das denn möglich ist."