Forum Übersicht - RE: Ofen an und ran! - 3

Das unübersehbar freche Grinsen in Timeas Miene vertieft sich noch, als ihr Gast zu maulen beginnt und sich an seiner Ehre gepackt fühlt – wird seine Arbeitsweise doch gleich sorgfältiger und hat sie damit das angestrebte Ziel erreicht. Während sich Javero erneut dem Teig zuwendet, verfeinert die Hausherrin das Obst mit ein wenig Choney und Chimt.
"Sieht doch gut aus, können wir gleich belegen." meint sie nach einem Blick auf das fertige Werk. Sie schneidet die Teigbahn in der Mitte durch und legt die eine Hälfte vorsichtig auf das flache Blech, ehe sie die Pfanne mit dem Obst daneben stellt. "Den belegen wir jetzt, packen die andere Hälfte drauf und backen das Ganze," erklärt sie Javero und greift in die Pfanne, um das nun lauwarme Obst mit dem Barden gemeinsam auf dem Kuchenboden zu verteilen. Danach verpasst die dem Werk die zweite Teighälfte als Deckel, stupft ein paar kleine Löcher hinein und schiebt das Machwerk in den Ofen. "Und jetzt heißt es warten und solange die Küche aufräumen. Also alles gar nicht so schwer."

Das Lob weckt dann auch schon wieder den fast kindlichen Stolz des junge Mannes, welcher sich mit einem breiten Grinsen die Hände in die Hüften stemmt und zufrieden auf sein Werk hinab blickt. Die restlichen Handgriffe vollführt er dann schon wieder mit mehr Elan und drapiert die Äpfel in künstlerischer Freiheit auf dem Teig. Kaum ist dieser in den Ofen geschoben atmet er zufrieden auf und entmehlt sich erstmal die Hände, indem er sie beherzt aneinander klatscht. "Hervorragend! Darauf erstmal einen Schluck!" vergnügt wippt er zu seinem Becher und prostet der Bäckerin zu, ehe er dem Schnaps zuspricht und anschließend einmal wohlig aufseufzt. "Mein erster Kuchen! Verrückt oder? Da muss ich erst auf einer einsamen Insel stranden, um auf so eine tolle Idee zu kommen. Wer hat dir das Backen beigebracht?" will er neugierig wissen, während er sich mit dem Hintern gegen die Tischkante lehnt.

"Meine Tante hat´s mir gezeigt." während Javero nach seinem Becher greift, wäscht sich Timea erst einmal die Hände und fängt gleich darauf an aufzuräumen. "Sie meint immer du solltest was Vernünftiges und Handfestes kochen und backen können. Kein Zuckerkram oder so, einfache Sachen die günstig sind, satt machen udn schnell gehen." sie zuckt mit den Schultern, wischt nebenbei die Arbeitsplatte ab. "Ist eigentlich gar nicht so schwer. Und gerade auf ner einsamen Insel ist es echt von Vorteil, sich einigermaßen selbst versorgen zu können, würd ich sagen." sie lächelt den Barden an. "Immer nur Beeren und kalte Sachen essen ist auch nichts. Und wenn ich schon nicht kämpfen kann - wenns denn je nötig wäre - dann kann ich wenigstens dafür sorgen, dass die Kämpfer nicht verhungern."

"Na das ist doch mal eine solide Einstellung." erwidert der Barde wenig fundiert, immerhin hatte er selber in seinem Leben bisher weder was Vernünftiges, noch was Unvernünftiges gekocht! "Wenn es satt macht, reicht es ja vollkommen. Und dein Eintopf neulich war zudem auch noch unglaublich köstlich. Dafür unterbreche ich sogar meine strenge 'Beeren und Musik-Diät'" er grinst von einem Ohr zum anderen, setzt dann aber seinen Becher ab und trottet zum Waschbecken, um sich ebenfalls die Teigreste von den Fingern zu waschen, wobei er etwas behutsamer an den Abschürfungen herum schrubbt. Die Nässe wird dann gewohnt nachlässig an der Hose abgestreift, während er kurz Timeas ordnungschaffende Wuselei beobachtet. So steht er zunächst etwas tatenlos im Weg herum, ehe er lieber wieder zum Tisch zurückkehrt und dort auf Anweisung wartet. Derweil musste man den guten Schnaps ja nicht warm werden lassen! "Also das ergänzt sich doch ganz wunderbar. Die Krieger werden verpflegt und können dann umso effektiver den Rest der Bande beschützen. Das ist ein wunderbares Geben und Nehmen." er nickt vergnügt und stört sich offenbar nicht daran, dass er sich in diesem pragmatischen Kreislauf wenig, bis garnicht integriert fühlen kann. "Wissen die Anderen schon von deiner Taverne?" erkundigt er sich, während er sich eine mehlige Locke hinter das Ohr streicht.

"Na nur satt machen ist auch nichts, ein wenig schmecken sollte es schon, finde ich. Mayeshfladen machen zwar satt, schmecken aber ohne was dazu nach gar nix." Ganz kurz überlegt Timea, ob sie den jungen Burschen zum Aufräumen abkommandieren soll, überlegt es sich dann jedoch anders und werkelt lieber alleine herum - dann kommt wenigstens wieder alles dahin wo es auch hin soll...
"Na ich hoff mal schwer, dass hier nie was Schlimmeres als ne kleine Keilerei vorkommen wird." meint sie nach ein paar Atemzügen. "Denn um gegen irgendjemand zu kämpfen sind wir dann doch zu wenige und untereinander wär es ja noch schlimmer." während sie die Küchenutensilien spült, schüttelt sie auf Javeros letzte Frage den Kopf. "Ne denke nicht, ich lauf ja nicht rum und klopf bei jedem an die Tür. Das Haus hier liegt ja ziemlich zentral da wird jeder schonmal dran vorbeikommen und wer Lust hat kann reinschauen. Und wer nicht der lässt es einfach."

"Hmm, ja mag sein..." erwidert der Spielmann etwas unbestimmt, hatte er bislang wohl nicht den sozialen Status inne, um in der Wahl seiner Nahrung besondere Ansprüche zu erheben. "Mir reicht es eigentlich schon, wenn es satt macht. Aber wenn's dazu auch noch schmeckt, ist das natürlich großartig." findet er einen einvernehmlichen Kompromiss und lächelt dementsprechend zufrieden. Das zustimmende Nicken bezieht sich schließlich auf die weiteren Worte der Allianzerin. "Ja sicher, das wollen wir nicht hoffen. Aber fernab der tatsächlichen Verteidigung sind Krieger auch wichtig für das Gefühl von Sicherheit und Stärke, für Zuversicht und die...Moral..." der Spielmann bricht ab und lässt den erhobenen Zeigefinger einknicken, als ihm selbst klar wird was er da gerade von sich gibt. Ein Teil der kriegerisch erfahrenen Inselbewohner hatte bislang schließlich eher damit geglänzt sich gegenseitig zu diffamieren und jegliche Moral mit Füßen zu treten. So räuspert sich der Spielmann und winkt schließlich ab. "In Ordnung, vergessen wir das. Freuen wir uns lieber darüber, dass lange niemand mehr verletzt wurde!" der Lockenschopf ruckt zu einem unerschütterlich optimistischen Nicken, allerdings verschwindet das Lächeln rasch hinter dem Becherrand, um einen beherzten Schluck zu nehmen. "Hmm...aber wenn niemand weiß, dass die Taverne geöffnet ist, wird doch auch niemand auf die Idee kommen sie zu betreten." zweifelt der Spielmann die Strategie der Händlerin behutsam an. Sicherlich kann er auch nicht nachvollziehen was dagegen spricht bei jedem an die Tür zu klopfen und die freudige Botschaft zu verkünden. "Naja, ich werde es auf jeden Fall fleißig rumtratschen!"

"Na wenn sich die Krieger gegenseitig nicht vertrauen, streiten und Schlimmeres... das verstärkt nicht wirklich das Sicherheitsgefühl, findest du nicht ?" ergänzt Timea trocken mit hochgezogener Augenbraue. "Und was die Stimmung betrifft, da hatte ich schon einige Male das Gefühl lauter Fünfjährige um mich zu haben, die unbedingt alle Recht haben wollen. Aber hey.." sie hebt die Hände "ich versuch mich da rauszuhalten. Und wenn wir gefühlt nie zu einer einstimmigen Meinung kommen, dann wird halt weiterhin jeder auf eigene Faust versuchen, den Geheimnissen hier auf die Spur zu kommen." fügt sie mit leisem Bedauern in der Stimme hinzu. Sie setzt einen Kessel auf den Herd, um ein wenig Teewasser zu erwärmen. "Aber klar kommt man auf die Idee !" widerspricht sie Javeros Ansicht. "Na wenn da plötzlich eine Türe sperrangelweit offen steht, im Innern gewerkelt wird und es dann noch nach Essen riecht, dann werden sie sicher vorbeikommen. Hier ist jede Abweichung von der Langeweile so willkommen, dass sicher in wenigen Tagen alle zumindest mal vorbeigeschaut haben."

"Und das von dem Inselküken! Da muss man sich ja wirklich schämen als erwachsener Mann." neckt der Spielmann grinsend, scheint das bedrückende Thema dabei auch garnicht weiter Fuß fassen lassen zu wollen. Er hebt sich mit dem Hintern auf die Tischplatte und lässt die Beine baumeln, während er seinen bauchigen und fast geleerten Becher in den Händen dreht. "Hmm...nagut, wenn du darauf warten willst, dass alle zufällig zur richtigen Zeit vorbei kommen und ihrer Nase in Richtung Küche drehen....." hebt er sacht die Schultern und scheint diese Entscheidung durchaus zu respektieren, immerhin würde er die Kunde der neuen Taverne ohnehin in null Komma nichts herumtratschten und das Problem hätte sich erübrigt. "Ich freue mich auf jeden Fall schon auf gesellige Stunden in deinem Schankraum. Wann ist der Kuchen denn fertig?" verrenkt sich der Lockenschopf neugierig, um zum Ofen hin zu spähen, scheint hier mal wieder die Grenzenlose Ungeduld anzuschlagen.

"Warten ist echt nicht deine Stärke was ?" Timea öffnet eine kleine Schachtel, aus dem der angenehme Geruch einer Kräuterteemischung entströmt. "Sieh es mal so - wenn ich jetzt überall rumrenne und diese Schenke hier anpreise, dann sollte die ja auch immer geöffnet haben. Vielleicht habe ich aber ja auch mal was anderes vor ? So wie jeder kommen kann wie er will kann ich auch offen haben, wie ich Lust darauf habe." sie grinst verschmitzt. "Keine richtigen Geschäfte, keine rechten Verpflichtungen." sie schüttet ein wenig Tee in eine Kanne und gießt Wasser darauf. "Der Kuchen braucht in etwa eine Jhana schätze ich. Du kannst also entweder hier zappelig herumsitzen oder noch ne Runde spazieren gehen."

Der Spielmann starrt der Allianzerin einen Moment lang ehrlich verblüfft entgegen. Diese Arbeitsmoral würde zu ihm selbst passen, aber doch nicht zu einer ernst zu nehmenden Händlerin! Nun...auf der anderen Seite hatte Timea ja nie behauptet, dass man sie in ihrem Beruf ernst nehmen könnte. So zupft sich der Spielmann kurz am mehligen Bärtchen, ehe er lachend aufstrahlt. "Du wärst ein hervorragender Vagabund!" wirft er ihr an den Kopf. "Kommste heut' nicht, kommste morgen! Das ist unser Lebensmotto!" die wackelnden Beine lassen das Schellenband klirren und während sich ein entgeisterter Ausdruck auf die fein geschnittenen Züge legt, umschließen die Hände des Barden die Tischkante und der Oberkörper neigt sich ein Stück vor, um fassungslos gen Ofen zu spähen. "Eine ganze Jhane? Wie kann denn das so lange dauern?" jammert er halblaut, sinnt jedoch umstandslos nach einer Möglichkeit sich gemeinsam die Zeit zu vertreiben. "Hmm hast du Lust Karten zu spielen?"

Timea schüttelt amüsiert den Kopf, während sie sich in aller Ruhe ihrem Tee widmet. "Ich werde sicher nicht den ganzen Tag hier herumsitzen und darauf warten, dass ihr Herrschaften euch die Ehre gebt und vorbeikommt, wäre ja noch schöner. Hab auch noch anderes zu tun. Vielleicht mache ich ja nur abends auf, das weiß ich doch jetzt noch nicht. Wie gesagt - keine Arbeit ohne Lohn." grinst sie den Barden breit an. "Und klar geht das nicht nur zwei Atemzüge mit dem Kuchen, es sei denn du kannst zaubern." sacht auf ihr heißes Getränk pustet, zuckt sie mit den Schultern. "Wir haben immer gewürfelt, hast du welche ?"

"Ob ich Würfel habe...!?" gluckst der Barde mit zuckenden Schultern und wischt sich ein theatralisches Lachtränchen aus dem Augenwinkel. Motiviert rutscht er vom Tisch, tritt einen Schritt auf Timea zu uns späht ihr aufmerksam ins Gesicht, während diese noch durch den Dampf des Tees hindurch blinzelt. Eine Hand hebend, streicht er ihr eine quirlige Locke hinter das Ohr, ehe seine Brauen empor wandern und er mit gespielter Überraschung einen 6 Äugigen Würfel aus Holz hinter dem Ohr der Allianzerin hervor zieht. "Uuuh! Schau an, ich kann ja wirklich zaubern! Nur keinen Kuchen wie es scheint." vergnügt grinst er, lässt den Würfel in der Hand hüpfen und fängt ihn wieder auf. "Was darf es denn sein? Würfel aus Holz, Stein, Knochen. Schwarz, weiß, rot, grün, gelb. Gezinkt oder ungezinkt...."während der Aufzählung löst er einen seiner Beutel vom Gürtel, zupft die Bändel auseinander und präsentiert den tatsächlich recht würfellastigen Inhalt in dem wohl kaum ein Glücksspielertraum unerfüllt bleibt. Somit wäre wohl eines der peinlich gehüteten Beutelgeheimnisse des Barden gelöst - erwartungsgemäß relativ verstörend, denn wer braucht schon mehr als einen Satz Würfel???

"Wieviele Würfel brauchst du denn ?" kommt auch prompt Timeas verdutzte Frage, als Javero einen Satz nach dem anderen hervorkramt. "Und gezinkt auch noch ? Schäm dich !" rügt sie ihn gleich darauf mit einem Auflachen. "Schon mal erwischt worden oder schnell genug weggerannt ? Die Stadtwache sieht sowas ja gar nicht gern." erkundigt sie sich interessiert, während sie die Finger über die vielfaltige Auswahl gleiten lässt und letztlich an einem glänzend polierten schwarzen Würfel hängenbleibt, der ihr sichtlich gefällt.

"In Grund und Boden." versichert der Spielmann mit einem Grinsen, welches die Worte umstandslos Lügen straft. "Ach, ich benutz' die ja garnicht. Ich hab die selbst nur geklaut! Ich fand die so witzig, einer bleibt immer auf der 6 und einer auf der 1 liegen." erklärt der Spielmann mit infantiler Begeisterung für diese Schummelwerkzeuge. Neugierig betrachtet er Timeas Wahl, ehe er den Beutel zurück zieht und selbst darin herumzuwühlen beginnt. "Warte, da gibts noch einen von!" ist er sich sicher und durchpflügt das Sammelsorium eine Weile lang geräuschvoll, ehe er mit einem zufriedenen "Aha!" einen weiteren der glänzenden Würfel hervorzieht, die offenbar aus einem nicht ganz wertlosen Schmuckstein gefertigt sind. Rasch legt er diesen auf die Handfläche der Händlerin. "Schenk ich dir! Die sind aus Chiàn. Hab ich mal gewonnen. Aber ich spiel lieber mit denen hier..." er langt erneut in den Beutel und zieht zwei abgegriffene, hölzerne Würfel hervor, denen man ansieht, dass sie oft, gerne und sicher auch nicht immer auf den gepflegtesten Unterlagen benutzt werden. Die etwas ungleich wirkenden Kanten und Seiten geben den Würfeln zudem noch einen amateurhaften Charme.

"Aus Chian ? Warst du da selbst schonmal oder hast die von jemandem gewonnen, der mal dort war ?" fragt die junge Händlerin neugierig nach, ehe sie das Paar Würfel genauer in Augenschein nimmt. Sanft glänzen die beiden Stücke im hellen Licht, die einzelnen Seiten zeigen keine Ziffern oder Punkte, sondern kleine Symbole, deren Bedeutung Timea gänzlich unbekannt ist. "Die sind wirklich schön, vielen Dank !" dankt sie Javero und betrachtet dessen abgegriffene Glückswürfel. "Also deine sehen genau so aus, als würden sie immer auf der selben Zahl liegen bleiben." meint sie mit einem Lächeln, ehe sich die beiden mit einem gemütlichen Spiel die Zeit vertreiben. Wenig überraschend scheint Javero dabei mehr Glück zu haben, fehlt ihm nur noch ein guter Wurf zu seinem Sieg, als ein kleiner schwarzer Schatten auf dem Boden entlanghuschtm und mit einem Brummen auf den Tisch springt. Kaum oben angekommen, grapschen die kleinen Pfoten des Jewaka auch schon nach den Würfeln.