Thema von Verwaltung im Forum Ankündigungen und Neui...
Vor zwei Jahren ist das Spiel eingestellt worden. Mich treibt es ab und zu her und ich lese ein wenig in den alten Plots. Verirrt sich sonst noch jemand her?
Thema von Verwaltung im Forum Ankündigungen und Neui...
Ich habe mir die Entscheidung nicht einfach gemacht und lange Für und Wieder abgewogen. Aber es nicht zu leugnen daß es kaum mehr aktive Spieler gibt und das Spiel immer mehr verflacht. Die Stadt im Süden war ein Projekt geboren aus Freude am Spiel in der Röhre und einem guten Schuß Nostalgie. Es sollte Spaß machen und die Welt Chrestonim mit ihrer über viele Jahre erspielte Geschichte vor dem Vergessen bewahren. Doch nun folgt die Stadt im Süden seinem großen Vorläufer auf dem Weg ins große Schweigen. Was aus Freude begann soll nicht in Langeweile und Pflichtübungen enden.
Deshalb ziehe ich den endgültigen Schlußstrich. Nach fast vier Jahren und vielen tausenden Beiträgen können wir ohne Übertreibung sagen, daß wir nicht nur das allerletzte Kapitel CHRs geschrieben haben sondern auch den Nekrolog dazu. Mein Dank gebührt allen Spielern, die der Stadt Leben eingehaucht haben und ganz besonders dem Spieler von Chelia und Sundara, der einer der Säulen des Spieles gewesen ist. Damit verabschiede ich mich von euch nicht ohne Wehmut, doch was vorbei ist ist vorbei. Ruhe in Frieden, Chrestonim!
PS: Für einige Zeit bleibt das Forum noch online um euch die Möglichkeit zu geben etwas von euren Postings zu archivieren so ihr das wollt.
Dumpfes Grollen hallt durch die Stadt im Süden und die Erde bebt für einen Augenblick leicht unter den Füßen. Für einen Atemzug herrscht Stille, doch dann bricht in einer ohrenbetäubenden Explosion die Erde auf und grellweißes, sonnenheißes Elementarfeuer verzehrt in einem Bruchteil eines Augenblicks die Stadt mit ihren Bewohnern. Der Berg sackt in sich zusammen, verflüssigt sich zu Magma und dann jagt eine neuerliche Explosion, die so heftig ist, daß sie in der ganzen bekannten Welt zu spüren ist, die Insel in die Luft. Eine enorme Druckwelle löst eine Springflut aus und Trümmer regnen noch in dutzenden Kilometer Entfernung vom Himmel. Ein Rauch- und Dampfsäule steigt in den Himmel und immer wieder schleudern neue Explosionen Trümmer und Magma in den kochenden Metcha. Bis hin zum Weltenwall sind die Ausläfuer des Bebens spürbar. Als sich dann endlich Rauch und Dampf verflüchtigen, ist von der Insel und dem Bollwerk Lijans nichts mehr zu sehen. Nur vereinzelt ragen noch angeschmolzene und wieder erstarrte Lavaschroffen aus dem aufgewühlten Metcha, der sich nur langsam wieder beruhigt.
„Unser ganzen externen Überwachungssysteme sind durch Energiemangel ausgefallen. Desgleichen die System in der grauen Zone und in der Peripherie des Metatorion. Zieht alle Kräfte aus Stadt und der betroffenen Zonen sofort ab. Konzentriere die Hüter auf die Überwachung und Verteidigung der Zugänge zum zentralen Bereich. Volle Alarmbereitschaft, auch für die Eingreiftruppe. Roald soll ein paar seiner Leute in die Stadt schicken und alle Spähpositionen bemannen.“: befiehlt Mikhail nach einem ungeschminkten Lageüberblick. Der neue Erste Hüter nickt knapp. „Verstanden.“: sagt er kurz angebunden. „Und nun zum Wichtigsten!“: fährt Mikhail scheinbar kühl fort. „Im Normalfall hätte ich gesagt, nimm gute, aber nicht die besten Leute für den Expeditionsvorstoß, aber das ist kein Normalfall. Wir sind am Ende, wenn wir den Reaktor nicht reparieren können! Vielleicht können wir noch eine gewisse Zeitspanne mit der Restkapazität überleben, aber wir können unsere Aufgaben und unseren Dienst an unserer Herrin nicht mehr erfüllen! Das darf unter keinen Umständen geschehen! In dieser Situation müssen dürfen wir nichts zurückhalten. Stelle eine kleine, hochmobile Einsatzgruppe mit der besten Ausrüstung und mobilen Kommunikationsmittel, die wir noch haben, zusammen. Der Leitende wird zwei seiner besten Technooffiziere für das Unternehmen abstellen. Etliche Teams sind im Dauereinsatz Daten über die dunkle Zone in alten Aufzeichnungen und Speicherbänken zu sammeln, aber so wie es aussieht, wird die Expedition von der Innenseite bis nach Landsend marschieren müssen und durch den dortigen Krater in die dunkle Zone vorstoßen. Wir haben keine Zeit, um durch die unbekannten Sektoren der dunklen Zone zu irren! Niemand kann voraussagen was geschieht, wenn der Sturm über die ungeschützte Insel tobt. Es besteht die Möglichkeit, daß durch den Krater von Landsend große Wassermassen in die darunter liegenden Anlagen eindringen und damit jeden Zugang unmöglich macht. Das wäre das Ende! Die Zeit brennt uns also unter den den Fingernägeln! Tue dein Bestes und tue es schnell. Ich erwarte bis spätestens heute Abend Vollzugsmeldung.“
„Die dunkle Zone ist gesprerrt und das aus gutem Grund.“: entgegenet Mikhail scharf. „Das weiß ich!“: schnappt der Leitende zurück. „Aber wenn es irgendwo die Ersatzteile gibt, die wir unbedingt brauchen, dann in der Zone! Ich habe schon vor einiger Zeit ein kleines Team darauf angesetzt.“ In diesem Moment flammt die Normalbeleuchtung wieder auf und vertreibt die Leichenblässe von den Gesichter um den Tisch. Erleichterung zeichnet sich auf manchen Gesichtern ab. „Ihr habt eure Leute in die dunkle Zone geschickt?“: erkundigt sich Mikhal in einem nahezu sanften Tonfall, doch in seinen Augen funkelt es bedrohlich. „Nein! Natürlich nicht!“: antwortet der Leitende. „Mein Team durchstöbert alte Datenbanken, Speichermedien, erhaltenen Aufzeichnungen und versucht aus den Informationen soetwas wie eine Karte der technischen Einrichtungen der Zone zu erstellen. Das Eintreten einer Notsituation war nur eine Frage der Zeit. Irgendetwas mußte unternommen werden.“ Für einen langen Moment schweigt der Administrator nachdenklich. Niemand unterbricht ihn. Dann nickt er leicht: „Gut, euer Team wird umfangreiche Unterstüzung bekommen. Doch ich warne euch! Die Hüter hätten vom ersten Augenblick in euer Projekt eingebunden werden müssen! Ich werde keine weiteren Eigenmächtigkeiten von euch hinnehmen, die die Sicherheit des Nartex berühren. Habe ich mich klar genug ausgedrückt?“ Das Gesicht des Leitenden rötet sich leicht, aber er schluckt seinen Ärger hinunter. „Ja, das habt ihr.“: antwortet er kurz angebunden. „Das will ich hoffen.“: sagt Mikhail und wendet sich an Thika. „Ich möchte einen Bericht aller Abteilungen über notwendige Abschaltungen und andere Einsparungsmaßnahmen um den Energieverbrauch auf die angenommenen Reaktorhöchstleistung von 25 Prozent der bisherigen Maximalleistung zu drücken. Oberste Priorität haben die Sicherheit des Nartex und die Systeme zur Lebenserhaltung. Alles Andere, wie unverzichtbar es manchen Abteilungen auch scheinen mag, ist im Moment unwichtig. In drei Jhane möchte ich den Bericht auf meinem Schreibtisch haben.“ Mikhail erhebt sich. „An die Arbeit!“: sagt er schroff und wendet sich an den neuen Ersten Hüter, der lange Jahre sein Stellvertreter gewesen war. „Ihr bleibt. Wir haben alle Hände voll zu tun.“
„Da ist was dran!: stimmt Aswold Blidur zu. „Man soll sich das Leben nicht schwerer machen als es ohnehin ist. Die Probleme finden einen auch ohne das man nachhilft. Wenn dir was an einem ruhigen, friedlichen Leben liegt, bist du hier genau richtig. Abgesehen von den hostinosverfluchten Marodeuren und den Stachelschwanze. Aber die sind der Göttin sei Dank selten. War auch nicht persönlich gemeint das wenig Gutes daher kommt, wo ihr her kommt. Wie ein Marodeur siehst du nun wirklich nicht aus.“ Interessiert horcht er auf als Blidur etwas von Werkzeugen sagt. „Zimmermann bis du?“: erkundigt er sich. „Da kannst du ohne Werkzeug wirklich nur Fingerdrehen.“ Nachdenklich zwirbelt er eine Haarsträhne seines Bartes. „Arbeit gäbe es schon. Aber die Sache hat einen Haken und zwar einen Deftigen. Mein Vater läßt keine Fremden auf den Hof, aber er hat beschlossen hier in der Stadt ein Lager einzurichten. Ist lästig wegen jedem dutzend Fässern oder ein paar Säcken Nahrungsmittel jedesmal in die Stadt zu zockeln. Der Platz da liegt zentral also richten wir ein Haus da drüben her. Da gäbe es für einen Zimmermann schon einiges an Arbeit. Aber die Aufsicht führt Gerlaith und ich sage dir gegen dieses Weib ist ein Stachelschwanz in der Paarungszeit ein Schoßtier und eine reine Wonne! Die macht dir das Leben zur Hölle!“ Wieder dreht sich Aswold nach Ninim um.
„Ruhe!“: schneidet die Stimme des Adminstator, dessen Gesicht im bläulichen Licht der Notbeleuchtung einen ungesund-fahlen Farbton angenommen hat, in scharfem Kommandoton durch das aufgeregte Drucheinander der Stimmen, das sich augenblicklich legt. „Fahrt fort!“: sagt Mikhail zum leitenden Technologen. „Wir sind nur um Haaresbreite an einer totalen Katastrophe vorbeigeschrammt. Einige Sektoren der Magnetabschirmung des Hauptreaktors sind gleichzeitig ausgefallen. Zuviele um durch die noch Arbeitenden kompensiert zu werden. Hätten wir diesen Notfall nicht dutzende Male durchgespielt und alle möglichen Vorkehrungen getroffen, wären das Metatorin und die ganze Insel jetzt eine radioaktive Gaswolke.“: sagt der Leitende ruhig. „Wenn das Problem bekannt war, warum wurde es nicht behoben?“: schnappte Thika, die den Leitenden nicht leiden konnte. „Die Anlagen sind uralt, Ersatzteile kaum oder nicht mehr vorhanden! Was erwartet ihr also? Wunder?“:entgegnet der Technologe scharf. „Hättet ihr die Freundlichkeit uns einen kurzen Überblick über die Lage zu geben.“: fährt Mikhail dazwischen und blickt dann in die Runde. „Und euch ersuche ich nicht mehr zu unterbrechen.“ Sein kalter, schneidender Befehlston läßt nun auch Thika verstummen. Der Leitende räuspert sich. „Im Moment sind alle Systeme die nicht überlebenswichtig sind abgeschaltet. Trotz dieser einschneidenden Maßnahme sind die noch funktionierenden Notstromreaktoren bis über die noch zu vertretende Sicherheitsgrenze ausgelastet. Wir arbeiten am Hauptreaktor aber...“er zuckt in einer hilflosen Geste mit den Schultern...“selbst wenn während der Reparatur keine weiteren Defekte entdeckt werden sollten ist damit zu rechnen, daß der Reaktor nicht mehr voll belastbar sein wird.“ „Was bedeutet das in Zahlen ausgedrückt?“: erkundigt sich Mikhail. Der Leitende wiegt den Kopf. „Zwanzig im Höchstfall fünfundzwanzig Prozent der bisherigen Leistung, mehr ist nicht zu vertreten, wenn wir keine thermo-nukleare Katastrophe erleben wollen.“ Entsetztes Schweigen breitet sich aus. „Fünfundzwanzig Prozent? Mehr nicht?“: erkundigt sich Mikhail ruhig. Der Leitende schüttelt den Kopf. „Eher weniger.“: antwortet der Technologe bedauernd. „Das kann doch nicht euer Ernst sein! Das ist….“: schnappt Thika aber ein Blick Mikhails läßt sie verstummen. „Ihr wißt so gut wie ich, daß wir mit 25 Prozent der bisher zur Verfügung stehenden Energiemenge nicht funktions- und überlebensfähig sind. Vorschläge?“: erkundigt sich Mikhail äußerlich gelassen. „Es gibt keine provisorische Lösung für diese Schäden!“: entgegnet der Leitende. „Wir brauchen Ersatzteile! Das Tor nach B'Shaad können wir jetzt wegen Energiemangel nicht mehr öffnen, also bleibt uns nur eine einzige Möglichkeit, die dunkle Zone!“
Draußen auf dem Platz geht die Arbeit in dem leerstehenden Haus trotz der Hitze mit unvermindertem Tempo weiter. Selbst das kleinsten Zeichen von nachlassendem Arbeitstempo wird sofort mit einem scharfen Zuruf von seiten der beaufsichtigenden Frau beacht. Die Peitsche an ihrem Handgelenk braucht sie nicht einzusetzen, allein ihre Stimme genügt um die Servs zu höchster Arbeitsleistung anzustacheln. Ein Teil der Arbeiter scheint jetzt im Inneren des Haus damit beschäftigt zu sein schadhaftes Mauerwerk, Putz und morsche Holzteile zu entfernen, denn Müll landet keiner mehr auf dem Karren, nur Schutt und Holz.
„Ho,ho! Da kommt Freude auf.“: dröhnt Aswold vergnügt als Ninim mit Frühstück erscheint und die Krüge wieder füllt. „Dank dir schön.“: sagt er als sie ihm den gefüllten Krug hinstellt. „Ohne dich würde ich glatt vertrocknen und vor Hunger vom Sessel fallen.“ Aswold zwinkert der schönen Schankmagd zu und trinkt erst einmal ein paar ordentliche Schlucke. Dann schaut er seinen Zechkumpan an und nickt. „Klar ist das hier eine Insel! Ich kenne Roalds Land wie meine Westentasche bis hinuter zum Nasenkap. Ich bin bis nach Landsend im Westen gekommen, bin auf der Nordseite des Berges herum geklettert und bin durch die Hügel im Osten marschiert, das hier ist eine Insel! Darauf kannst du Gift nehmen!“ Er läßt einen tiefen Zug Bier folgen. „Wie du hier her gekommen bist? Wie die Anderen, die hier auftauchen und wieder verschwinden oder die verfluchten Marodeure, nehme ich an. Im Klartext, ich habe keine Ahnung wie, vielleicht bist du angespült worden, aber eins weiß ich, du bist nicht mit einem Schiff gekommen! Hier kommen keine Schiffe an, seit Generation nicht mehr. Wir wüßten davon. Soll keine Beleidigung sein und ist auch nicht persönlich gemeint, aber wo ihr herkommt, daher kommt selten was Gutes. Also passen wir auf, verstehst du? Besonders seit Leifnar seinen letzten Kampf gefochten hat!“ Für einen Moment verdüstert sich sein Gesichtsausdruck inTrauer . Er neigt seinen Krug und läßt ein wenig Bier auf den Boden tropfen. „Auf dich, Bruder! Möge dir die Göttin gnädig sein! “: sagt er, trinkt das restliche Bier in einem Zug aus und knallt den Krug auf den Tisch. Es dauert ein wenig bis er sich wieder gefangen hat. „Aber scheiß drauf! Du bist jetzt hier, egal wie du hergekommen bist. Ist nicht so schlecht hier, besonders nicht für einen Kerl der anpacken kann. Wirst schon sehen.“ Aswold schaut sich nach Ninim um.
„Schiff?“: erkundigt sich Awold so als wär er sich nicht sicher ob er richtig gehört hat. Dann lacht er wieder dröhnend los. „Ein Schiff! Das ist gut!“: röhrt er vergnügt und schüttelt sich vor Lachen. Es dauert ein Wenig bis er wieder bei Atem ist. „Hier ist seit Menschengedenken kein Schiff mehr eingelaufen und gestern schon gar nicht! Glaub mir! Davon hätte ich was gehört. Irgendwann werden hier schon Schiffe vor Anker gegangen sein. Sonst gäbe es keine Hafenruinen, aber das ist so lang her, daß sich niemand daran erinnern kann. Also vergiß es! Wie du auch immer hergekommen bist, auf einem Kahn bist du nicht hier her geschippert worden.“ Dann sieht er Blidur an und lacht wieder los. „Du willst mich doch nur auf den Arm nehmen, was? Verdammt und ich geh dir auch noch auf den Leim. Schiffe!“ Mit einem breiten Grinsen schüttelt er den Kopf. Er scheint es Blidur nicht übel zu nehmen, daß ihm einen Bären aufgebunden hat. „Stanchek? Na ich weiß nicht, ob der so glücklich ist, wie du dir das zusammen reimst. Die Köchin hat Haare auf den Zähnen, Ninim zeigt ihm die kalte Schulter und das Bier muß er selber brauen. Wahrscheinlich ist es deswegen so gut. Mit irgendwas muß sich der Mensch ja trösten.“: mutmaßt Aswold mit einem anzüglichen Grinsen und leert seinen Krug. „Apropos Ninim. Wo ist sie denn hin?“
Thema von Verwaltung im Forum Der Platz der Tänzerin
Schon als Keresin in der Nähe des Brunnes auf dem weitläufigen Platz der Tänzerin zusammen gebrochen ist, tanzte eine der großen, blauschillernden Libellen um den Brunnen. Auch als Sundara den Vorovisianer in das Haus geschleppt hatte, war das große Insekt nicht weit entfernt und umflatterte den ohnmächtigen Keresin und die angeschlagene Sundara in weiten Kreisen. Niemand nahm Notiz von der Libelle, weder die Frau in dem leichten Kleid mit der Peitsche an ihrem Handgelenk noch die Servs die unter ihrer Kontrolle arbeiteten. Zu alltäglich war der Anblick der großen Libellen in der Stadt. Auch Lenari schien das Insekt nicht zu bemerken, als sie das Haus betrat, in das Sundara Keresin geschleppt hatte. Kurz darauf taumelt die Libelle in der Luft und fällt dann ohne erkennbare Ursache auf die Steinplatten mit dem der Platz ausgelegt ist. Das leises metallisches Geräusch, als das Insekt auf das Pflaster prallt geht in den Geräuschen der arbeitenden Servs unter. Unbeachtet bleibt die scheinbar tote Libelle liegen. Kaum eine viertel Jhane später durchläuft ein Zittern das Insekt und einen Augenblick später flattert die Libelle hoch und tanzt wie vorher um den Brunnen so als wäre nichts gewesen.
Aswold lacht grollend als er in den Schankraum marschiert. „Du legst auch jedes Wort auf die Goldwaage, was? Um deiner Kehle das Schicksal des Stockfisches zu ersparen, sind wir schließlich hier.“ An der Theke angelangt wird sein Grinsen beim Anblick zweier schaumgekrönter, gefüllten Krüge noch breiter. „Ah, schau an was das schon auf uns wartet! Selbst wenn unsere Schönheit irgendwo im Haus unterwegs oder in der Küche ist, kümmert sie sich um unsere durstigen Kehlen.“: sagt er vergnügt und greift sich einen der Krüge. „Lang zu.“: fordert er Blidur auf. „Möge uns die Göttin lachen und unsere Krüge bis zu unserem letzten Augenblick gefüllt sein!: dröhnt er vergnügt und hebt seinen Krug in Blidurs Richtung bevor er ihn an die Lippen setzt und ein tiefen Zug nimmt. Mit einem wohligen Seufzer läßt er einen ebenso tiefen Zug folgen, bevor er seinen Krug absetzt. „Diesmal hat sich Stanchek selbst übertroffen. Ich könnte mich in dem Nektar ersäufen.“ :sagt er mit Zufriedenheit. „Wird nur nicht lange halten, dieses edle Gebräu wenn unsere Saufgurgeln darüber herfallen, fürchte ich.“ Genießerisch nimmt er noch einen großen Schluck. „Bist wohl neu hier?“: erkundigt er sich bei seinem Zechkumpan.
Der Bewaffnete stößt den Kutscher an und bedeutet ihm zu halten. Der Karren kommt zum Stehen aber der Mann auf dem Kutschbock der die Zügel hält, kümmert sich keinen Deut um die Fremde, starrt nur auf den Rücken seiner Echsen. Der Bewaffnete dagegen legt die Armbrust zur Seite und dreht sich ganz zu Lenari. Blaue Augen sehen sie nicht unfreundlich an. „Wo wir her kommen ist kein Geheimnis, Mädchen! Wir kommen von Roalds Hof. Aber mitkommen kannst du nicht. Roald will keine Fremden auf seinem Land und er ist der Mann der das Sagen hat auf dem Hof. Wenn du gescheit bist, dann gehst du zurück in die Stadt und versuchst erst gar nicht uns zu folgen. Roalds Land wird bewacht und seine Befehle sind eindeutig. Die Jagdechsen sind scharf und seit dem letzten Überfall schießen die Posten zuerst und fragen dann. Also riskier es lieber nicht.“
Als der Bewaffnete Lenari bemerkt scheint er die die zierliche Allianzlerin nicht als Bedrohung aufzufassen, denn er hebt die Armbrust nicht, die er in den Händen hält. Der Mann ist groß und kräftig, rotblond und bärtig, trägt über der leichten Arbeitskleidung eine metallbeschlagenen ärmellose Lederweste. „Was treibst du hier draußen, Mädchen? Dreh dich besser um und geh zurück in die Stadt. Es treiben sich irgendwo noch ein paar Scheißmarodeure herum. Denen willst du sicher nicht begegnen.“: sagt er gutmütig.
Da das Spiel durch das traurige Ereignis eine Zeitlang unterbrochen war und wir einen neuen Spieler in der Stadt im Süden begrüßen, beginnt der fünfte Spieltag heute neu.