Forum Übersicht - Schenke zum Silberkrug » Neuer Tag, neues Glück

---> Dächer der Stadt

Geruhsam schlendern die beiden Brüder in der frühen Morgensonne über den hölzernen Vorbau der Schenke und tauchen gemeinsam in den Schatten des Schankraumes ein. Der tätowierte Riese hat die Hände in den Hosentaschen vergraben, lässt aufmerksam den Blick schweifen und brummt schließlich ein „Morgen!“ mit seiner tiefen Bassstimme in den Raum. Die Nacht hat die Hitze des Tages kaum abgekühlt und so steht auch hier noch die Luft, lässt die Kleidung viel zu schnell am Körper kleben. Gronk zieht die Hand aus der Hosentasche, um sich den Bart zu streichen, wobei sein Blick weiterhin sondierend die Sitzgruppen und die Theke streift, auf der Suche nach dem Wirt, dem dieser Besuch gilt.

Als Gronk eintritt kann er nur den Rücken des Wirtes hinter der Theke bewundern, denn Stanchek füllt sich in diesem Moment seinen Becher wieder aus dem Bierfaß auf. Als er sich umdreht wird sehr schnell deutlich, daß er mit dem Bier offensichtlich einen ausgewachsenen Kater zu mildern gedenkt, denn seine Augen sind gerötet, das Haar noch zerraufter als sonst und der Gesichtsausdruck ist der eines Mannes mit pochenden Kopfschmerzen. Trotzdem versucht er so etwas wie ein freundliches Lächeln zu Stande zu bringen. „Ah, guten Morgen. Setzt euch doch. Was darfs denn sein? Frühstück oder nur etwas gegen die trockene Kehle?“: erkundigt er sich mit kratziger Stimme und hebt unverzüglich den Becher an die Lippen um seiner trockenen Kehle Erleichterung zu verschaffen.

Kaar tritt hinter seinen Bruder in die Schenke und senkt den Blick auf den Boden, als der Affe an ihm vorbei huscht, um bei Gronk aufzuschließen. Ganz schön anhänglich der Kleine, wenn man bedenkt, dass er hier Futter eigentlich im Überfluss finden sollte. Aber vielleicht geht es dem Tier wirklich um die Gesellschaft? Immerhin hat er noch keinen Artgenossen davon gesehen. „Nichts davon“, hebt er jedoch Blick wie auch eine Hand, als der Wirt sie fragt was es sein darf. „Ihr sehr eher so aus, als solltet ihr noch ein paar Jhane im Bett verbringen“, schmunzelt der Weißhaarige und tritt näher, wobei er sich den gleichen Hocker an der Bar zurecht zieht, wie am Tag zuvor. „Eigentlich hatten wir gehofft, ihr könnt uns den Weg zum Hof von Roal erklären. Gibt es eigentlich auch eine Straße zu einer anderen Stadt? Einen ehemaligen Handelsweg vielleicht? „

„Wie ihr wollt.“: antwortet Stanchek ungewohnt einsilbig auf die Ablehnung Kaars. Er scheint nicht in der Stimmung zu sein, seine Gäste doch noch zu einer Konsumation zu animieren. „Tja, da habt ihr schon recht, daß mir ein zwei, drei Stunden mehr Schlaf ganz gut getan hätten, doch wer bis spät in die Nacht zechen kann, der kann auch zur Arbeit aufstehen. Besonders wenn man Gastwirt ist.“; erklärt er Kaar ohne viel Begeisterung. Hinter vorgehaltener Hand gähnt Stanchek. Als sich der Weikßhaarige nach einem Handelsweg und einer anderen Stadt erkundigt wird sein Blick für einen Moment abwesend, so als schaute er durch Kaar durch auf irgendeinen Punkt an der Wand. Es dauert nicht lang, vielleicht zwei, drei Atemzüge bis sich sein Blick wieder normalisiert. Dann schüttelt er den Kopf. „Es gibt keine andere Stadt hier von der ich wüßte, also auch keinen Weg dorthin.“: seine Stimme klingt ein wenig ausdruckslos, normalisiert sich jedoch als er weiterspricht.
„Natürlich kann ich euch den Weg zu Roalds Hof erklären, ist zwar ein gutes Stück zu Gehen, aber leicht zu finden. Ihr müßt zuerst auf die Hauptstraße. Die findet ihr am leichtesten wenn ihr gleich nach dem Silberkrug links geht und die erste Abzweigung wieder nach Links, Richtung Westen, bis ihr auf die Hauptstraße stößt. Ihr kommt auf diesem Weg bei Shaslas Schmiede vorbei, die ist nicht zu übersehen. Die Hauptstraße geht ihr Richtung Hafen, bis ihr rechts an eine Abzweigung kommt, die nach einer Kurve wieder nach Süden führt. Da könnt ihr auch schon den kleinen Platz mit dem Kemono-Brunnen sehen. Ist nicht zu verwechseln, denn der Brunnen ist überdacht. Dort nehmt ihr die Abzweigung nach rechts, also wieder nach Westen und geht bis ihr an die Stadtmauer kommt. Sie ist an dieser Straße deutlich zu sehen und die Pflasterung hört auf. Ich braucht dann nur mehr dem Karrenweg zu folgen.“ Da sein Schlund immer trockener wird, unterbricht Stanchek für einen kräftigen Schluck seine Rede. „Geht bis ihr die Felder seht, dann ist es nicht mehr weit. Aber versprecht euch nicht zuviel davon. Roald und seine Söhne sind etwas...naja sagen wir etwas ruppig im Umgang mit Fremden. Wenn ihr einen Rat annehmen wollt, legt euch nicht mit ihnen an. Entschuldigt!“ Stanchek füllt sich seinen Becher am Bierfaß und trinkt ein paar Schlucke, bevor er sich wieder zu Kaar umdreht. „Mit den Knechten kommt da schon ein halbes Yodan zusammen und die gehorchen Roald aufs Wort.“

Gronks Mundwinkel zucken verdächtig, als der Affe in die Schenke huscht, um sich direkt neben ihm zu positionieren, wie ein artiger Schießhund. Ob sich der Kleine Dressieren lässt? Rasch glätten sich seine Züge jedoch wieder in Neutralität, was ihn ob des dichten Bartes und der wuchtigen Erscheinung irgendwie brummig und kein bisschen freundlich wirken lässt. Er tritt ebenfalls an den Tresen, lehnt sich jedoch bloß mit einem Unterarm darauf und zupft sich mit der freien Pranke den Bart, während er den Worten des Wirtes lauscht, der wirkt, als wäre er gestern sein bester Kunde gewesen. Das kurze Starren des Dicken nimmt er nichtmal als sonderlich außergewöhnlich wahr, ist wohl auch kein Wunder, dass man sich in dieser Einöde irgendwann den Verstand weggesoffen hat. Viel Anderes gibt es hier wohl auch nicht zu tun. Die anschließende Antwort lässt ihn jedoch mit den Augen rollen und schließlich leise Grollen, was man durchaus als drohend interpretieren könnte. Ein versichernder Blick trifft Kaar, ob er die Frage vielleicht noch einmal etwas „eindringlicher“ widerholen soll, doch die Wegbeschreibung samt Warnung lässt ihn zufrieden nicken. „Ich glaube dieser Roald ist genau der Mann, den wir suchen.“

Kaar schüttelt kaum merklich den Kopf, hegt er ähnliche Gedanken wie sein Bruder und in dem Zustand, in dem der Wirt ist – und das vermutlich regelmäßig! – wird man wohl keine brauchbare Information aus ihm heraus bekommen. Wahrscheinlich glaubt er selbst, was er da erzählt. Die Wegbeschreibung dagegen ist weitaus ausführlicher als er es erwartete, weshalb er zufrieden nickt und mit dieser Kopfbewegung schon wieder vom Hocker rutscht.“ Habt Dank“, zögert er dennoch einen Augenblick, in dem er sich noch einmal an den Wirt wendet:“ Roals und der Schmied Sashla. Wer wohnt denn noch hier.. in der Stadt?“

Trotz seines Katers lacht Stanchek laut auf. „Sagt ihr das ins Gesicht und Shasla rammt euch ungespitzt in den Boden. Sie ist eine Frau und was für Eine. Sie dürfte sogar euren Bruder überragen.“ Das Lachen allerdings treibt wieder pulisierenden Schmerz in seinen Schädel und er massiert sich die Schläfen. „Nicht so leicht zu sagen, wer hier noch wohnt. Aber wenn ihr die Alteingesessenen meint, das nicht so viele. Also da hätten wir Shasla, Ruki und ihre Arbeiter samt Familien, Ninim die sich weiß die Göttin wo verkrochen hat, mich und meine Leute und ihre Familien, Mosbran den Weber mit Familie, den verrückten Yresen, Neunfinger den Töpfer und seine zwei Frauen, Misaki die Imkerin, Roald und seine Bande hatten wir schon und nätürlich die Meisterin, aber die kommt und geht wie es ihr beliebt.“ Der Wirt runzelt die Stirn und denkt nach ob er niemanden vergessen hat. „Wir waren mehr, aber hin und wieder verschwindet jemand spurlos, so wie Erji vor ein paar Wochen.“: seufzt Stanchek.

----> Auf der Suche

Schon unter dem Vordach erkennt Keresin die beiden Brüder, die er gestern als Erste am Strand getroffen hatte, die mit Stanchek dem Wirten sprechen. Im Näherkommen bemerkt er auch das kleine affenartige Tierchen in der Nähe des riesigen Gronks. Erstaunt zieht er eine Augenbraue hoch. Es ist doch recht ungewohnlich in so kurzer Zeit ein Tier abzurichten, vielleicht aber war das Tierchen auch bereits zahm gewesen. Stanchek dagegen sieht aus als ob er eine schwere Nacht hinter sich hätte. „Seid gegrüßt und einen guten Morgen.“: begrüßt Keresin die Anwesenden. Er steuert einen Tisch in der Nähe der Theke an, rückt einen Stuhl für Freyjare in Position. „Entschuldigt mich einen Moment.“: sagt er und geht zu dem Trio an der Schank. „Ich hoffe ihr habt die Nacht gut verbracht.“: sagt er zu den Brüdern um sich dann an den Wirt zu wenden. „Fürs erste wäre eine Kanne kalten Tee genau das Richtige. Ich hoffe doch euer gestriges Angebot die Zeche anschreiben zu lassen gilt noch?“: erkundigt sich Keresin.

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Freyjare betragt mit Keresin den Schankraum in dem. Sich schon andere Personen wahre einer wahr erstaunlich groß und der andere schien Älter zu sein als sein Partner. Dan noch der Wirt der wie sieh in schon kennengelernt hatte sein bester eigener Kunde wahr. Sie ging zum Tisch, an dem Keresin schon den Stuhl verrückte, man musste ihm schon lassen benehmen hatte er schon mal. Sie setzte sich und als er ihr sagte, das er kurz zu den anderen Gehen wolle erwiderte sie "Geht ruhig. Ich warte hier so lange " als er ging mussterte sie die 4 Personen, die nun bei einander standen. Währenddessen richtete sie ihr Kleid und Ihre legte sie wieder ordentlich hinter die Schultern.

Die Erwähnung einer Frau, die ihn an Körpergröße überragen soll, lässt den Riesen so pikiert aufgrunzen wie einen Ackergaul, der gegen ein tänzelndes Karkechela mit Perlmuttglanz ausgetauscht wurde. Er brummt mürrisch, lauscht aber der Beschreibung über die anderen Stadtbewohner und spitzt bei der letzten Erwähnung die Ohren. „Meisterin? Ist das die Chefin hier?“ will er wissen, dreht dann aber den Kopf, als Keresin eintritt. Mit einem überraschten Blinzeln löst er sich von der Theke und wendet sich gänzlich um, um der weißhaarigen recht unschicklich nachzustarren, die mehr einem Geist ähnelt, als einer Menschenfrau. Weiße Haare verbindet man herkömmlich mit höherem Alter, diese Frau sieht aber kaum älter aus, als 30 Stürme. Unbehaglich zieht er die Brauen zusammen, krault sich den Bart mit der linken und nickt Keresin knapp zu, als dieser sich nähert. „Killer, komm her…“ ruft er das Äffchen zu sich, ganz gleich ob es gehorcht oder nicht, aber ganz sicher soll das Tier nicht in die Nähe dieser Geistergestalt geraten.

„Chefin?“ Stanchek schüttelt den Kopf. „Nein, ist sie nicht. Sie ist so etwas wie eine Heilerin und wenn man Glück hat und sie auf dem richtigen Fuß erwischt ein wahres Schatzhaus an Legenden und Geschichten. Wir nennen sie Meisterin, manche auch Erhabene, um unseren Respekt zu bekunden. Sie hat allen von uns schon auf irgendeine Weise geholfen.“: beantwortet Stancheck Gronks Frage, dann betreten Keresin und die weißhaarige Fremde ein. Mit einem etwas gequählten Blick begrüßt Stanchek seine neuen Gäste. „Guten Morgen, bitte setzt euch nur, ich bin sofort bei euch.“ Doch Keresin ist schneller, als der heute ein wenig antriebslose Stanchek. Er will schon antworten, da lenkt ihn Gronks Ruf ab. Erst jetzt bemerkt der Wirt das kleine Tier, das zu dem Riesen eilt. Stancheks Gesicht verliert den letzten Rest von Farbe und für einen Herzschlag lang starrt er mit aufgerissenen Augen hintunter auf das Tierchen. Dann kommt Bewegung in ihn. Er greift unter die Theke und seine Hand kommt mit einem massiven Prügel wieder zum Vorschein. „Bei allen Angma!“: stößt er heiser hervor. „Schnell! Weg von dem Vieh! Ein Stachelschwanz, das ist ein Stachelschwanz!“ Trotz seines Zustandes macht der Wirt Anstalten hinter der Theke hervor zu kommen und sich mit seinem Prügel auf das Tierchen zu stürzen.

Kaar ist ein höflicher Mann. Selten fällt er aus dieser Rolle, so dass man ihm sogar Freundlichkeit nachsagt. Aber auch er starrt der hünenhaften Frau hinterher, die ihn um mindestens eine Kopflänge überragt. Gemeinhin kann er sich für schönes Haar auch begeistern, aber die auffällige Haarfarbe zusammen mit der jungen Erscheinung und den knielangen Haaren, wirkt das alles zusammen auf ihn ebenfalls wie eine Geistergestalt aus Yoroms Reich oder Chiskels Geschichten. Das Unbehagen seines Bruders teilt er, weshalb sogar eine Bemerkung zu Keresin wechselnder Frauenbegleitung ausbleibt und er den Vorovisen ernst zunickt und nur spät zu einem Lächeln zurückfindet. „Guten Morgen. Ja, eine gute Nacht sogar. Es war ruhig. Habt ihr einen guten Platz gefunden?“ erkundigt er sich freundlich, als auch schon der Wirt den Affen entdeckt und den Prügel hervorholt. „Ho ho ho“, beeilt sich der Ältere, um zwischen dem aufgebrachten Wirt und seinen Bruder zu kommen.“ Guter Mann, das geht nicht gut für euch aus“, die leise Warnung. Wenn Gronk die halbe Nacht neben dem Affen verbrachte, mit ihm sein Frühstück teilte und ihm einen Namen gab, wird er ihn hier garantiert nicht wie ein lausiges Zwysel erschlagen lassen. „Wir wollten gerade gehen und nehmen den Stachelschwanz mit“, was zu Lijans Hölle das auch sein mag!

Ganz offensichtlich hat Stanchek nicht die geringste Lust sich mit den beiden Brüdern anzulegen, denn er bleibt stehen und läßt den Prügel sinken. „Versteht ihr nicht! Das ist ein Stachelschwanz!“: gestikuliert er wild in Richtung des Tierchens, dann zuckt ihm der Gedanke durch den schmerzenden Schädel, daß die Neuankömmlinge vielleicht nicht wissen, was ein Stachelschwanz ist. „Dieses Vieh hat einen Giftstachel am Ende seines Schwanzes.“: sagt er in beschwördenen Tonfall. „Der Stich ist vielleicht nicht tödlich, aber das Gift verursacht furchtbare Schmerzen, tagelang. Die Wunden heilen nicht und werden oft brandig. Versteht ihr? Wenn euch das Vieh erwischt, dann seid ihr geliefert! Es ist verdammt gefährlich!“: stößt der Wirt immer noch bleich wie die Wand hervor.