Stadt im Süden - kostenloses Forenrollenspiel
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Die Straßen der Stadt
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Ziellos
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02.04.2021 19:21
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Kaum aus der Türe des kleinen Hauses getreten, stapft Lenari gesenkten Kopfes und mit brummendem Schädel durch den Garten hinaus auf die staubigen Wege der fremden Stadt. Die planlos vollgestopfte Tasche in den Händen, führt sie ihr Weg ziellos durch die leeren Stadt in eine bislang noch nicht eingeschlagene Richtung, um letztlich auf der großen Fläche zu landen, an der mehrere Statuen im Kreis gruppiert sind. Ohne diesen einen genaueren Blick zu schenken, betritt die das nächst gelegene Gebäude, dessen Türen offen stehen. Und schon verstummen die leise schlurfenden Schritte der beschuhten Füsse, kehrt wieder eine schläfrige Ruhe in den verlassenen Straßen ein. |
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Antworten
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Schon auf den ersten Blick wird es Lenari klar, daß das Haus am Platz der Statuen kein normales Wohnhaus sein kann. Sie steht in einem großen Raum, der wohl einmal als Vorraum gedient haben mochte. Unter dem Schmutz und Staub zeigen sich hie und da der mit Einlegearbeiten geschmückte Steinboden der einmal so kostbar wie eindrucksvoll gewesen sein mochte. Links und rechts führen Treppen in die obere Etage, auf der Linken Seite kann Lenari Schutt erkennen. Ein breites Tor in der Stirnwand, dessen Metallflügel geometrische Verzierungen aufweisen, verschließt den Zugang zu den weiteren Räumen im Erdgeschoß. Beide Flügel weisen massive Griffe aus dem gleichen Metall auf, aus dem die Türe gefertigt ist. Bei genaueren Hinsehen scheint der rechte Flügel der Türe nur angelehnt zu sein. |
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Als Bedienung in einer schäbigen Spelunke hat Lenari noch nie ein Herrenhaus betreten, allein der Vorraum dürfte wohl doppelt so groß sein bis alles was sie bislang gesehen hat. Trotz des Brummschädels flackert ein wenig Neugierde auf, als den verdreckten Boden betrachtet und mit dem Stiefel ein kleines Muster in den Staub malt. Im Vergleich zu draußen ist es in dem großen Gebäude beinahe schon angenehm kühl und nicht ganz so schmutzig wie in den kleineren Behausungen. Kurz wandert ihr Blick in Richtung der Flügeltüre, die sich vielleicht aufschieben ließe – aber der ersten Stock erreicht man augenscheinlich ohne weitere Verzögerungen, so dass sie den rechten Treppenaufgang hinaufsteigt, um sich im oberen Stock nach einem einigermaßen angenehmen Plätzchen umzuschauen, schließlich darf man in einem so großen Haus hoffentlich irgendwo eine gemütliche Liege oder vielleicht sogar ein Bett erwarten. |
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Die Stufen, die Lenari hinaufgeht, sind aus feinstem Marmor und weisen immer noch eine Spur des Glanzes auf, zu dem sie einst poliert wurden. Oben angekommen steht sie in einem Korridor, der im rechten Winkel zum Zentrum des Haus und wie es scheint bis zur Westseite führt. Genau läßt sich das von Lenaris Position nicht sagen, denn das Licht, das durch das Fenster zu ihrer Rechten fällt, reicht nicht so weit. Auch hier oben ist der Steinfußbußboden mit Einlegearbeiten verziert und Stuckelemente zieren die Wände. Es sind hauptsächlich fremdartig anmutende geometrische Verziehrung, doch finden sich in regelmäßt in die Wand des Korridors eingelassenen Kassetten auch figürliche Darstellungen im Halbrelief, denen gemeinsam ist, daß irgendjemand die Gesichter abgekratzt oder abgeschlagen hat. Nach ein paar Schritten kann Lenari erkennen, daß in der Mittelachse des Gebäudes ein breiterer Korridor den Schmäleren, in dem sie sich bewegt, kreuzt. |
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Schwer zu sagen, wie lange sich hier bereits niemand mehr aufgehalten hat, wirkt die gediegene Umgebung doch nicht ganz so in Leidenschaft gezogen wie die Gebäude in anderen Teilen der Stadt. Aber auch hier riecht es verlassen – nicht modrig, aber doch auch ein wenig muffig und staubig. Die beschädigten Reliefs wirken dabei seltsam beunruhigend, handelt es sich hier doch weniger um altersbedingte als vielmehr um absichtliche Beschädigungen der kunstvollen Abbildungen aus Stein. Sachte fährt Lenari die Umrisse eines Reliefs mit den Fingern nach, die Szenen lassen dabei keinerlei Rückschlüsse auf die Besitzer des Hauses zu, bieten keine weiteren wertvolle Informationen. Groß scheinen die Ausmaße des Hauses in jedem Fall zu sein, verzweigen sich hier weitere Korridore, die ein anderes Mal vielleicht zur weiteren Erkundung einladen. Im Moment beschränkt sich die Fremde im Haus jedoch darauf, einfach dem momentanen Gang weiter geradeaus zu folgen. |
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Der breite Korridor, den Lenari kreuzt und der ähnlich prächtig verziehrt ist wie der aus dem sie kommt, zeigt zu ihrer Rechten links und rechts je drei Türoffnungen und an der Stirnwand ein großes Fenster, durch das ausreichend Licht ins Innere fällt um geht sehen zu können. Ein paar Bruchstücke der färbigen Verglasung hängen noch in ihren Bleifassungen. Zu ihrer Linken weist der breite Korridor nur je eine Türöffnung auf und führt in einen großen Raum der durch mehrere Fenster gut ausgeleuchtet ist. Lenari kann einen niedrigen Sockel oder Becken erkennen, in dessen Mitte sich eine Säule erhebt. Nach ein paar Schritt geradeaus kann sie erkennen, daß der schmale Korridor vom Schutt und Trümmern der herabgebrochenen Decke an seinem Westende halb verschüttet ist. |
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Der Glanz vergangener Zeiten ist immer noch im Haus zu spüren – in der Allianzhauptstadt hätte ein Anwesen in dieser Größe gewiss im Reichenviertel gestanden und wäre von der aktuellen Besucherin niemals betreten worden. Hier jedoch lädt die Gewohnheit der offenen Türen zu einem Besuch geradezu ein. Aufs Geradewohl wendet sich Lenari nach rechts und öffnet alle drei Türen auf der linken Seite, um hier für den Moment vielleicht doch noch irgendwo ein ruhiges und gemütliches Plätzchen zu finden. |
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Die erste Türe ist wie die Weiteren aus einem bronzeähnlichen Metall gefertigt und mit geometrischen Mustern verziert und steht einen Spalt offen. Sie schwingt geräuschlos nach Innen als Lenari sie berührt. Der Raum dahinter ist noch aufwendiger verziert, als die Korridore. Der Steinfußboden weist exquisit gearbeitete, färbige Einlegemuster auf, die wie die Stuckarbeiten an den Wänden bedrückend fremdartig in ihrer Geometrie und Formensprache. Der Raum ist leer bis auf eine fein bearbeitete Steinbank an der Südwand. Die zweite Türe widersteht allen versuchen Lenaris sie zu öffnen. Der Raum hinter der dritten Türe ähnelt dem ersten Zimmer, daß sie betreten hat, bis auf das Fenster in der Nordwand in dem noch einige Stücke färbigen Glases in den Bleirahmen hängen. Doch statt der Steinbank befindet sich an der Südseite des Zimmers eine Art Liege ebenfalls aus Stein, kunstvoll einem Ruhebett mit Polstern und Decken nachgebildet. Hier liegt etwas mehr Staub und Schmutz auf dem prächtigen Fußboden. |
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Besonders erfolgreich gestaltet sich Lenaris Suche nicht gerade, sodass sie unleidig vor sich hin flucht, überall nur weiterer Staub und Schmutz. „Nichmal ne Decke gibt’s hier..die Reichen hier sind genauso komisch wie der Rest.“ unwillig betrachtet sie die steinerne Liege im letzten Zimmer. Aber es ist schattig, damit einigermaßen kühl und auf den ersten Blick frei von Insekten oder anderem Getier, sodass sich seufzend auf die Liege setzt. Nur halbherzig wischt sie mit der Hand ein wenig Staub von der Fläche, ehe sie sich, die Tasche als Kopfkissen nutzend, auf dem steinernen Mobiliar zur Ruhe legt. |
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Was zuerst angenehm kühl gewesen war erweist sich im Lauf der Zeit, als die Kühle des Steins durch Lenaris dünne Kleidung dringt, als kalt. Als Lenari wieder die Augen aufschlägt ist es noch nicht völlig dunkel. Es ist die kurze Zeit der Dämmerung in der man noch Umrisse wahrnehmen kann. Vielleicht ist es die relative Kühle, welche die Stechmücken abhälten, die in dieser kurzen Zeitspanne der Dämmerung besonders lästig sind, denn Lenari hört nur sehr vereinzelt das charakteristische Summen der Quälgeister. Der Raum liegt bereits im Dunkel nur das Fenster zeichnet sich noch erkennbar ab. Zuerst glaubt Lenari sich zu irren, aber als sie den Atem anhält um zu lauschen kann sie es hören. Irgendwo in den unteren Räumen spielt jemand eine Flöte. Fremdartig und melancholisch klingt die Melodie durch die anbrechende Nacht. |
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Auf dem Boden schlafen ist nun nichts Neues, harte Unterflächen schon eine Gewohnheit, aber dennoch sorgt die steinerne Unterlage für Frösteln und hindert Lenari am tiefen erholsamen Schlaf. Das Geflöte schiebt sie im ersten Moment einer Einbildung zu, wieso sollte in dem verlassenen Gemäuer mit einem Male doch so etwas wie Leben einkehren...allerdings hatte sie das Gebäude ja ebenfalls einfach so betreten. Einen Moment lang wandert der Kopf lauschend in die Höhe...ehe sie sich mit einem Schnauben aufsetzt und im Halbdunkeln in ihrer Tasche nach etwas Wärmendem sucht. Wenig überraschend findet sich nichts Brauchbares, während die leise Melodie weiterhin zu hören ist. Letztlich erhebt sich Lenari, um sich im Dunkeln einen Weg nach unten zu suchen – nur wenige Momente später dürfte auch der unsichtbare Flötenspieler einen herzhaften Fluch aus dem oberen Stock hören, nachdem die junge Frau sich den Fuß an einer steinernen Kante gestoßen hat. |
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Ob der Fluch nun gehört wurde oder nicht zu stören scheint er nicht, denn die Musik erklingt weiter. Die bitter-süße Melancholie der Melodie berührt das Herz ob man es will oder nicht. Auf der Treppe nach unten herrscht schon völlige Dunkelheit. Ein Gefühl der Einsamkeit überkommt die junge Frau auf dem finsteren Treppenaufgang, so als wäre sie und der unbekannte Musikant die einzigen Wesen in der Röhre. Doch die Stufen sind regelmäßig und an der Wand entlang kommt Lenari ohne Probleme nach unten ins Ergeschoß. Sobald sie sich aber von der Wand löst wird es schwierig für sie, sich zu orientieren. Ihre Augen haben sich schon an die Dunkelheit gewöhnt und daher sieht sie auch den schwachen, silbrigen Lichtschimmer der durch den Spalt der nur angelehnten großen Pforte fällt. Hier ist die Musik auch deutlicher zu hören und ihr Zauber dringt mit dem schwachen Schimmern in die Dunkelheit des sonst verlassenen Gebäudes. |
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Die leise Melodie klingt fremd und ungewohnt, nicht wie ein Schlaflied einer Mutter, das Trinklied eines volltrunkenen Matrosen oder das Spottlied eines fahrenden Sängers - nicht unangenehm, aber doch unbekannt. Eigentlich lädt das dunkle Gemäuer in der nächtlichen Stimmung nicht zur Erkundung ein, dennoch finden Lenaris Füsse beinahe wie von allen den Weg nach unten. Im Erdgeschoss angekommen, steuert sie, langsam und vorsichtig einen Fuß vor den anderen setzend, die schwache Lichtquelle an. Vor der Pforte angenommen, drückt sie nach kurzem Zögern probeweise mit der flachen Hand gegen die angelehnte Tür um zu sehen, ob und wie weit sich diese ohne größeren Widerstand öffnen lässt. |
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Der große schwere Flügel schwingt nahezu widerstandslos auf ohne das geringste Geräusch zu verursachen. Der Raum dahinter ist riesig, schon eher ein Saal. Viel kann Lenari in dem schwachen Licht nicht erkennen, außer dem Teil des erhöhten Podestes oder Bühne auf der gegenüberliegenden Stirnseite des Saales auf dem die Flötenspielerin in silbriges Licht getaucht ihr Instrumen spielt. Langes schwarzes Haar rahmt ein exotisches Gesicht mit leicht schräg gestellten Augen und kontrastiert mit dem hellen schleierfeinen Gewand, das den schlanken, biegsamen Körper der Musikanten kaum verhüllt. Doch das silbrige Licht scheint durch die Flötenspielerin zu dringen, ihren Körper halb transparent zu machen und verleiht ihr eine geisterhafte Erscheinung. An diesem Eindruck ändert sich auch nichts als Lenari genau hinsieht. Selbst die Querflöte scheint halb durchsichtig zu sein. Kaum hat sich der Türflügel geöffnet dreht die Flötenspielerin ihren geisterhaften Kopf in Richtung Lenaris. Doch sie unterbricht ihr Spiel nicht, nur ihr Blick ruht auf der jungen Frau aus der Allianz. |
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Ein weiteres Mal tritt ein Mysterium dieser fremden Umgebung zutage, einerseits Schmutz, Staub und bröckelnde Mauern, andererseits lässt sich die schwere Türe öffnen, als würde sie tagtäglich geölt. Sich darüber zu wundern erübrigt sich jedoch in dem Moment, als Lenari die fremde Gestalt zu sehen bekommt. Im Dämmerlicht scheinen ihr die Augen einen Streich zu spielen, wirkt die ätherische Schönheit durchscheinend wie Glas, wie sie da so ihre musikalische Darbietung fortführt. Schon fast plump kommt dagegen die junge Allianzlerin rüber, die mit großen Augen in der Türe steht und erst mal dumm aus der Wäsche schaut. Nach kurzem Zögern macht sie beherzt zwei Schritte in den großen Saal hinein und räuspert sich. „Ein wunderschöne Melodie, die Ihr da spielt.“ meint sie mit leiser Stimme, scheint ein robusteres Auftreten irgendwie gerade nicht wirklich passend. |
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