Forum Übersicht - Abgeschlossene Spielzüge » Auf zu Roald!

Gronk entdeckt das pelzige Tierchen schnell, stutzt jedoch, als er die feuchten Spuren an den Augen entdeckt. Sogleich breitet sich Unbehagen in ihm aus und er stößt seinen Bruder eilig an der Schulter an, um sich schließlich vertraulich zu ihm zu beugen. "Kaar. Ich glaub der Affe heult." murmelt er ihm zu, wobei sein Blick noch einmal über die Schulter gleitet. "Verdammt, ich hoffe der ist jetzt kein Mädchen oder so. Da passt der Name echt nicht und...Weiber sind immer so ...anstrengend. Was mach ich denn jetzt? So tun, als hätte ich nichts gesehen? Perfekt, guter Plan." nickt er seinen eigenen Vorschlag begeistert ab, hakt die Daumen in die Hosenträger und setzt die Schritte schon übertrieben schlendernd, während er die Nase in die Luft hebt. "Was für ein schönes Wetter! Wirklich schön!" posaunt er munter in die Stille.

Nach dem Stoß beugt sich Kaar ebenfalls etwas zur Seite, eine unnötige Mauschelei, gibt es hier weit und breit niemanden, der sie belauschen könnten. Bis auf den Affen – um den es geht und was Gronks Geflüster erklärt. Auf dem bärtigen Gesicht zucken die Mundwinkel, als der Ältere mühsam das breite Grinsen zurückhält und er sieht selbst kurz zu dem Äffchen, bevor er bedeutungsschwer nickt. „Eindeutig, er weint.“ Da Gronk dann aber rasch für sich eine Lösung findet, wie er mit diesem „Problem“ umgehen will und damit beginnt, über das herrliche, heiße Wetter zu schwärmen, macht es ihm Kaar nach. Die Hände auf den Rücken gelegt sieht auch er in die Luft und atmet einmal tief und hörbar ein, als wäre ihm bisher noch gar nicht aufgefallen, was für eine gute Luft ihnen hier um die Nase weht. In jeder Stadt gibt es eine Vielzahl an Gerüchen, meistens von weniger angenehmer Natur, je nachdem in welchem Viertel man sich befindet. Zudem verhindern dichte Häuserreihen, Mauerwerk und Dächer, dass Sanikas Atem ungehindert den Gestank fortscheuchen kann, der sich nicht selten wie eine Dunstglocke über die Straßen legt. Hier jedoch gibt es weder Gestank, noch sind die verfallenden Häuser so dicht aneinandergebaut, dass nicht genügend Wind zirkulieren kann. Die frische, salzige Meeresluft tut ihr übriges dazu, um gemeinsam mit dem ausladenden Dschungel ein Potpourri aus den angenehmen Düften zu erzeugen, der jedem Mehdori ein andächtiges Seufzen entlocken würde.
Somit laufen die beiden Brüder gut gelaunt über den einfachen Karrenweg, wobei Kaar nach einigen Schritten in eine entspanntere Gangart wechselt. Das Blätterwerk wächst nicht hoch genug, um für angenehmen Schatten zu sorgen, verursacht aber genau das, was in den Städten so häufig ist: Eine Dunstglocke aus drückender Luft, die zusätzlich noch kräftig von Delvans Feuer angeheizt wird. Mehrmals wischt er sich über Stirn und Nacken, schlägt auch mal nach einem lästigen Insekt und als sie den ausgebesserten Weg erreichen, bleibt er stehen, um die mittlerweile warme Flasche aus dem Beutel zu holen und einen großen Schluck zu nehmen. Es raschelt, als der Affe durch das Dickicht bricht und Kaar beobachtet mit waschender Erheiterung, wie er sich vor seinem Bruder aufbaut und ein paar Schritte wiegt, als fordere er den Riesen auf, mit ihm zu tanzen. „Potz Blitz, das ist eindeutig ein Mädchen, Gronk! Pipi in den Augen und Rhythmus im Blut.“ Er schraubt die Flasche zu, verstaut sie zurück in den Beutel und schlägt seinem Bruder aufmunternd auf die Schulter.“ Nenn sie Gilla. Das ist ein schöner Name, hat sie dir ja schon oft genug genannt.“

Der bärtige Riese lässt die Gedanken schweifen und so einvernehmlich die beiden Brüder miteinander lachen können, können sie auch miteinander schweigen. Die dichte Vegetation um sie herum wirkt unergründlich, bringt eine ganz andere Geräuschkulisse mit sich, als in der Stadt. Immer noch ist es vergleichsweise still, doch das beständige Huschen im Unterholz, das Rascheln des Windes in den Baumkronen und das Tschirpen der Vögel vermittelt ein beständiges Hintergrundrauschen, welches wohl polarisieren dürfte, denn entweder empfindet man es als entspannend-friedlich, oder als unbehaglich, immerhin könnte jederzeit ein wildes Tier aus dem Unterholz brechen. Allein in den Dschungel zu laufen ist selten eine gute Idee, davor wird wohl jedes Bauernkind schon früh gewarnt, doch die beiden Männer schlendern geruhsam den Weg entlang, scheinen nicht allzu besorgt, dass etwas weniger Friedfertiges ihren Weg kreuzen könnte. Auch Gronks Aufmerksamkeit richtet sich auf den Affen, als dieser herangetrippelt kommt, wie ein gut trainierter Hund und auch er muss beim Anblick des temporären Zweibeiners grinsen. Kaars Kommentar jedoch, lässt ihm die Züge entgleisen und ungläubig keuchen. „Hölle was? Nein man! Der tanzt doch nicht! Der…der…wollte sich die Eier kratzen. War nur zu wackelig! Das muss er noch üben!“ und mit diesen Worten beugt sich der Riese ein ganzes Stück vor, um dem Affen irgendwie zwischen die Beine zu schauen. „Ich bin mir sicher, ich hab da was baumeln sehen.“ Schnaufend richtet er sich wieder auf und blickt grimmig zu seinem Bruder. „Behalt das bloß für dich, bis wir uns sicher sind! Ihn nimmt doch sonst keiner ernst. Gilla…“ stöhnend rollt er mit den Augen, setzt sich dann aber wieder in Bewegung.

Das Lachen ist so laut wie unbekümmert, mit dem der Ältere auf die Sorgen seines Bruders reagiert. „Klaaar, weil er es noch üben muss und es kratzt, weint .. er“, komplettiert er die Begründung breit grinsend. Er holt nun doch noch einmal die Flasche aus dem dunklen Beutel, doch diesmal nur für einen kleinen Schluck. „Bevor wir die Stadt verlassen, brauchen wird dringend Wasserschläuche, wer weiß ob man unterwegs auf einen Fluss trifft“, und bei der Hitze verdursten zu müssen, klingt nicht viel versprechend.“ Gut wäre eine Karte oder wenigstens eine Wegbeschreibung“, wünscht er sich gleich noch weitere ideale Bedingungen dazu. Der Weißhaarige fällt wieder in Schweigen und die beiden großen Männer kommen gut voran, obwohl Kaar seine Schritte ab und an verlangsamt, um sich einen Strauch oder Gewächs am Straßenrand anzusehen. Als das große Feld und die Rodung sichtbar werden, pfeift er anerkennend durch die Zähne. „Viel Ahnung hab ich ja nicht, aber das sieht nach echt viel Arbeit aus. Muss eine große Gruppe sein, wenn sie so viel Land dem Dschungel abringen und halten können. Vielleicht haben sie auch Tiere, Roputan, Karkechs..“, schweift sein Blick erst über das Feld und anschließend die eindrucksvolle Rodung

„Will der feine Herr vielleicht auch noch eine Kutsche und einen palmwedelnden Lakeien?“ grinst der Bärtige, als Kaar die doch recht einfachen Wünsche äußert, doch auch er packt nun seine Flasche aus und befeuchtet die trockene Kehle. Ein paar Tropfen landen in seinem Bart, doch er wischt sie mit dem Handrücken fort und späht über die gerodete Ebene. Es ist heiß und die Soa wirft einen flirrenden Film über die offenen Landflächen, sodass Gronk schließlich die Augen mit der Hand abschirmt und zusätzlich noch die Brauen zusammenzieht „Jep, ganz ordentlich.“ Nickt er zustimmend. „Kein Wunder, dass die Stadt ausgestorben ist, wenn sich alles am Arsch der Röhre tummelt. Kann mir allerdings vorstellen, dass es einen Grund haben wird, dass sie sich hierher zurückgezogen haben. Felder bestellen und Vieh halten kann man sicher auch näher an der Stadt.“ Er wirft Kaar einen bezeichnenden Blick zu, dann verstaut er seine Flasche und setzt seinen Weg fort. Als sie die Kuppe eines sanft ansteigenden Hanges erreichen und der Blick über die üppige Weiden-Acker- und Wiesenlandschaft fällt, staunt auch der Riese nicht schlecht, der nun die Arme vor der Brust verschränkt und anerkennend nickt. „Schätze wir sind da…“ gleitet sein Blick zu den sich abzeichnenden Gebäudekomplexen in der Ferne. „Meinst ich soll Killer besser hier lassen? Wenn die auf dem Hof genau so ausrasten bei seinem Anblick, wirds wohl nichts mit den Informationen…“ kratzt sich der Hüne brummig über den Schopf.

„Die Stadt ist tot“, sieht Kaar keinen Grund, warum man die Nähe dieser Ansammlung von verfallenen Gebäuden und Ruinen suchen sollte. Er bleibt neben seinem Bruder stehen und legt die Hand ebenfalls schützend vor der die Augen. Das Gebiet ist großflächig gerodet und nur vereinzelt kann man auf der fruchtbaren Erde noch etwas Grün sehen – aber keine Person, die dort womöglich gerade beschäftigt ist. „Vielleicht liegt der Hof näher an der Straße, von der aus man in bewohntes Gebiet kommt und hier..“, weist er mit der Hand in die Umgebung:“ Gibt es kostenloses Land. Wenn sich jemand für das Gebiet hier interessieren würde, dann sähe die Stadt anders aus. Du kennst doch diese Leute .. Bauern, Farmer, Großfamilien…., komisches Volk, das nichts mit anderen zu tun haben oder sich was sagen lassen will und nicht in einer Dorfgemeinschaft leben. Die rühren ihre eigene Suppe und wollen in Ruhe gelassen werden. Vermutlich sind sie froh, wenn sie uns los sind. Zumindest eine Wegbeschreibung sollten wir bekommen,“ nimmt er die Hand wieder herunter und setzt den Weg fort. „Vermutlich besser“, auf die Frage hin und der Ältere sieht zu dem Affen. Aus dem nachdenklichen Blick wird dann aber ein breites Grinsen, ehe er seinen Bruder triezt:“ Ist ja eh nix für nen Mädchen.“

„Da is was dran.“ Nickt der Riese zu der Vermutung, dass der Hof einfach nur näher an einer Handelsstraße liegt, dann lacht er jedoch und hakt seine Daumen in die Hosenträger, während er sich wieder in Bewegung setzt. „Komisches Volk? Also für mich wirkt ein Gutshof mit einer eigenbrödlerischen Großfamilie gerade deutlich normaler als eine riesige Geisterstadt mit einer Handvoll „alteingesessener“ Bewohner. Lass sie doch ihre eigene Suppe rühren. Würde ich nicht anders machen, hätt‘ ich mehr Familie, als nur einen Bruder mit schicker Frisur.“ Wird der Grauhaarige angegrinst, ehe er einen derben Schubs gegen die Schulter erhält. „Hörst du jetzt auf Killer als Mädchen zu bezeichnen! Der kriegt noch Komplexe wegen dir. Wenn er wieder heult, schick ich ihn zu dir, echt mal! Gib mir mal ne Bestechungsnuss!“ und so hält Gronk erneut an, lässt sich eine Walnuss geben und geht schließlich in die Hocke, um das Äffchen zu locken. „Na komm her Killer. Wir müssen reden.“ Wird das Tier herbeizitiert und sollte es herankommen, überlässt Gronk ihm den Leckerbissen. „Pass auf. Wir müssen mit den Leuten sprechen, die da hinten wohnen. Du wartest hier, hältst die Stellung. Sollten wir vor Anbruch der Nacht nicht zurück sein, bist du das Rettungskommando. Wir verlassen uns auf dich, kapiert?“ wird der Affe eindringlich angestarrt und natürlich glaubt der Riese keinen Moment lang, dass der Affe auch nur ein Wort von dem versteht, was er da spricht.

„Da is auch was dran“, gibt Kaar grinsend zurück, als Gronk bezeichnend erklärt, warum ausgerechnet dieser Bauer normaler sein soll, als die Stadtbewohner. „Bruder mit schicker Frisur. Ich bin doch wohl hoffentlich mehr als nur der Bruder mit der schicken Frisur“, brummt er maulend und bleibt ebenfalls stehen und übergibt Gronk die geforderte Nuss. Während der riesige Mann ein eindringliches Gespräch mit dem Affen führt, sieht der Weißhaarige die Straße in beiden Richtungen hoch, bevor er noch einmal die Felder betrachtet. „Wenns nen Mädchen isst fließen jetzt noch mehr Tränen und sie klammert sich an dein Bein fest“, gibt er ungefragt einen einschätzenden Kommentar von sich ohne zu dem ungleichen Pärchen hinzusehen..

Mit einem lauten Lachen setzt Kaar den Weg fort:“ Typisch Frau. Nicken, dir den Himmel der Röhre versprechen, die Belohnung einstreichen und dann doch das machen wozu sie Bock hat“, er grinst breit, hakt die Daumen hinter die Hosenträger und schreitet munter die Straße entlang. Die Libelle wird mit der Hand verscheucht sofern sie zu nahekommt, ansonsten aber nicht beachtet. Dafür bleibt er aber wieder stehen, als das eindrucksvolle Tor in Sicht kommt und beschirmt schützend die Augen. „Ganz schön… pompös, für diese abgelegene Gegend hier. Hrrrmm.. und das Empfangskomitee ist auch schon auf dem Weg. Niemand auf den Feldern, aber dafür ein ganzer Trupp auf dem Hof…“

„Guter Junge.“ Nickt Gronk wohlwollend, als sich das Äffchen derart gehorsam zeigt und so erhebt er sich aus der Hocke und klopft sich mit einem großspurigen: „Erledigt!“ den Staub von der Hose. Dass ihm der Affe kaum zwei Schritte später bereits wieder hinterher trippelt, lässt den Riesen aufgrunzen und sich umwenden, nur um dann stöhnend mit den Augen zu rollen. „War ja klar…“ grinst er eckig, ehe sein Blick zu Kaar schweift. „Ja ja schon gut. War nen Versuch wert…“ hebt er gleichmütig die breiten Schultern, ist das Pelzknäul nunmal kein Hund, sondern ein zugelaufenes Äffchen. Was will man da erwarten? Gemeinsam setzen sie ihren Weg fort – den Stachelschwanz im Schlepptau – und als sie an das Tor gelangen, beschirmt der Hüne noch einmal die Augen, um dem Trupp entgegen zu spähen. „Na ist doch wunderbar! Sparen wir uns die Sucherei.“ Nickt er zufrieden und wartet schließlich darauf, dass das Empfangskomitee zu ihnen herangekommen ist.

„Die berühmte chianische Gastfreundlichkeit ist das jedenfalls nicht“, brummt Kaar, als ersichtlich wird, was genau da vom Tor nach unten baumelt. „Chianisch“ sieht der rotblonde Mann, der das Wort ergreift auch nicht aus. Sein Blick mustert den Torso, dessen Zustand zumindest verrät, dass hier nicht in schnöder Regelmäßigkeit jemand aufgeknüpft wird. Die rotverfärbten Seile in Kombination mit den Echsenschädel jedoch weisen wohl eher auf die Praxis der Abschreckung hin. Gut möglich, dass es sich bei dem verwesten Menschen lediglich um die Großmutter des Hauses oder einen verunglückten Arbeiter handelt. Ein Eindruck, an dem nicht einmal die Bewaffnung der Gruppe etwas ändert. Dennoch bleibt Kaar in respektvollem Abstand stehen und gräbt die Hände in die Hosentaschen, die sich sichtlich ausbeulen, wobei er einen langen Moment die Gruppe vor ihnen mustert. Eine recht ansehnliche Gruppe, dafür dass sie innerhalb kurzer Zeit hier gesammelt am Tor steht. Seine blauen Augen wandern über die Köpfe hinweg zum Hof, betrachten die Gebäude einen Moment lang, ehe er wieder zu dem Wortführer sieht. Stanchek hatte sicher nicht untertrieben mit seiner Einschätzung, dass sie hier nicht Willkommen sind. Nachdenklich sieht er noch einmal zu den Echsenschädeln, dann zu der Raubechse an der Leine und revidiert seine Meinung. Diese Leute verteidigen ihren Besitz – oder das was sie dafür halten. „Ihr habt ein Problem mit wilden Echsen?“ wartet er nicht auf eine Antwort ab und zieht stattdessen die Hände zu einer allgemeinen Geste der Friedfertigkeit heraus. „Womöglich könnten wir euch.. Köder anbieten. Präpariert, ähnlich wie man es mit Zwysel macht, das hält die Biester fern. Wir brauchen nicht viel, ein paar Alltagssachen. Wasserschläuche, Feuerstein, solche Dinge und eine Zeichnung der Umgebung. Dann wissen wir auch wo euer Land anfängt und aufhört und können einen Bogen darum machen,“ legt er fragend den Kopf schief, einen Mundwinkel zu einem angedeuteten Lächeln erhoben..