Forum Übersicht - Das Spiel - abgeschlossene Threads » Suppenküche!

Kaum hat der Spielmann das Krankenbett der Elurierin verlassen, strebt er mit tapernden Schritten Vellas Domizil entgegen. Es hingen ja nunmehr keine Leben von der warmen Suppe ab und so gönnt er sich das Privileg den Weg eher gemächlich zurück zu legen, was wohl auch der eigenen Müdigkeit geschuldet ist. Da bei Vella auch nach mehrfachem Klopfen niemand die Tür öffnet, wendet sich der Barde wieder ab und strebt dem Platz der Tänzerin entgegen.
An Timeas Schwelle angelangt, klopft er gegen die Pforte und wartet darauf, ob man ihm hier öffnen würde.
Das Zerzauste Haar, die Schramme am Kinn und die Prellung an den Rippenbögen ließe den Vagabunden wohl verwegen aussehen, doch die Müdigkeit in seinen Augen straft all die vermeintlichen Abenteuergeschichten Lügen. So lächelt er Timea auch nur halbherzig entgegen, wenn diese öffnet.
"He Rajhadira. Chelia ist verletzt worden, sie hat viel Blut verloren und wird grade von Hel behandelt. Hättest du Zeit etwas warmes zu kochen, damit sie rasch wieder zu Kräften kommt? Ich war schon bei Vella, aber sie ist nicht zu Hause..."

(Ich hoffe es nimmt mir hier keiner Krumm, dass ich Vella etwas übergehe. Aber da sie zur Zeit nicht aktiv ist, habe ich entschieden es so zu machen...)

Kurz scheint es als ob Javero das Pech gepachtet hat und wieder vor verschlossener Türe steht. Erst beim dritten Klopfen hört er einen kurzen Ruf, der ihn noch verharren lässt. Einige Momente später öffnet sich die Türe des kleinen Hauses, steht Timea ein wenig außer Atem scheinend in der Türschwelle. Bei Javeros Aussehen schon eine Frage auf den Lippen, wird diese durch den jungen Mann bereits im Ansatz unterbrochen. „Komm rein und setz dich hin, siehts ja furchtbar aus.“ mit knapper Bewegung winkt sie den Spielmann hinein. „Ich hab gestern eine Brühe aufgesetzt, die kann ich fertig machen und hinbringen.“ ohne große Fragen zu stellen dreht sie auf dem Absatz herum und läuft Richtung Küche.

Das letzte Klopfen wird dann auch nur noch halbherzig und mit geknickt gesenktem Kopf durchgeführt, sodass der Barde fast schon überrascht aufblickt, als der Ruf erklingt.
Er lächelt etwas gequält, als ihn Timea herein winkt, will auch schon abwiegelnd den Kopf schütteln, doch da ist die Hausherrin schon zurück in die Wohnstube geeilt. Mit einem Seufzen folgt Javero über die Schwelle, schlurft in den Raum hinein und greift gewohnheitsgemäß nach dem Gurt seiner Laute, der - nicht da ist. Er braucht einen Moment, um dies blinzelnd zu realisieren, dann schmälern sich seine Lippen zu blutleeren Strichen, ehe er sich mit einem weiteren Seufzen wieder fängt. "Das ist wirklich nett von dir..." eilt er sich Timea für die Hilfe zu danken, während er ihr in die Küche folgt. Sollte es dort eine Sitzgelegenheit geben, wird er sich auch gleich darauf fallen lassen und sich kurz die Schläfe massieren.

"Brauchst dich nicht zu bedanken." die hohen Hocker in der Küche sorgen für die ersehnte Sitzgelegenheit, sodass Javero sich erst mal drauffallen lassen und durchatmen kann. Langes Zauder und Zögern gibt es bei Timea nicht, setzt sich hier meist der pragmatische Händlerverstand durch. So jetzt sie gleich darauf einen Topf auf die Feuerstelle, ehe sie dem Barden einen Becher Wasser und ein paar Früchte hinstellt. "Was ist passiert ?"

Javero stützt sogleich einen Ellenbogen auf die Tischplatte, bettet den zausigen Lockenschopf in die Hand und lässt Herdwärme und Ruhe auch noch das letzte bisschen Selbstbeherrschung dahin schmilzen. Der Becher und die früchte werden lethargisch mit den Augen verfolgt, doch danach greifen mag der junge Mann gerade nicht. "War ein Missverständnis..." klärt er wenig hilfreich und sicherlich auch wider vieler anderer Ansichten auf. "Chelia hat etwas...falsch interpretiert und ist mit dem Schwert auf Ataeric los. Der hat sie dann mit der Armbrust aus dem Haus gejagt." so einfach wie die Worte nun erklingen, mag es wohl unter keinen Umständen gewesen sein, doch zu ausufernden Beschreibungen mag sich der Spielmann gerade wohl nicht aufraffen.

"Aha." dem kurzen Kommentar ist zu entnehmen, dass Timea gerade gar nichts versteht, aber da der junge Mann ziemlich am Ende wirkt, scheinen weitere Nachfragen nicht zu großen Erfolgen führen. So lässt sie Javero denn am Tisch sitzen, während sie den am Vortag vorbereiteten Eintopf langsam erwärmt und noch ein paar Kräuter hinzugibt. Der Barde wird wohl schon fast ein wenig vor sich hindösen, ehe ihn nach einer Weile das Scheppern der Suppenkeller aufschreckt, mit dem die Händlerin einen Teil in ein kleineres Behältnis umfüllt und sich dann zum Aufbruch fertig macht. "Bei Hel im Haus ?" erkundigt sie sich leise, während sie Javero sachte die Hand auf die Schulter legt, scheint er ein wenig Zuspruch nötig zu haben. "Ruh dich ein bisschen aus, kannst hier bleiben, was essen und auf dem Sofa schlafen. So wie du aussiehst, klappst du auch gleich zusammen."

Sicherlich nicht böse darum keine Fragen beantworten zu müssen, haben sich die Lider des Mannes nach einer Weile des monotonen Küchengeklappers auch tatsächlich geschlossen. So schreckt er hoch, als die Schöpfkelle gegen den Kessel klirrt und wirft dabei glatt den Becher um, der mit Wasser befüllt für ihn bereit stand. Blinzelnd blickt er auf die Lache, murmelt eine leise Entschuldigung und erhebt sich, um nach einem Küchentuch zu greifen und damit fahrig die Pfütze aufzuwischen. Die Hand auf seiner Schulter lässt ihn zu Timea aufblicken. Er nickt auf ihre Frage hin und lächelt etwas zerknirscht, ehe er das nasse Tuch einfach auf dem Tisch ablegt. "Danke." meint er noch einmal leise, ein Wort das ihm scheinbar leicht, aber nicht minder ehrlich über die Lippen kommt.
Er blickt Timea noch nach wie sie das Haus verlässt und bleibt dann einen Moment lang unschlüssig in der behaglichen Stube stehen. Doch trotz des freundlichen Angebots der Händlerin verlässt der Spielmann das fremde Haus und macht sich auf den Weg, um sich irgendwo unter freiem Himmel ein stilles Plätzchen zu suchen und sich zusammen zu rollen.