Forum Übersicht - RE: Auf der Lauer - 4

In einer Geste der Resignation zuckt Hel mit den Achseln. "Ich habe mit Ataeric meinen Fußboden zur Hälfte herausgerissen um sicher zu gehen. Hier gibt es wahrscheinlich Keinen, aber mit Sicherheit kann ich es nicht sagen. Die Eingänge sind so gut getarnt, daß man sie nur durch Zufall findet oder wenn unsere Gastgeber es aus unerfindlichen Gründen wollen. Doch es ist glaube ich keine Übertreibung wenn man davon ausgeht, daß die ganze Stadt unterminiert ist." Er nimmt einen Schluck von dem Wein-Wassergemisch aus seinem Becher. "Unfälle geschehen. Ich würde mir da an deiner Stelle keine allzu großen Vorwürfe machen.": entgegnet er ihr.

"Wieso bauen die Geheimgänge, was soll das denn ?" sie lehnt sich mit einem Seufzen zurück. "Ehrlich da krieg ich schon ohne Beule Kopfschmerzen, das ist mir alles zu hoch. Tunnel unterm Haus, komische Erscheinungen und ne Frau die mal hier mal da auftaucht." die junge Händlerin hebt in einer ratlosen Geste die Hände. "Weißt du ich bins gewohnt Dinge anzufassen, zu betrachten und untersuchen, einfach was.. Handfestes zu haben und nicht so ..so was."

Für einen Moment überlegt er, dann antwortet er ihr. "Gänge und unterirdischen Räume gibt es auch in anderen Teilen der Röhre. Sie sind uralt und niemand kann mit Sicherheit sagen, wer sie gebaut hat. Manche sagen die Götter, aber ich habe noch nie davon gehört, daß sich Götter mit Erdarbeiten beschäftigen. Hier aber stehen sie mit Sicherheit mit der Stadt in Verbindung. Warum und wozu?" Er zuckt mit den Achseln. "Das möchte ich auch gerne wissen." Er versteht ihr Unbehagen. "Ich weiß was du meinst. Mir fällt es wahrscheinlich leichter, denn ich habe Jahre meines Lebens damit verbracht, mich mit den unmöglichsten Szenarien auseinander zu setzen und das Undenkbare doch zu denken. Trotzdem habe ich noch keinen Ansatzpunkt gefunden, wie das hier zu verstehen ist. Deshalb ist diese Frau so wichtig, sie ist das bisher einzige Verbindungsglied zu unseren Gastgebern, wenn man vom Haupthaus absieht. Man mußte sie nur in die Finger bekommen."

"Weißt du zuhause sind meine größten Probleme meist die ob das Geschäft gut läuft, mein Vater zufrieden ist und ob ich was Hübsches zum Anziehen finde." erwidert Timea ironisch. "Lauter Banalitäten, so im Normalfall so wichtig scheinen und hier einfach nur völlig uninteressant sind." nachdenklich betrachtet sie Hels Achselzucken, hört seinen Überlegungen zu, während sie überlegend auf der Unterlippe herumkaut. "Ich glaube nicht so recht daran, dass sie diese Frau irgendwie fangen lässt. Ich weiß das hört sich jetzt bestimmt dumm an, aber können wir es nicht erst mal mit Reden versuchen, wenn sie das nächste Mal auftaucht ?" ganz die Händlerin, glaubt die junge Frau immer zuerst an die Macht der Verhandlungen.

„Ich hatte auf der anderen Seite so viele Probleme am Hals, das ich froh bin, das ich mich hier nur mit unseren Gastgebern auseinandersetzen muß, wenn man von dieser paranoiden Halbverrückten absieht.“ Während er Timea zuhört, spielt er mit seinem Becher. „Das Problem ist nur das wir nichts haben, was die Gegenseite nicht hat oder nicht weiß. Das wäre so als ich ohne einen Schekel in der Tasche und ohne Tauschobjekt mit dir über den Kauf eines Möbelstücks verhandeln wollte. Welchen Grund hättest du auf so eine Verhandlung einzusteigen? Du hättest nichts zu gewinnen, aber viel zu verlieren. Verstehst du was ich meine?“

"Wenn wir davon ausgehen, dass es einen Grund hat dass ausgerechnet wir hier gelandet sind, dass es kein verrückter Zufall war, dann muß ja irgendein Ziel dahinter stecken. Irgendwas muß an uns ja dran sein, dass wir hier sind. Dann wissen wir vielleicht nur noch nicht, ob wir nicht doch was Interessantes zum Tauschen haben." wirft Timea leise ein und schaut Hel nachdenklich an. "Ich versteh schon was du meinst, im ersten Moment wäre das ein Geschäft ohne Wert, wenn ich dir so eine Kommode geben würde. Aber ich könnte es auch als eine Art Investition in die Zukunft sehen, oder meinetwegen als kleines Glücksspiel...nur weil du im Moment nichts zum Tauschen hast, heißt das ja nicht, dass sich das nicht in absehbarer Zeit ändert und ein künftiger Gefallen nicht vielleicht viel wertvoller wäre." seufzend greift sie nach ihrem Becher. "Ich glaub das ist mir zu kompliziert heut, da krieg ich ja Kopfweh vom um die Ecke denken."

Aufmerksam hört er Timea zu und schweigt einen Moment in dem er ihre Worte überdenkt. „Es ist kein Zufall das wir hier sind, soviel steht fest. Ich muß zugeben von der Warte, das die Unbekannten ein Angebot als Investition in die Zukunft sehen könnten, habe ich die Geschichte noch nicht betrachtet. Ein interessanter Aspekt den du da aufgeworfen hast. Nehmen wir einmal an es ist wirklich so, daß es etwas gibt, daß sie interessiert uns aber nicht bewußt ist. Dann können sie einer Kontaktaufnahme nicht ganz abgeneigt sein. Einen Versuch ist es auf jeden Fall wert. Mehr als das nichts geschieht, kann nicht passieren und die Möglichkeit es auf andere Weise zu versuchen, verbauen wir uns damit auch nicht. Danke, das du mich darauf gebracht hast.“ Aber dann besinnt er sich ihrer letzten Worte. „Aber genug damit für heute. Entschuldige das ich nicht früher daran gedacht habe, daß dir noch der Schädel brummt.“

"Gern geschehen. Weißt du deswegen finde ich miteinander reden so wichtig, da ergeben sich manchmal neue Idee oder Sichtweisen, die vielleicht auf nicht falsch sind." sie lächelt ein wenig zaghaft. "Brauchst dich nicht entschuldigen, ich red einfach zu gerne. Aber ehrlich gesagt freue ich mich jetzt auf mein eigenes Bett." sie steht gemächlich auf und linst nach draußen, wo der Regen allmählich wieder nachlässt. "Ein, zwei Tage einfach mal nichts tun."

Zustimmend nickt Hel. „Da hast du schon Recht, vorausgesetzt es besteht die Bereitschaft dazu einem zuzuhören ohne gleich irgend etwas hinein zu interpretieren. Aber die ist hier eher Mangelware, wobei ich mich da gar nicht ausnehme, zumindest im Bezug auf eine Person hier.“ Aber als Timea andeutet, daß sie müde ist und sich ausruhen will, walzt er dieses Thema nicht weiter aus. „Das ist jetzt genau das Richtige für dich. Bleib ein, zwei Tage im Bett und ruh dich aus. Der Regen hört gleich auf. Wenn du willst, bringe ich dich nach Haus.“

"Nein das schaff ich schon alleine, danke." Timea fährt sich durch die verstrubbelten Haare und wendet sich Richtung Treppenaufgang. "Ich muß nur noch meine Schuhe holen, die müssen ja irgendwo noch sein." nachdem sie ihre Treter im oberen Stock noch geholt hat, macht sie sich auf den Weg Richtung Eingangstüre. "Vielen Dank für die Behandlung - und nichts für ungut, aber ich habe nicht vor, sie allzu bald wieder in Anspruch zu nehmen." meint sie mit einem halben Lächeln, wohl ein verkappter Vorsatz, den Heiler nicht so schnell wieder für eine Behandlung zu benötigen.

Für einen Moment sieht es so aus, als ob Hel etwas dagegen einzuwenden hätte, daß Timea alleine geht, aber dann nicht er. "Wie du meinst, aber schön langsam. Körperliche Anstrengungen solltest du eine Zeit vermeiden." Als sie mit ihren Schuhen zürück kommt, steht er von seinem Platz auf. "Nichts zu danken, Timea. Das hoffe ich auch, daß ich dich in nächster Zukunft nicht wieder verarzten muß. Ich komme in den nächsten Tagen bei dir vorbei, wenn du nichts dagegen hast."

"Ich werde weder den Schuppen ausräumen noch auf ein Dach klettern, versprochen. " erwidert Timea und lächelt Hel an. "Auf dem Sofa ist es auch mal schön und ein wenig kochen ist nicht anstrengend. Wir sehen uns die Tage." sie verabschiedet sich vom Heiler und macht sich langsamen Schrittes auf den Weg nach Hause.