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| Zuletzt Online: 19.09.2020
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Feixend zuckt Shasla mit den Schultern. „Du weißt gar nicht was dir da entgeht. Aber mir soll es recht sein.“ Die Schmiedin scheint eine diebische Freude daran zu haben, die beiden Frauen in Verlegenheit zu bringen. „Freilich, freilich! Nur zwei Gefährten. Sieht man ja auf den ersten Blick!“ Aus dem Feixen wird wieder ein anzügliches Grinsen, aber dann streckt sie die Hand nach dem Pfeil aus, den ihr Sundar reicht und wirft einen kurzen Blick auf die Pfeilspitze. „Sind nichts Besonderes, ich weiß. Taugen halbwegs für die Jagd und halbwegs für den Kampf. Ich mach dir ein paar Dutzend Jagdspitzen und ein paar für den Kampf. Wie ich dir schon gesagt habe, Panzerung durchschlagen die nicht. Aber hier läuft sowieso niemand damit herum, wenn man von ein paar Jungs von Roald absieht. Kannst sie dir übermorgen bei mir abholen.“ Sie schaut zwischen den Beiden hin und her. „Sonst noch was? Wenn nicht dann mach ich mich wieder an die Arbeit.“
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Mit einem breiten Grinsen deutet Shasla mit einer Kopfbewegung auf Ira. „Schau, schau, wie sie die Krallen zeigt, deine kleine Wildkatze wenn sie glaubt Angst um dich haben zu müssen.“ Noch immer grinsend schüttelt sie den Kopf. „Ihr seid mir Zwei! Rennt im Kreis mit heraushängender Zunge um euch herum und keine traut sich oder was?“ Dann wendet sie sich Ira zu. „So, jetzt ist der Spaß aber vorbei, Zuckerstückchen! Steck deine Klinge weg und schnurr wieder oder ich versohl dir den süßen Hintern das du sieben Tage nur auf dem Bauch liegen kannst.“ Die Schmiedin warten keinen Herzschlag lang, ob Ira ihrem Rat folgt und richtet ihre Aufmerksamkeit wieder auf Sundara. „Das ist mehr als drei Klingen von der Sorte wert. Das Metall ist an sich nicht so selten, aber man findet fast ausschließlich nur Legierungen davon. Es ist verdammt schwierig und aufwendig aus diesen Legierungen das Metall zu gewinnen. Das da...“: sie deutet mit der Hand auf den am Boden liegenden Zylinder. „Das ist rein und ist so selten wie eine Jungfrau in einem Hurenhaus. Es muß ein Behälter für etwas Besonderes gewesen sein. Dafür mach ich dir einen ganzen Sack Pfeilspitzen und wenn du willst drück ich dir auch noch einen dicken Kuß auf die linke Hinterbacke.“ Shasla grinst wieder anzüglich. „Oder die Rechte, wenn dir das lieber ist.“
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Als Sundara rot wird und beginnt herumzustottern wird Shaslas Grinsen immer anzüglicher. „Ah! Sie weiß also noch gar nicht daß du scharf auf sie bist, so wie du rot anläufst?“ Die Schmiedin lacht auf. „Hätte gar nicht gedacht, daß du eine von den Schamhaften bist. Aber wie sagt man so schön....“ Dann fällt der Blick der Schmiedin auf den Metallzylinder den Sundara hoch hält. Ihre Augen werden groß und zumindest im Moment wird die Elurierin nicht erfahren, was man wie sagt. Mit ein paar Schritten ist sie bei Sundara und reißt ihr das Metallstück aus der Hand. Für einen Moment starrt Shasla den Zylinder an und fährt prüfend mit der Hand über Oberfläche und Bruchkanten, dann bricht sie mit der Lautstärke des Gebrülls eines gereizten Roputambullen in einen Freudenschrei aus. Sei läßt das Metallstück fallen und schnappt Sundara unter den Achseln, hebt sie hoch wie eine Kinderpuppe, wirbelt sie im Kreis herum, drückt sie dann an sich, sodaß ihr Kopf fast zwischen den Riesenbrüsten verschwindet. „Bei der Macht Ssingh! Das ist es! Das ist es!“ Die Arme der Riesin halten Sundara fest wie ein Schraubstock und rauben ihr fast dem Atem. Dann besinnt sich Shasla und stellt die Bogenschützin wieder zurück auf den Boden. „Mädchen du hast eine Menge gut bei mir! Das ist genau das Metall das ich für die Legierung brauche und mehr als genug für zwei Klingen! Endlich kann ich beweisen, daß ich genauso gut bin wie die Waffenschmiede der Alten! Und das habe ich dir zu verdanken.“ Die Augen der Schmiedin, die auf Sundara herunterschauten, werden feucht. „Ich hätte keinen rostigen Nagel darauf verwettet, daß du so eine Menge davon findest! Ich weiß gar nicht, wie ich dir danken soll!“
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Wieder geht ein Blitzen durch die Augen der Sramen.
„Wo genau, habt Ihr gesagt, habt Ihr sie gefunden?“ fragt sie nun mit unverhohlener Neugier. „Ich würde mir das gerne einmal ansehen. Ich habe von Berufs wegen ein gewisses Interesse an merkwürdigen Waffen, wie Ihr sicher verstehen werdet.“
Die Stimme klingt dabei jedoch nicht sehr warmherzig, dann dreht sie sich auch unvermittelt um und lässt Keresin wieder alleine. Es dauert nicht lange, und sie kommt mit einer Axt zurück - wahrlich kein Meisterwerk der Schmiedekunst, aber eine Axt, an der auch nichts auszusetzen ist. Ein vielseitiges Werkzeug eben, das als Waffe zu gebrauchen ist, aber nichts für einen Meister des Kampfes mit der Axt. Eine gut geschärfte Schneide auf der einen Seite, ein stumpfer Knauf auf der anderen, mit dem man sie auch als Hammer verwenden kann. Und dort, wo die Klinge in den Schaft übergeht, ein kleiner Schwalbenschwanz und somit auch geeignet, Nägel aus einem Brett zu ziehen. Auch hat sie eine Handvoll Nägel dabei - nun ja, Nägel eben.
„Bitte sehr,“ sagt sie. „Eure Axt, Eure Nägel, mein Dolch.“
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Shasla hält nun die Marodeurswaffe in der Hand und begutachtet sie interessiert von allen Seiten. Sie schwingt sie durch, ungefähr eine halbe Handbreit vor Keresins Nase vorbei. Für das rudimentäre Aussehen ist sie sehr gut gefertigt, die Balance stimmt, und die eingearbeiteten Glasscherben geben dem Knochen etwas Gewicht. Trotz allem ist es eher Kuriosität als wirklich furchteinflößende Waffe, wenigstens dann, wenn man selbst ordentlich ausgerüstet ist. Dann beginnt der Vorovise wieder zu reden. Shasla schnaubt durch die Nase, sieht Keresin scharf an.
"Hauptsache, Eines nach dem Anderen," antwortet sie ebenso scharf. "Ich habe ja nichts zu tun, als hier ständig hin und her zu laufen. Was für eine Axt braucht Ihr denn? Eine Waffe, oder wollt Ihr einfach nur Holz bearbeiten? Ersteres ist natürlich um einiges teurer..."
Als sie dann jedoch den Dolch erblickt, ändert sich ihr Gemütszustand. Interessiert sieht sie das Teil an, eine Augenbraue hebt sich, es blitzt kurz in ihren Augen auf. "Habt Ihr das ebenfalls bei den... Marodeuren gefunden?"
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Shasla nickt. Sie wirkt nicht übermäßig zufrieden, auch nicht unzufrieden - ganz einfach so, als hätte sie gar nichts anderes erwartet. Mit einer Hand hält sie ihm die Scheide hin, die andere streckt sie ihm entgegen, um das glasbesetzte Knochenschwert in Empfang zu nehmen. Dieses Schwert muss eine schreckliche Waffe sein - nicht auszudenken, was für Fleischfetzen all die Scherben aus einem Körper reißen würden, wenn die Klinge einmal trifft. Doch richtig fürchten muss Keresin sie nun ja nicht mehr - schließlich ist ein Knochen im Vergleich zu Stahl ein reichlich unzulängliches Material. In einen Hinterhalt sollte man freilich nicht geraten.
"So, wenn Ihr weiter nichts braucht," meint sie dann, "ich habe zu tun."
Shasla mag eine gute Schmiedin sein, als Geschäftsfrau mangelt es ihr jedoch eindeutig an Charme. Kaum würde man sich an einen Besuch bei ihr mit Wohlwollen zurückerinnern. Auf der anderen Seite ist sie freilich die einzige Schmiedin auf der Insel, und deshalb kann sie es sich leisten, jeden ihrer Kunden zu behandeln, als müsse er heilfroh sein, von ihr eine Waffe zu erhalten. Im Endeffekt muss er das ja auch.
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Shasla scheint wenig beeindruckt zu sein, dass Keresin da eine ganze Reihe toter Marodeure gesehen hat. Vielmehr scheint sie etwas enttäuscht darüber zu sein, wie er zu der Waffe gekommen ist. Wenigstens schnaubt sie verächtlich, der Hammer wandert auf ihre Schulter.
„Ich sollte nach einer Asnivala für Euch sehen,“ sagt sie dann, mustert ihr Gegenüber noch einmal genau und stampft auch schon durch die Schmiede - denn es gibt keinen treffenderen Ausdruck für ihre Gangart als eben Stampfen. Es dauert nicht lange, und sie kommt wieder zurück. In ihrer Hand trägt sie eine Waffe in einer Lederscheide. Sie stellt sich vor Keresin hin und zieht die Waffe aus der Schneide. Es ist eine Ansivala. Freilich, für einen Ästhet unter den Asnivalakämpfern ist sie von reichlich kruder Machart. Sie hält sie Keresin hin.
„Diese müsste für Euch passen,“ sagt sie. „Wie gesagt, wenn Ihr damit nicht umgehen könnt, ich habe auch Waffen für kleine Mädchen hier.“
Die Asnivala ist relativ schwer, doch perfekt ausbalanciert und zieht gut durch. Freilich braucht es einen gehörigen Kraftaufwand, um sie zu beherrschen, dafür hat sie wohl eine ungeheure Durchschlagskraft, und ein Gegner würde einen guten Griff an der Waffe brauchen, um einen Schlag parieren zu können. Die Länge passt jedenfalls für Keresin. Die Kliinge ist scharf, etwas matt, eigenartig dunkel. Nein, schön ist sie nicht, diese Asnivala. Aber die Qualität ist nicht von der Hand zu weisen.
„Gebt mir Euer Schwert, und sie gehört Euch,“ sagt sie lapidar.
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Die Antwort ist zunächst ein Schnauben. Die Arme lösen sich, und Shasla zeigt mit dem Hammer auf Keresin.
„Glaubt Ihr etwa, ich wäre nicht imstande, eine schnöde Asnivala herzustellen? Es gibt nichts, das ich nicht herstellen könnte, wenn ich die Materialien dazu habe. Und, wie gesagt, ob Ihr damit umgehen könnt, das ist Eure Sache. Ich will nur keine Klagen hören, wenn Ihr draufkommt, dass Euch meine Waffe überlegen ist.“
Wieder geht ihr Blick zu der Waffe.
„Gefunden habt Ihr sie also,“ sagt sie dann. „Naja, die Dummen haben das Glück. Wo habt Ihr sie denn gefunden?“
Der Blick geht wieder zurück zu Keresin. Die Betonung, der Blick dazu - man hat nicht den Eindruck, als hätte Shasla die letzte Frge nur so dahergefragt. Es scheint sie brennend zu interessieren, wo diese Waffe nun aufgetaucht ist.
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Die Sramen hat entweder nie gelernt, sich irgendwie zu verstellen, oder aber sie hat ganz einfach keine Lust dazu. Jedenfalls wird sie nicht unbedingt freundlicher, wenn der Mann auch überaus zuvorkommend wirkt. Vielmehr verschränkt sie die Arme vor ihrem Oberkörper. Wenn man betrachtet, wie lässig sie diesen riesigen Hammer in einer Hand hält, kann man wohl darauf schließen, welche unmenschlichen Kräfte sie haben muss - wobei, ja, unmenschlich ist bei Sragon ja einiges.
"Eine Waffe also," antwortet sie wenig beeindruckt. Sie legt den Kopf etwas schief und mustert den Mann. "Seid Ihr sicher, dass ich Euch nicht einige Stricknadeln verkaufen soll? Gestern war so ein Drei-Käse-Hoch hier, die wusste wenigstens genau, was für eine Waffe sie haben wollte. Ihr hingegen… wisst es womöglich selbst nicht. Könnt Ihr mit einer Waffe überhaupt umgehen? Shaslas Waffen sind gut, damit kann man sich leicht verletzen. Nur dass Ihr gewarnt seid und mir danach nicht die ganze Bude vollheult, wenn Ihr Euch ein Ohr abgesäbelt habt."
Sie schaut Keresin nun abschätzig an, mustert ihn erneut, wobei ihr Blick unweigerlich an dem Marodeurs-Schwert hängen bleibt.
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Sehen kann er wohl niemanden, aber hören kann er kräftige Hammerschläge, die auf Metall treffen. Und bald danach hört er noch etwas, nämlich eine Stimme. Es ist eine tiefe Stimme, die auf eine doch recht groß gewachsene Person schließen lässt. Doch ist es eindeutig eine Frauenstimme, fehlen doch die tiefen Bässe darin. Und es ist eine schnarrende Stimme, die darauf schließen lässt, dass die betreffende Person nicht gerade auf Keresin gewartet hat.
"Wenn du schon wieder jemand bist, der ein ganzes Arsenal an Waffen braucht, dafür aber nicht bezahlen kann, dann nein, dann ist niemand hier!"
Trotzdem dauert es nicht lange, und eine Sramen erscheint in der Schmiede. Und auch für eine Sramen ist diese Frau geradezu gewaltig. Gewaltige Brüste wogen unter einem ärmellosen Arbeitskittel, gewaltige Muskeln sind über gewaltige Arme gespannt, die wiederum in gewaltigen Schultern münden. Die Unterarme sind von offenen, halb und auch ganz verheilten Wunden und Narben übersät. Gewaltige Beine stemmen den gewaltigen Körper vom Boden ab, stehen breitbeinig da. In einer Hand hält sie lässig einen gewaltigen Vorschlaghammer, mit dem sie wohl eben noch irgendeine Arbeit ausgeführt haben muss. Der gesamte Körper glänzt von Schweiß, sie mustert Keresin misstrauisch, einzig als ihre Augen auf seine Waffe treffen, blitzen sie kurz auf. Dann schaut sie ihn wieder an, mit einem missmutigen Blick, der in Keresin beinahe die Furcht hervorrufen müsste, sie würde ihm im nächsten Moment mit dem Hammer den Kopf spalten.
"Also, was willst du?" fragt sie ihn. Ja, Ninim ist doch irgendwie anders...
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„Na dann.“: sagt sie und schlägt ein. Die Hand der Schmiedin ist hart und rauh wie Holz und ihr Händedruck hat trotzdem das sie nicht gewollt fest zudrückt etwas vom Druck eines Schraubstocks an sich. Dann lacht sie. „Ach da brauchen wir nicht auf Aswold zu warten. Stanchek hat genug im Keller. Das reicht auch für uns Drei für Wochen.“ Dann wendet sie sich Gronk zu. „Du nimmst mir das Wort aus dem Mund. Ein Gelage! Genau so etwas habe ich mir vorgestellt. Jetzt sei nicht eingeschnappt, Stricknadelschwinger. Wie ein Schmied siehst du nicht aus, aber wie einer mit dem man bis zum nächsten Mittag durchsaufen kann schon. Also gehen wir lieber einen saufen als das du mir meine Werkzeuge verbiegst.“: feixt Shasla zurück. Sie schaut von Einem zum Anderen. „War es das für heute? Ich brauch dringend ein Bad.“
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„Mehrere?“ brummt Shasla. „Also zwei gehen sich unter Garantie aus, dafür habe ich das Material. Stahl ist nicht gleich Stahl und für diese Waffen eignet sich nicht jede Stück Schrott. Aber vielleicht schleppt mir die Kleine mit der Asnivala etwas Brauchbares an. In der Zwischenzeit mußt du dich halt am Riemen reißen und nicht allzu oft daneben werfen.“: stichelt die Schmiedin mit einem Grinsen. „Außerdem kostet dich das ein ordentliches Besäufnis bei Stanchek, schon allein wegen der Show. Fang schon an zu sparen, ich vertrage ein bißchen was.“ Shasla kratzt sich wieder an einer frisch verschorften Brandwunde. „Komm morgen am Nachmittag vorbei, dann ist zumindest einer der Waffen fertig und ich gebe dir das Original zurück, daß du nicht nackt durch die Gegend laufen mußt. Paßt dir das?“: erkundigt sie sich bei Kaar.
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„Tja, mit so einer Matte im Gesicht hat mans nicht leicht wenn man der Stricktyp ist.“: feixt Shasla um sich dann Kaar zuzuwenden. Als der den Namen Aswold ausspricht ändert sich ihre Haltung schlagartig. „Warum sagst du nicht gleich, daß Aswold dich schickt? Dann hätt ich mir die ganze Ansprache schenken können.“ Shasla greift nach dem Dolch, wirft in spielerisch in die Luft und fängt ihn wieder auf. „Nicht schlecht, nicht schlecht.“: sagt sie nachdem sie sich die Waffe angesehen hat, die fast in ihrer Pranke verschwindet. „Kann ich dir machen, kein Problem. Aber wenn sie genauso aussehen und die gleiche Charakteristik haben soll wie die hier dann müßt ihr mir sie für einen Tag hier lassen. Sonst gibt es kleine Abweichungen.“ Sie schaut Kaar fragend an, wendet sich dann aber an Gronk, als der vorschlägt den Preis für die Klinge abzuarbeiten. „Das seh ich, daß ihr zupacken könnt. Aber wenn Aswold euch schickt, dann geht das in Ordnung. Ich hab was gut bei euch und damit hat sich die Geschichte.“
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„Stricknadeln? Ich hab mir gedacht du bist eher der Häkeltyp!“: grinst Shasla, die kein Kind von Traurigkeit ist, zurück. „Aber sei vorsichtig mit dem was du dir wünscht, denn für dich stell ich mich noch einmal an den Amboß und mach dir deine Stricknadeln. Aber dann will ich dich stricken sehen!“ Die Hitze der Esse hat der Schmiedin den Schweiß aus den Poren getrieben, so das ihre Haut glänzt, als hätte sie ihren beeindruckenden Körper mit Öl eingerieben. „So aber jetzt im Ernst. Wenn ihr Waffen haben wollt, dann müßt ihr mich irgendwie bezahlen und ich meine damit nicht stricken. Obwohl ich mir das gern anschauen würde.“ Dabei grinst sie Gronk an. „In guten Waffen steckt eine Menge Arbeit und eine Menge gutes Material. Eine von euch habe ich schon Schrott suchen geschickt weil sie ihrer Angehimmelten unbedingt eine Asnivala schenken will. Was ich damit sagen will, ich laß ja reden mit mir nur verschenken kann ich meine Arbeit nicht. Also was genau wollt ihr haben und wie wollt ihr es bezahlen?“: erkundigt sich Shasla und kratzt sich dabei eine der Brandwunden an ihrem Unterarm.
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Statt der Augenbrauen wölben sich zwei Reihen winziger Schuppen über den Augen der Schmiedin, die ihrem durchaus ansprechenden Gesicht etwas exotisches verleihen. Ihre Unterarme sind mit Narben von alten Brandwunden übersäht. Unter der dicken Lederschürze ist sie bis auf einen knappen Lendenschurz nackt und ihre üppigen Brüste, die in ihrern Proportionen dem übrigen Körperbau entsprechen, werden vom dicken Leder der Schürze nur spärlich bedeckt. Sie grinst als sie Kaars Blick bemerkt. „Na Kleiner, noch keine ordentlichen Titten gesehen?“: erkundigt sie sich mit gutmütigen Spott in der Stimme. Lässig winkt sie ab, als Kaar das Angebot macht morgen wieder zu kommen. „Laß nur, wenn ihr schon einmal da seid. Mir läuft nichts davon. Was wollt ihr denn?“ Sie schaut kurz von Einem zum Anderen und das Grinsen wird noch breiter. „Nein, sagt nichts. Laßt mich raten. Ihr wollt Waffen und habt nichts womit ihr bezahlen könnt? Stimmts oder hab ich Recht?“
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„Ja, schon gut. Komm rein, ich kann im Moment nicht.“: ruft die Schmiedin ohne sich umzudrehen nicht minder laut zurück und stößt das Werkstuck, an der sich arbeitet in die helle Glut der Esse. „Schlaf nicht ein, Dreiunzwanzig. Mehr Luft!“: fährt sie den Halbnackten am Blasebalg an, der sich nochmals ins Zeug legt. Funken spritzen als die Kohlen hell aufleuchten und hoch konzentriert beobachtet Shasla den Farbton des glühenden Metalls im Feuer, dann reißt sie die glühende Klinge aus dem Feuer und wirft sie in ein Becken neben dem Amboß. Zischend steigt Rauch auf und dann zieht die Schmiedin das Werkstück aus dem Becken und stößt es zurück in die Glut. Doch diesmal dauert es nur Augenblicke, bis sie die Klinge wieder aus dem Feuer holt und in ein Gestell zum Abkühlen schiebt. „Feierabend, Dreiunzwanzig.“: sagt sie zu dem Kahlen am Blasbalg, wischt sich den Schweiß von der Stirn und dreht zu dem späten Kunden um.
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„Und ich bin Shasla.“: entgegnet die Schmiedin. „Alle Holzarbeiten machen Ruki und seine Leute bei mir. Ich bin die Schmiedin.“ Shasla stoßt einen gellenden Pfiff aus. „Wartet einen Moment. Ruki wird gleich da sein. Redet mit ihm.“ Kurz darauf kommt aus dem zweiten Gebäude ein Mann gemächlich auf Bhok zu. Klein, sicher nicht größer als 165 Clat, schlank und zierlich, das lange dunkle Haar zu einem Zopf geflochten, der über der Schulter liegt, ist seine Haut von der Farbe alten Elfenbeins und die dunklen Augen sind auf eine exotische Weise leicht schräg gestellt. Shasla deutet mit dem Daumen auf Bhok. „Der sucht Arbeit. Angeblich ist er Meister des Holzes.“ Der Mann, der einfaches naturfarbenes Arbeitsgewand trägt verbeugt sich vor Bhok. „Seid Willkommen! Ich bin Ruki. Ihr sucht Arbeit? Leider muß ich euch sagen, daß ich niemanden brauche. Wir haben kaum Aufträge zur Zeit und meine Leute drehen Daumen. Allerdings kann sich das in absehbarer Zeit ändern. Kommt doch bitte in drei, vier Wochen wieder vorbei. Vielleicht kann ich euch dann brauchen. Versprechen kann ich es allerdings nicht.“
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Als sich die Schmiedin zu dem blonden Elurier umdreht, fällt ihr etwas ein. „Ach was sollst du hier herum sitzen.“ Dann ruft sie mit erheblichen Stimmaufwand: „Dreiunzwanzig, setzt deinen Hintern in Bewegung und komm her!“ Kurz darauf erscheint ein völlig kahler Mann, der nur mit einem Lendenschurz bekleidet ist und neigt seinen Kopf vor Shasla. „Du weißt wo Misaki wohnt?“: fragt sie und der Kahle antwortet mit einem Kopfnicken. „Gut, dann bringst du sie hin und auf dem Rückweg gehst du bei Neunfinger vorbei und nimmst meine Sachen mit. Wenn er immer noch nicht fertig ist, dann mach ihm Beine. Ich warte schon lange genug auf die Bestellung.“ Wieder neigt der Kahle seinen Kopf. Dann wendet sich Shasla an Sundara. „Dreiunzwanzig bringt dich hin. Paß aber auf den Weg auf, zurück mußt du allein. Sinuva.“ Zu Bhok sagt sie: „Was ist jetzt. Ich hab nicht bis morgen Zeit. Was willst du?“
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„Sie ist gut, darauf kannst du dich verlassen.“: entgegnet die Schmiedin voller Überzeugung. Mit einem Blick streift sie wieder den blonden Elurier. „Geredet wird viel, aber es deine Haut. Du mußt wissen was du tust.“ Shasla hebt die Rechte. „Nur keine Hast. Ich hab dir gesagt, ich habs nicht eilig. Kannst dir Zeit lassen. Paß auf dich auf.“: sagt sie zum Abschied und will sich schon dem Elurier zuwenden, als Sundara nach dem Weg zu Misaki frägt. „Das findest du nicht allein. Warte einen Moment. Wenn ich mit dem da fertig bin, gehen wir zu mir nach Hause, dann bringt dich Vierzehn hin.“ Sie dreht sich zu Bhok um. „Also nun zu dir. Was willst du? Waffen?“
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