Forum Übersicht - RE: Erkundungstour - 3

Sorgfäötig reinigt die Heilerin die Wunde und verbindet sie anschliessend. Der feine Blutgeruch hat schon die ersten Insekten herbeigelockt und immer wieder muss Tessya das lästige Viehzeug mit der Hand fortwedeln.
Eines der blutrünstigen Tierchen lässt sich auf dem Fell der Chira nieder, bemerkt schnell, wie sinnlos das Unterfangen ist . Natürlcih wenden sie sich dem nächst besten Opfer zu: Ataeric, der in die Betrachtung der Schmetterlinge versunken ist.
Alsbald findet sich der Hüne von einem lästigen Schwarm Insekten wieder, die sich, sobald er nicht aufpasst, auf ihm niederlässt und ihn zerstechen, um an sein Blut zu kommen.

Das erste der kleinen, bläulich glänzenden Tierchen ignoriert er. Ataeric wischt sich lediglich abwesend über den Unterarm, auf dem ein kleiner, roter Punkt vom nur unzureichend gestillten Blutdurst des Insekts zeugt. Die Krieger nutzt die Zeit die Tessya für ihre Schrammen benötigt um sich selbst zu sammeln und dem ein oder anderen Gedanken nachzuhängen während die grauen Augen ohne wirklicher Aufmerksamkeit auf dem stetigen Flattern der großen Schmetterlinge liegt. Aufmerksam dagegen sind die kleinen Biester. Das Erste noch längst nicht zufrieden mit dem abgebrochenen Schluck sondern mehr angestachelt, setzt sich in seinen Nacken während eine Zweite surrend am linken Ohr herumfliegt, noch wählerisch wohin es will. Ziellos wedelt er mit der Hand neben seinem Ohr herum, das nervtötende Geräusch vertreibend, wovon sich das erste Tierchen überhaupt nicht beeindruckend lässt und ein weiteres Mal zusticht. Ein Erfolg der einsamen Vorhut, der ein wohl nur für den Schwarm bemerkbares Signal abgibt. Wie eine dunkle Vorahnung senkt sich die glänzende, unruhige Wolke über den Hünen hinab und innerhalb kürzester Zeit fühlt er sich einem vielstimmigen Chor an Insektenstimmen ausgesetzt, die sich surrend und mit Begeisterung auf ihn stürzen. "Kknggnh", gibt der Krieger ein denkwürdig klagend-mauliges Geräusch von sich, als seine Haut als Fütterungsstation für den Schwarm herhalten muss und sich gleich unzählige der lästigen Biester darin versenken und gütig tun. Er nimmt einen sehr raschen Schritt nach hinten, dann einen zweiten, wischt sich mit einer Hand über den Arm, mit diesem dann über den Kopf und dem anderen dann wieder über den Nacken. "Seid ihr fertig?" wendet er sich von seinem zum Warten auserkorenen Platz ab und kommt auf die Chira zu. Auf eine Antwort wartet er jedoch nicht ab, greift er bereits nach der abgelegten Ateva und bestimmt kurz und bündig:" Wir gehen!"

Sie kann nicht anders.
Ein leises Kichern ertönt von der Chira, ein heller, belustigter Ton ohne Häme, als Reaktion auf den mauleden Krieger.
Rasch verknotet sie den Verband, schlüpft ind ei Stiefel und springt auf.
"Ja los, sonst fressen Euch die Biester noch auf. Und juckt ja nich an den Stichen, das wird es nur schlimmer machen."
Sie lässt ihm den Vortritt und schlängelt sich nach ihm durch das dichte Unterholz.
"Für das nächste Mal braue ich etwas gegen die Viecher zusammen. Und eine Machete wär gut." beginnt sie im Plauderton.

Der Krieger gibt einen undefinierbaren Grunzlaut auf ihren Ratschlag zurück und noch bevor Tessya den Verband zu Ende geknotet und in ihre Stiefel geschlüpft ist, hat er sich bereits die Ateva auf den Rücken geschultert und sich ins Dickicht geworfen.
Der Krach der kurz darauf aus dem Grün kommt verrät der Heilerin bereits, dass der Krieger auch ohne Machete gut auskommt. Er nutzt einfach seine Masse und Kraft, bricht hin und wieder einen störenden Zweig mit der Hand ab und trampelt sich einen Pfad durch das Unterholz. Die Insekten treiben ihn zusätzlich voran, doch die Chira soll nun nicht glauben, er wäre auf der Flucht! „ Wollt ihr noch irgendwo bestimmtes hin?“

Ob der grobmotorischen Leistung des Hünen, gluckst die Chira erneut. Mit federnden Schritten setzt sie ihm nach, ein belustigtes Grinsen im Gesicht
"Nein, nein, wir können zurück." kommt es mit belustigten Unterton von hinten, während Tessya leichtfüssig über einen umgestürtzen Baum hüpft.
"Ausser Ihr wollt noch etwas erkunden, ich bin da ganz offen."

Tatsächlich schafft es diese Nachfrage den Sturm des Kriegers durch den Dschungel zu verzögern und schließlich ganz zum Erlahmen zu bringen. Er dreht sich zu Tessya um, mit einem nachdenklichen Ausdruck im Gesicht. Es dauert einige Herzschläge bis er sich zu einer Antwort entschieden hat:“ Wir können einen Bogen gehen und am Metcha zurück. Dabei könnten wir noch die Küste dort erkunden. Wir kämen dann vermutlich erst weit hinter dem Strand wieder heraus, an dem Hel und ich unsere Häuser haben und es wäre ein langer Marsch, aber dann hätten wir einiges geschafft. Zumindest grob“, er zuckt mit den Schultern und schlägt sich anschließend in den Nacken. „ Also?“ er will ja nicht drängeln.. aber er würde schon gerne weiter!

Tessya hebt die Schultern und wendet den Blick erst einmal zur Sonnenscheibe. Abschätzend orientiert sie sich.
"WIr haben es noch ein paar Stunden hell, wieso nicht? Zu gross sollten wir den Bogen nicht schlagen, ich wär gern vor Einbruch der Dämmerung aus dem Dschungel heraus." gibt sie ihre Meinung kund.
Sie rückt die Tasche, die inzwischen recht prall mit den ganzen Lianenzeug wirkt, zurecht.
"Was machen die Stiche?"

"Den Rest des Weges gehen wir an der Küste, falls wir uns verspäten ist das sicher kein Problem. Natürlich ist es besser wenn wir zeitig zurück sind," stimmt er ihr zu. Er will sich bereits abwenden, als sie sich nach seinen Stichen erkundigt. eine Nachfrage die ein Stirnrunzeln erzeugt. Es sind nur Stiche! Er schaut jedoch pflichtschuldig auf seine Arme: Rot, juckend und viele - wie erwartet. Ataeric zuckt mit den Schultern:" Mir geht´s gut", brummt er wirsch, wirft ihr noch einen kurzen Blick zu und wendet sich dann ab. Der Krieger wühlt sich energisch durch den Dschungel, bis sie auf einen kleinen Bach stoßen. Das Wasser steht höchstens zehn Clat hoch und der Hüne bevorzugt den Weg durch das Wasser, als sich weiter durch das dichte Buschwerk zu kämpfen - sofern die Chira dagegen nichts einzuwenden hat..

Sicher, es waren nur Stiche. Doch hier hatte sich schon mehr als einmal gezeigt, das die Dinge nicht das waren, was sie zu sein schienen. Woher sollten sie wissen, ob diese kleinen Stechviecher nicht giftig waren, ? Oder Halluzinationen hervorriefen, wie die falschen Babacyas?
Tessya wirkt nicht besonders furchtsam, doch der Hüne mit seiner Ateva würde üblen Schaden anrichten können, wenn sie nicht aufpasste.
Gelassen nickt sie ihm zu, doch wirkt sie aufmerksam, ihre Ohren lauschen unwillkürlich nach den Geräuschen des Dschungels.
Nach einem kurzen Zögern entschliesst sie sich, am Ufer entlang zu gehen, aufmerksam die Augen auf das allegegnwärtige Grünzeuggerichtet. In der Nähe von Bächen fanden sich oft Heilpflanzen....
"Moment" ertönt es auch schon kurz darauf und die Chira bückt sich, um sich einen Farn näher an zu schauen.

Der Farn ist hier an dieser Stelle nur recht klein - wobei klein übertrieben ist, reicht er der Chira fast bis zur Hüfte. Hinter diesem überragen die Wedel der Geschwisterpflanzen die beiden Forscher deutlich. Die Haptachse der Pflanze ist rosafarben, die Fiederblättchen in einem hellen, auffallenden Grün. Auf der Unterseite entdeckt Tessya mehrere Häarchen, was der Pflanze ein etwas mehliges Aussehen gibt. Zwischen den Reihen und am Rand der Fiederblättchen sitzen rote Sporen, die dem Farn zusätzlich noch mehr Farbe verleihen. Ein paar kleine grüne Spinnen huschen eilig über die Blätter und ihre Pfoten als die Chira die Pflanze berührt.
Ataeric bleibt stehen und dreht sich zu der Chira um. Geduldig wartet er, bis Tessya ihre Untersuchungen abschließt, immerhin sind sie mit genau aus diesem Grund hier. Kleine, flinke Schatten flitzen an seinen nassen Schuhen vorbei, winzige fischartige Lebenwesen, deren Form und Farbe er so schnell nicht erkennen kann. Er hört viele ihm unbekannte Vogelstimmen deren Rufe teils dumpf, teils durchdringend durch die dichte Vegetation gehen. Die Geräuschkulisse schwillt an, wird dann wieder etwas leiser, was einige Rufe besser von anderen differenzieren lässt, um dann wieder von der schieren Masse verschlungen zu werden. Der Hüne hat sich an die Geräusche gewöhnt und diese zu vernehmen deutet ihm, dass sich ihr Umfeld in normaler Bestrebsamkeit befindet "Habt ihr überhaupt noch Platz für weitere Proben?"

Konzentriert betrachtet die Chira die Pflanze,neben der sie kniet, zupft schliesslich nur ein einziges Blatt mit roten Sporen ab und steckt es ein. Der Beutel wirkt gut gefüllt.
"Ich suche eigentlich etwas ganz bestimmtes, einen Farn. Wird in etwa so groß wie dieser, nur die Blätter sind rötlich-gelb. wenn ich den finde , nehme ich auf jeden Fall etwas mit, vielelicht sogar einen Schössling. Aber ich glaube, ich hab den hier in einem Buch über Heilkräuter gesehen, das die hiesige Pflanzenwelt dokumentiert. " von unten her schaut sie zu ihm auf und als sie sich erhebt, entfährt ihr doch ein leises ächzen.
Die Schmerzen scheinen stärker zu werden oder sie kann sie nicht mehr so gut verbergen.
"Lasst uns weiter." murmelt sie nur kurz, lässt ihn aber erneut vorgehen.

Die Miene des Hünen bleibt ausdruckslos als sie sich ächzend erhebt, doch ihre Worte stoßen auf Interesse.“ Es gibt ein Buch über die hiesige Pflanzenwelt? Eine Anleitung wie sie.. für eure Zwecke zu nutzen sind?“ erstaunt ihn diese Information nicht wenig. Schließlich hat er sich reichlich Bücher angesehen und selbst die Kochrezepte bezogen sich nicht direkt auf die in ihrer Umgebung verfügbaren Lebensmittel. „Wo habt ihr es her?“ verlangt er zu wissen während er sich bereits umdreht und dem flachen Bachlauf weiter folgt.

"Nein, nicht direkt." erwiedert Tessya "Auf den ersten Blick ist es eines der klassischen Bücher über Heilkunst, wie ich es auch in der Tempelbibliothek hatte. Lajacarojis Kompendium der Heilpflanzen. Aber in den Büchern hier finden sich Pflanzen, die ich nicht kenne, die nicht in Elurien oder den Allianz gewachsen sind. Hel kennt sie auch nicht. es bezieht sich eindeutig auf hier."
Gleichmässig setzt die Chira einen Fuss vor den anderen, macht sie keine unnötigen Bewegungen.
"Wo Hel seines gefunden hat, weiss ich nicht. Meines habe ich in einer der Villen an der Hauptstrasse gefunden, in einer kleinen Bibliothek. Da gab es einige Bücher über Heilkunde, die Tier und Pflanzenwelt.." gibt sie nachdenklich zu.

"Was denn nun?" murrt er über die Schulter nach hinten. " Es bezieht sich nicht direkt.. aber es sind die hier ansässigen Pflanzen drin, die ihr und Hel aus der euch bekannten Röhre fremd vorkommen. Das ist dann doch wohl ein Ja!" Der Hüne schnaubt über eine solch derart unpräzise Antwort der Chira und konzentiert sich wieder auf seinen Weg. Der kleine Bachlauf windet sich nach rechts was Aateric langsamer werden lässt. Er möchte eigentlich in die andere Richtung, was ihn stehen bleiben lässt und abschätzend das Dickicht auf ihrer rechten Seite prüfen lässt..

"Wenn Ihr weiter an dem, was ich sage, rummeckert, sag ich Euch nichts mehr. Macht Euch doch selber kundig, wenn Ihr alles besser wisst" brummt die Chira hinter ihm. Für Wortklauberei und Besserwisserei hatte sie wenig übrig.
Ihre Schritte werden auch langsamer, als der Bach seinen Lauf ändert, doch lässt sie sich davon nicht abhalten. Ihm einen vernichtenden Blick zuwerfend, wendt sie sich nach links. Mit den Händen schiebt sie zwei Überchirahohe Franwedel auseinander und tritt hindurch, so da sie augenbicklich seinen Augen entschwunden ist.
"Wollt Ihr hier übernachten?" kommt es frech aus den Büschen , wild wackeln die Blätter der Farne als sich Tessya ihren Weg weiter durch das Dickicht sucht.