Forum Übersicht - RE: Im Morgengrauen - 2

„Das weiß ich besser als ihr und ich suche keinen Dank. Was euch schwer fällt oder nicht, ist für mich ohne jede Bedeutung. Vellas einzige Schuld war mich zu lieben und mit mir zu leben. Sie wußte nichts und hatte an nichts Anteil, sie war bloß ein schwaches Glied in der Kette. Wer die Verantwortung trägt fragt ihr? Gebt euch selbst die Antwort.
Kühl, unpersönlich erwidert er ihren Blick.
„In dem Moment in dem ihr euren Eid abgelegt habt, seid ihr ein Teil des Unterdrückungsregimes euer Tempel geworden, ein Teil der Maschine, ob euch das gefällt oder nicht. Ihr habt euch eine Uniform angezogen und jetzt gehört ihr zu Armee, egal ob ihr mit ganzen Herzen dabei seid, oder eure Vorbehalte habt, ihr marschiert in Reih und Glied. Ihr tragt diese Uniform, also könnt ihr euch auch nicht aus der Verantwortung stehlen. So einfach ist das.“
Jetzt hat sich nicht nur das Fenster geschlossen, sondern auch die Türe.
„Ihr habt schon Recht, ich bin unverzeihlich. Ich werde euch und euresgleichen niemals verzeihen, was ihr Vella und so viel anderen angetan habt. Ich werde euch die Lügen, die ihr in die Welt setzt, nicht verzeihen und ich werde es euch nicht verzeihen, daß ihr uns Heilern das Wissen vorenthaltet, daß wir so dringend brauchen, bloß um eure Macht aufrecht zu erhalten.“
Er greift nach seiner Waffe, erhebt sich und schiebt routiniert die Asnivala zurück in den Waffengurt. Er deutet eine schwache Verbeugung an. „Im Übrigen geht euch meine persönliche Vergangenheit einen feuchten Kehrricht an, Priesterin. Gehabt euch wohl.“