Forum Übersicht - Das Spiel - abgeschlossene Threads » Hinaus auf den Metcha

Die Luft ist noch feucht und dunstig vom täglichen Mittagsregen, als sich in den Hafen aufmacht. Im Gurt, der die Saraji zusammenhält, steckt nur ein Dolch und um den Kopf hat er ein buntes Tuch auf Seemannsart gebunden. Er hat es nicht eilig und geht den Strand entlang, bleibt hier und da stehen und schaut auf den Metcha hinaus. Im Hafen angekommen, geht er den Steg entlang, an dem drei kleine Fischerboote vertäut sind. Das Ruderboot läßt er links liegen und sieht sich die beiden Segelboote an. Sorgfältig überprüft er das Tauwerk und die Segel, prüft wieviel Wasser das Boot genommen hat und schließlich entscheidet er sich für das Größere der beiden Boote, das stabiler gebaut ist und ein höheres Dollbord hat. Er legt seinen Lederbeutel ins Boot und geht auf die Suche nach einem Seil. Bei den Netzen findet er was er sucht, schneidet sich etwa fünf Vat von der Seilrolle ab und geht zurück zu dem Boot das er sich ausgesucht hat. Aus dem Lederbeutel holt er einen Stein, den er mitgenommen hat, setzt sich auf die Planken des Steges und beginnt ein Seilende aufzuspleißen. Ein Trinklied vor sich hin pfeifend befestigt er den Stein an dem Tau, in das er in etwa 1,5 Vat Abstand zwei Knoten knüpft. Ein paar Mal wirbelt er das Seil mit dem Stein am Ende über dem Kopf, um zu prüfen, ob der Stein hält, dann rollt er es zufrieden auf und legt es ins Boot.
Gemütlich schlendert er ans Ende des Stegs und während er auf Ataeric wartet, spät er konzentriert auf den Metcha hinaus, sucht nach Anzeichen von Riffen, Strömungen und Untiefen.

Noch vor dem Regen verlässt Ataeric das Haus, die obligatorische Segeltuchtasche dabei, fehlt lediglich am Waffengurt das Pejura. Stattdessen gesellt sich auf seinem Rücken zu der Asnivala an der Hüfte eine recht große, rötliche Ateva. Er hat es nicht eilig, durchstromert die Häuser auf den Weg zum Hafen und öffnet Schubladen und Schränke auf der Suche nach einem Tuch, mit dem er den Kopf schützen kann. Den Mittagsregen verbringt er auf einer Terrasse, eine kleine, lauschige Laube mit dichtem Bewuchs und Blick auf die Hauptstraße. Er benötigt noch genau drei weitere Häuser bis er etwas bauchbares findet, so dass Hel bereits vor ihm am Hafen ist. Der Ältere packt gerade das fertige Seil mit dem Stein am Ende in das Boot, als der Krieger den Steg hoch läuft.
Nur kurz währt der Blick des Jüngeren auf dem Fischerboot, er kann den Zustand ohnehin nicht einschätzen, dann öffnet er die Tasche und zieht ein schreiend buntes Tuch heraus. Fraglich was schlimmer ist, die grellen Farben oder die grinsenden Jewakas mit Schleifchen im Pelz, die sich dicht gedrängt samt Spielzeug auf dem durchaus hochwertigen Stoff tummeln. "Mh.. hab kein anderes gefunden", meint Ataeric hier seinen Geschmack verteidigen zu müssen ohne sich für das gute Stück nun zu schämen Gerne trägt er es nicht, aber immerhin besser als mit einer Hand einen Hut festhalten zu müssen oder sich den Verstand vom Himmelsfeuer aus dem Kopf brennen zu lassen.
Er breitet den Stoff aus, faltet ihn und legt sich das bunte Teil über den Kopf. Seine Bewegungen zeugen von einer überraschenden Routine, mit der er flink das Tuch nicht nur über Kopf und Ohren legt sondern am Ende lediglich die Augen als Sehschlitze über bleiben. Hel grinsen nun sogar die Zähne eines Kleinbären vom Kinn und Mund des Kriegers entgegen. Prüfend fährt sich Ataeric über die Ohren, die Wangen entlang - dann hält er inne, die Vermummung erst jetzt selbst bemerkend. "Das ist wohl übertrieben", murmelt er leise, hakt einen Finger über den Mund unter den Stoff ein und zieht sich das Ganze unter das Kinn, damit das Gesicht wieder frei liegt: " Also ich bin fertig!"

Mit einem breiten Grinsen sieht Hel zu wie sich der Hüne für ihre Fahrt adjustiert. „So übertrieben ist das gar nicht.“: sagt er. „Einen Tag da draußen und dein Gesicht sieht aus wie ein leicht angebratenes Echsensteak, wenn man es nicht gewohnt ist.“
Er deutet hinaus auf vorgelagerte Insel.
„Die östliche Durchfahrt dort ist ziemlich eng. Besser wir riskieren nichts solange wir die Strömungen nicht kennen. Wir nehmen also südwestlichen Kurs.“
Mit dem Finger folgt er der geplanten Route.
„Soweit ich es von hier aus sehen kann, sieht es ganz gut aus. Keine Schaumkronen und keine hellen Flecken. Trotzdem müssen wir aufpassen, ganz besonders im seichten Wasser. Dort mußt du loten. Das Seil hat zwei Knoten, solange das Wasser tiefer ist, als der erste Knoten, ist alles in Ordnung, der Kahn hat nicht viel Tiefgang. Wenn du den ersten Knoten siehst, dann schreie. Auch weiter draußen achte auf dunklere und hellere Stellen im Wasser. Ich sehe das nicht vom Heck aus und es könnten Riffe, Felsen oder Sandbänke sein.“
Hel steigt in das Boot und hält sich und das Boot am Steg fest.
„Mach das Halteseil los und wirf es ins Boot. Ich halte es solange fest bist du an Bord bist. Dann schnapp dir das Seil und mach es dir am Bug bequem. Alles was nicht naß werden soll, steckst du besser unter die Abdeckung im Bug.“

Trotz der Warnung Hel belässt er das Gesicht erst einmal frei. Er folgt den Fingerweisen und zumindest bis zu der Erklärung welche Route sie nehmen wollen nickt er. Dann wechselt sein aufmerksamer Gesichtsausdruck. Loten, Tiefgang, Heck und Bug, alles Begriffe die für ihn nun gar keine Bedeutung haben. Ataeric räuspert sich und wirft Hel einen vorsichtigen Blick zu. Eigentlich hatte er gedacht er setzt sich einfach in eine Ecke wo er nicht im Weg ist und.. betrachtet das Ufer. Hel war allerdings deutlich genug um ihm verständlich zu machen, dass er nicht sinnlos beschäftigt werden soll sondern nutzbringend. Er versucht dem Gesagten einen Sinn zu geben und betrachtet nun doch eingehender ihr auserkorenes Boot. Abdeckung, ja die kann er sehen, wonach dort der Bug sein sollte. Der Platz an dem Hel ihn haben will. Seine Augen verbeliben am Halteseil, an dem er keine Knoten entdecken kann, aber Halt- hatte Hel nicht eines vorhin ins Boot geworfen? "Das Seil dort meinst du?" fragt er nach und deutet auf das verarbeitete Tau.
Er löst das Halteseil und wirft es ins Boot wie ihm aufgetragen wurde und will nun selbst hinein steigen. Nein, Seemann war dieser Krieger ganz sicher nicht. Kaum setzt er einen Fuß auf die Planken beginnt das kleine Segelboot bereits so heftig zu schaukeln, dass es Ataeric fast ins Wasser wirft. Instinktiv setzt er sich schnell hin, die rechte Hand an die Reling geklammert. " Ich glaube du wiederholst besser noch einmal, was ich mit diesem Seil machen soll", murmelt Ataeric angespannt, dessen Gesichtsfarbe blass geworden ist. Er verstaut mit vorsichtigen, unbeholfenen Bewegungen die Tasche unter der Abdeckung und lässt die Ateva folgen, die Hand schön an der Reling belassend..

Mit Mühe hält Hel das Boot am Steg halbwegs im Gleichgewicht. Als er sicher ist, daß Ataeric sitzt, erklärt er ihm nochmals das Loten. „Hänge das Seil mit dem Stein ins Wasser, bis du Grund spürst. Wenn der erste Knoten über dem Stein unter Wasser bleibt, ist alles in Ordnung. Siehst du den ersten Knoten aber, dann sag sofort Bescheid. Wenn das Wasser so dunkel ist wie dort draußen kannst du aufhören.“
Dann stößt er das Boot vom Steg ab. Durchaus vorsichtig aber deutlich vertrauter mit den schwankenden Planken unter seinen Füßen macht er sich am Segel zu schaffen und löst die Leine die das Segel am Großbaum halten.
„Wenn wir im tiefen Wasser sind, halte ich eine Weile auf den Metcha hinaus, damit wir einen Überblick bekommen. Dann gehen wir näher unter Land und lassen uns überraschen. Sei vorsichtig, wenn du aufstehst.“
Mit ein paar kräftigen Zügen heißt er das Segel auf, das sich langsam entfaltet, setzt sich neben die Ruderpinne und bringt das flatternde Segel vorsichtig an den Wind. Langsam nimmt das Boot Fahrt auf.
„Alles klar bei dir?: ruft er nach vorne.
Nicht schneller als bei ein gemächlicher Spaziergang gleitet das Boot gemächlich übers Wasser. Hel geht keine unnötigen Risken ein und läßt sofort etwas nach, wenn der Wind etwas stärker wird. Leise lacht er auf.
„Wie habe ich das vermißt.“: sagt er als das Boot auf den vorgesehenen Kurs bringt.

Er greift nach dem Seil und versucht sich sogleich an Hel´s Anweisung zu halten. Erst nur langsam lässt er den Stein in das Wassser hinab, zieht ihn wieder hoch und wiederholt den Vorgang. Nach ein paar Versuchen schaut er über die kaum vorhandenen Wellen, auf der Suche nach den von Hel beschriebenen farblichen Veränderungen im Wasser. "Bin ich", gibt Ataeric murmelnd zurück, er hat selbst gemerkt was Aufstehen für eine wacklige Angelegenheit ist. Der Krieger ist angespannt, wie Hel leicht der verkrampften Haltung des Mannes entnehmen kann. "Alles klar!" bestätigt er dennoch dem Älteren, atmet tief ein, schluckt das unangenehme Gefühl im Magen herunter und lässt den Blick weiter über das Wasser gleiten. Der frische Wind ist angenehm, sogar kühlend, das beständige Glitzern auf dem Wasser jedoch anstrengend für die Augen. Ataeric blinzelt mehrmals und zieht sich dann doch den Stoff über den Mund, froh darüber Schädel, Nacken und Stirn geschützt zu wissen. Er kann nichts entdecken was auf eines der Dinge die Hel beschrieben hat hinweisen könnte. Keine dunklen Flecken, keine Schaumkronen, bis jetzt wirkt es unkompliziert und die kleine, vorgelagerte Insel kommt näher. Erneut holt er das Seil ein und lässt es hinunter, über den ersten Stein hinaus bevor er es wieder herausholt. Er benötgt für die aufgetragenen und ungewohnten Aufgaben noch die volle Konzentration, so dass er erst einmal kein Gespräch mit Hel sucht.

Noch in einiger Entfernung von der vorgelagerten Insel ändert Hel den Kurs und das Boot läuft gemächlich nahezu parallel zu der kleinen Insel nach Wesen. Etwa fünfzig bis sechzig Vat entfernt erkennen sie deutlich drei Fischerhütten vor denen Netze zum Trocknen aufgehangen sind, einen Steg an dem ein kleines Boot vertäut liegt in einer Umgebung, die der gleicht in der Beide ihre Quartiere bezogen haben. Als sie die Insel hinter sich lassen, wird der Seegang um eine Spur stärker.
„Du kannst aufhören.“: ruft er nach vorne. „Das Wasser ist hier tief genug. Halte nur nach Untiefen Ausschau. Jetzt laß uns sehen, was in unserem Kahn steckt.“
Langsam bringt Hel das Boot härter an den Wind und die Geschwindigkeit des Kahns erhöht sich merklich. Die Dünung läßt das kleine Boot jetzt bedächtig auf und ab tanzen, hin und wieder sprüht am Bug Gischt auf und Hel holt das Segel noch etwas weiter an. Der Fahrtwind bläst ihnen jetzt deutlich ins Gesicht. Vor ihnen dehnt sich der Metcha glitzern und ruhig bis zum Horizont. Hel hält Kurs hinaus und auf seinem Gesicht spiegelt sich reine Freude. Mit den Seewind im Gesicht und der Ruderpinne unter dem Arm scheinen alle Sorgen von ihm abgefallen. Das Stampfen des Bootes ist jetzt trotz der sanften Dünung deutlich zu spüren.
„Gar nicht so träge, das alte Mädchen, wie sie aussieht.“: lacht Hel vergnügt, als Wasser aufsprüht und wie feiner Regen ins Boot spritzt.

Ein wenig überrascht nimmt Ataeric die Fischerhütten wahr. Er hatte gar nicht daran gedacht dass die kleine, vom Hafen aus sichtbare Insel ebenfalls bewohnbar sein könnte. Hels Ruf unterbricht seine Gedanken und der KRieger holt rasch das nasse Seil herein und legt es anschließend aufgerollt vor sich nieder. "Was.. was?" meint er im ersten Augenblick sich verhört zu haben, wie- jetzt schon? Er fühlt sich alles andere als bereit den Kahn auszutesten. An die Fischerhäuser denkt er nun überhaupt nicht mehr und auch der eigentlich angedachte Blick zurück zur Hauptinsel fällt aus, als sich das Segel beginnt zu spannen und sie an Fahrt gewinnen. Das kleine Boot tanzt ausgeglichen über die Wellen, ein salziger Sprühregen kommt Ataeric entgegen, bedeckt wie feiner, dichter Nebel den Stoff an seinem Leib und die bloßen Arme. Der Wind scheint die leichte Übelkeit und das Unwohlsein des Kriegers mit hinwegzureißen. Seine verkrampfte Haltung lockert sich, er schaut nach hinten über die Schulter als Hel vergnügt lacht und stimmt darin ein. Wieder nach vorne schaut er, ungehindert der Blick in die Ferne. Das an ihnen vorbeirauschende Wasser, der Wind und die Kräfte die an dem Boot reißen vermitteln ein Gefühl von lebendiger Geschwindigkeit und erst nach einigen Herzschlägen erinnert sich Ataeric daran, dass er nach dunklen Flecken Ausschau halten soll. Backbord kann er eine solche Stelle ausmachen.Ein paar Vat Vat von ihrem Kurs entfernt ist der Metcha nicht nur fast schwarz, so zeigen sich dort die beschrieben Schaumkronen, auf die der Krieger nun mit ausgestrecktem Arm zeigt. " Ich schreie!" merkt er an... was soll er auch sonst sagen?

Sofort reagiert Hel, drückt die Ruderpinne herum und das Boot dreht von der bezeichneten Stelle weg. Gleichzeitig nimmt er auch etwas Fahrt heraus. Als an der Stelle vorbei laufen, ruft er Ataeric zu. „Gut gemacht. Halt weiter die Augen offen.“
Der Kahn wird schneller, als Hel das Segel anholt, aber erreicht nicht mehr die Geschwindigkeit die sie bisher gelaufen sind. Nach ein paar hundert Vat dreht Hel bei und läßt das Boot auslaufen. An der Steuerbordseite liegt die Stadt und der Küstenstreifen der sich weit im Westen im Dunst verliert. Der Küstenverlauf ist relativ flach, nur ein paar felsige Erhebungen sind auszumachen.
„Läßt sich nicht ausmachen, ob es wirklich eine Insel ist.“: meint Hel nach einer Weile. „ Laufen wir noch ein paar Hundert Vat Südwest und dann sehen wir weiter.“
Er bringt das Boot wieder an den Wind. Hier im tiefen Wasser holt er wieder einiges an Fahrt aus dem Kahn heraus. Die glitzernde Weite vor ihm und der Wind der ihn den Seilen singt machen sein Herz leicht und seinen Kopf frei für die Schönheit des Metcha. Trotzdem vergißt er nicht auf die Gefahren, die hinter der Pracht lauern. Der Metcha ist eine tückische Geliebte, daß weiß er nur zu gut. Als er seinen Blick auf den Horizont richtet, fallt ihm ein kaum wahrnehmbares Flimmern der Luft auf. Zuerst beachtet er es nicht, denkt an ein Spiel von Licht und Dunst. Doch die Erscheinung verschwindet nicht, auch nicht als er sich über die Augen reibt.
„Siehst du das Flimmern dort voraus, oder habe ich etwas mit den Augen?“: ruft er Ataeric fragend zu.

Ataeric betrachtet ebenfalls die Küstenlinie, die sich kaum abhebende Stadt von der nicht mehr als die ersten Häuser und der Hafen zu sehen sind. Dahinter dominiert bereits das Bild eines Dschungels und noch weiter hinten erhebt sich der kleine Berg als grüne Silhouette. Er erinnert sich an einen anderen Berg den Hel erwähnt hatte, aber noch während er versucht die Schlüsse zu ziehen die sich in seinen Gedanken formen bringt Hel das Segelboot wieder in den Wind. So wendet sich Ataeric von der Insel ab und lässt die Augen über das recht ruhige Wasser gleiten. Das Flimmern bemerkt er so zunächst nicht und erst als Hel ihn darauf hinweist hört er auf den Metcha zu kontrollieren und hebt den Blick darüber hinaus. Nicht viel anders als das Glitzern der Spiegelungen auf dem Wasser so kommt es ihm vor, nur mit dem Unterschied dass sich dieses in der Luft erhebt. Er richtet sich etwas auf und schützt mit einer Hand die Augen während er auf das starrt, was Hel unzweifelhaft meint. "Vielleicht eine Täuschung", fällt ihm als erstes dazu ein ohne zu wissen, ob es so etwas auf dem Metcha überhaupt gibt. Für einen kurzen Moment verstärkt sich das Flimmern, läuft von einem Punk hoch oben ausgehend wellenförmig eine wahre Katatonie an schillernden Farbwechseln durch die Luft. " Ich sehe es auch", bestätigt er dem Anderen und ergänzt das gleich mit einer Einschätzung: " Das gefällt mir nicht."

„Ich saufe den Rest meines Lebens nur mehr Bier , wenn mir das gefällt.“: knurrt Hel und nimmt Fahrt heraus. Es sind noch gut fünfzig Vat bis zu der Grenze dieser wenig einladenden Erscheinung.
Er steuert das Boot so, daß sie sich nahezu parallel zu dem Flimmern bewegen. Er sucht nach einer Unterbrechung, einer Lücke. Doch so sehr er auch seine Augen anstrengt, den Kopf neigt und den Blickwinkel verändert, er findet keine.
„Was machen wir jetzt?“: frägt er. „Ich habe keine Ahnung was das ist und es kann verdammt gut sein, daß wir unser letztes Bad nehmen, wenn wir uns dem Ding nähern. Auf der anderen Seite, wenn wir jetzt umdrehen, dann wissen wir es nie. Es ist genauso dein Hals wie der Meine, also was sagst du? Abdrehen oder näher ran gehen?“
Seiner grimmigen Mine ist unschwer zu entnehmen, daß er nicht ans Abdrehen denkt, aber sein Tonfall läßt darauf schließen, daß er sich einer anderen Entscheidung Ataerics beugen wird.

Ataeric wendet sich selbst nur selten von dem farbenprächtigen Schauspiel. Immer wieder entzieht es sich seinen Augen, gaukelt vor gar nicht vorhanden zu sein nur um dann mit einem Flimmern wieder von seiner Anwesenheit zu zeugen. "Warte", gibt er Hel weder das Signal loszupreschen, noch abzudrehen und starrt weiterhin auf diese Grenze vor ihnen. Der Krieger wirkt nicht als wäre er unentschlossen, viel mehr konzentriert als müsse er über das was er sieht nachdenken. " Wir können es erst mit einem Bolzen versuchen."wendet er auch da noch nicht den Blick ab. Er presst die Kiefer zusammen und versucht das Gefühl, das sich wie eine Gewissheit über ihn legt zu ignorieren: Sie kommen dort nicht durch. "Hast du das schon einmal gesehen?" murmelt er etwas abwesend während er die Ateva aus ihrem sicheren Verschlag holt und ohne Spannhilfe beginnt bereit zu machen.

„Kann nicht schaden. Wenn der Bolzen in Feuer und Flammen aufgeht, wissen wir auch woran wir sind.“ Gespannt sieht er den Vorbereitungen Ataerics zu. Auf seine Frage will er schon mit einem entschiedenen Nein antworten, als sich für einen Bruchteil eines Herzschlages ein Schatten einer Erinnerung herauf dämmert um sofort wieder im Dunkel des Vergessens zu verlöschen. Er versucht den Schemen in seinem Kopf festzuhalten, doch er entschlüpft ihm wie ein schleimiger Aal der zupackenden Hand. „Nein, ich weiß nicht, vielleicht...“
Er schüttelt hilflos den Kopf. „Ich kann mich nicht erinnern. Ich hatte nur für einen Augenblick so ein Gefühl, eine Ahnung. Pest und Hölle!“

Ataeric hält inne als Hel erwähnt, der Pfeil könne in Feuer und Flammen aufgehen und sucht den Blick des Älteren. "Entweder das oder er prallt ab. Dann können wir uns auch nähern", ergänzt er, nachdem der Ältere erfolglos versucht hat die eigene Erinnerung zu fassen zu bekommen. " Das Gefühl habe ich auch. Nur eine Ahnung und einen Hauch von Wissen. Aber ich bekomm es nicht gepackt." Mit dem Unterschied, dass er es mittlerweile gewohnt ist. Er steht auf und senkt die Spitze der Armbust bis auf den Rumpf des Bootes, setzt mit dem Fuß hinterher und spannt den Bogen. Erst dann zieht er vom vorderen Teil der Ateva einen der fünf Bolzen aus der Halterung und führt ihn in die vorgesehene Vorrichtung ein. Er muss nichts anvisieren, das Ziel ist ja nun wirklich nicht zu verfehlen. Direkt hält er nicht darauf an sondern seitlich verschoben, so dass der Pfeil nicht frontal auf die Erscheinung treffen sollte. Mit einem lauten Knall, der von der Durchschlagkraft der Waffe zeugt, löst sich der Bolzen und rast auf das Flimmern zu..

Nicht minder gespannt als die Ateva wartet Hel auf den Schuß, der sich dann mit einem lauten Knall entlädt. Der Bolzen der Waffe ist viel zu schnell um ihm mit dem Auge verfolgen zu können, so konzentriert sich Hel auf die ungefähre Zone, auf die Ataeric den zielt. Er rechnet mit allem, Explosionen, Feuer und Qualm, aber es geschieht nichts dergleichen. Der Bolzen prallt nicht ab, als schlüge er gegen eine harte Wand aus Stein. Ist eher so als gäbe das Flimmern nach, wie eine dicke Matte oder Membrane. Trotzdem ist die Wucht des Bolzens so groß, daß zurückgeschleudert wird und etwa ein Dutzend Vat vor dem Flimmern aufspritzend auf den Metcha aufschlägt und versinkt.
Für einen Moment starrt Hel auf die Stelle, an der das Projektil versunken ist.
„Yoromverfluchte Scheiße!“: entfährt es ihm voll ungläubigen Zorns. „Das darf doch nicht wahr sein!“ Einen Herzschlag lang überlegt er, dann wendet er sich an Ataeric.
„Versuch es nochmals. Aber ziele höher, vielleicht reicht dieses Ding nicht weit in die Höhe.“: schlägt er vor.