Forum Übersicht - RE: Ein Spielmann ohne Zuhörer spielt taub - 4

Kaum ist der Rum über die Wunde geflossen, erhebt sich ein fast entschuldigender Blick, als wäre es nun gar dem Barden zuzuschreiben, dass Tessya Schmerzen erleiden musste. Doch er lächelt, als sie ihren Dank ausspricht und reicht ihr die Rumflasche. Während sich die Chirà an dem starken Gebräu stärkt, schweift sein Blick zu der Schokolade und das Lächeln vertieft sich noch einmal, als würde der Grund für dieses haarsträubende Intermezzo gerade für alles entschädigen. Als jedoch Chelias Name fällt, runzelt sich die Stirn des Mannes und er schüttelt ratlos den Kopf. "Ich weiß es nicht." gesteht er leise. "Ich wusste nichtmal, dass sie da ist, bis Timea plötzlich aufgeschreckt ist und Chelia aufgebracht herangewirbelt kam. Dann hat es im Haus gescheppert und Chelia ist losgestürzt." er reibt sich kurz etwas betroffen das Kinn. "Ich nehme an, sie hat dort eine Gefahr vermutet..." startet er einen kläglichen Versuch Chelias kopflose Aktion zu begründen und hebt den Blick in Tessyas Augen.

Dafür, das sie selten Alkohol trinkt, nimmt Tessya einen erstaunlich grossen Schluck des starken Gebräus. Prompt musss sie husten und sie schüttelt sich wie ein Jewaka, der nass geworden ist.
DIe aufwühlenden Ereignisse der Nacht hinterlassen Spuren bei der jungen Chira, müde lässt sie sich an den Brunnenrand sinken, angelt noch ihre Beute vom Rand. Zu müde ist sie auch, um sich wieder in ihre distanzierenden Schleier zu hüllen, ihre abwehrenden Mauern wieder hoch zu ziehen.
So erwiedert sie das Lächeln des Barden und wird unter seinem Blick deutlich verlegen, als er die Schokolade sieht.
Nach einem weiteren Schluck Rum, weniger husten und keinem schütteln, nimmt sie sich ein Praline und hält Javero ihre Beute hin.
Ihre Augen werden ein wenig grösser und sie klingt vorsichtig nach.
"Sie war garnicht bei dir? Ich hatte gehört, das du auf dem Platz gespielt hast und chelia vorne herumstehen sehen... deswegen bin ich ja hintenrum ich wollte.." sie stockt und wird noch ene Spur verlegener.
"Ich wollte euch nicht stören."
Sie weicht seinem Blick aus und hebt die Schultern.
"Ja vermutlich hat sie das alamiert. Ich hätte nicht abhauen sollen , aber es war mir so... unangenhem" windet sich die Graubefellte ein wenig.

Besorgt beobachtet der junge Mann, wie sich die Heilerin der beruhigenden Wirkung des Alkohols aussetzt, um sich anschließend erschöpft auf dem Brunnenrand nieder zu lassen. Langsam bringt er sich neben sie, rückt die Laute aus dem Weg und lässt sich ebenfalls auf den kühlen Stein sinken. Mit einem dankbaren Lächeln nimmt er eine der wertvollen Pralinen an und vernascht sie rasch, ehe sie in den Fingern zu schmilzen beginnen kann. "Nein, sie hat sich nicht zu erkennen gegeben, offenbar wurde ich von diversen Ohren belauscht." schlussfolgert er mit einem vorwurfslosen Lächeln. "Und das wo ich mich nach Zuhörern sehne, das entbehrt nicht gerade einer gehörigen Portion Ironie."
Nun ist es an dem Barden die Chirà etwas überrascht von der Seite her zu betrachten, ehe sich seine Stirn betroffen in Falten legt. "Es tut mir leid, Tessya." spricht er leise und reibt sich den Nacken. "Ich wollte sicher niemals, dass du das Bedürfnis verspürst mir aus dem Weg gehen zu müssen."

Die Praline verschwindet ebenfalls im mund der Chira, ein weiterer, diesmal sehr kleiner Schluck folgt.
Danach hält sie Javero die Flasche hin, sollte es sie nicht wollen, stellt sie diese auf den Boden.
Das er so dicht neben ihr sitzt, scheint sie nicht zu stören, sie wendet den Kopf und schaut ihn an.
Ob es an der Erschöpfung liegt, der Situation und schlicht an ihrem Alkoholpegel, ist schwer auszumachen. Ihre Abwehr ist immer noch gesenkt.
"So einfach ist das nicht, Javero" gibt sie unumwunden zu und seufzt. Natürlich konnte es bei einer so facettenreichen Persönlichkeit wie Tessa keine einfache Antwort geben.
"Es ist meine Wahl, dir aus dem Weg zu gehen. Oder vielmehr Chelia und dir aus dem Weg zu gehen." sie hebt abwehrend die Hand. "Ja ich weiss, es gibt kein euch, jedenfalls für dich nicht. Aber wenn Chelia im Dunkeln herumlungert, um dich und Timea zu beobachten, ist diese.. Affäre für sie nicht geklärt und vorbei. Und ich werde nichts tun, um sie zu verletzten oder zu kränken. Sie ist eher der eifersüchtige Typ, fürchte ich und sie würde nie verstehen, das man.. sich verbunden fühlen kann ohne intim zu werden. Noch jemand gegen mich kann ich gerade nicht gebrauchen. Ich bin das allein sein gewohnt, schon ewig, ich komme klar." sie nimmt eine weitere Praline, betrachtet sie erst einen Moment, ehe sie sie isst.
"Ich wusste ja nicht, das ihr nicht alleine seid, verstehst du? Und ich habe nicht gelauscht, ich wollte nur Schokolade holen. Wenn hier nicht alles so eckelhaft klein wäre, hättet ihr das garnicht mitbekommen. Und nicht alle müssen wissen, ... es reicht, wenn du von meiner Schwäche weisst, wirklich."

Der Spielmann nimmt die Flasche entgegen und tut ebenfalls einen guten Schluck, ehe er sie absetzt. Er lauscht ihren Worten, doch seine Stirn kraust sich alsbald, ehe der Lockenschopf ein kleines Schütteln andeutet. "Ich habe mit ihr gesprochen, Tessya. Heute mittag erst." er seufzt und reibt sich kurz mit Daumen und Zeigefinger über die Augen. "Du hattest recht mit dem was du gesagt hast. Ich habe wirklich nicht geahnt, dass sie so empfindet. Nach so kurzer Zeit...ich bin nunmal was ich bin und ich mache doch niemandem was vor...." er seufzt und zieht ein Bein an sich heran, um die Arme darauf zu legen. "Ich hatte sicherlich schon Schwierigkeiten, wenn ich länger irgendwo geblieben bin und unschöne Szenen hab ich auch schon erlebt, aber das..." er hebt etwas hilflos die Schultern und rauft sich mit einer Hand das Haar. "Ich weiß nicht was ich machen soll. Sie sagt sie kommt damit klar, dass wir nicht zusammen sind, wenn ich sie nur nicht alleine lasse. Ich will sie auch sicher nicht allein lassen, aber wo ist denn da die Grenze? Sie wirkte so außer sich und so zerbrechlich und ich hab das Gefühl es ist einerlei was ich tue, sie wird so oder so daran Schaden nehmen..." der Barde versucht nicht den Blick der Chirà zu suchen, scheint es ihm mehr als unangenehm sich ihr auf diese Weise zu offenbaren und seine Besorgnis wirkt durchweg ehrlich.
Die letzten Worte lassen ihn jedoch schon wieder leicht lächeln und sein Blick gleitet zu ihr herum. "Deine Schwäche ist bei mir in guten Händen Tobrachuyila." verspricht er, greift dann noch einmal nach der Flasche und gönnt sich noch einen Schluck.

Ruhig hockt Tessya neben dem Spielmann und lässt ihn reden. Er, der derjenige ist, der allen sein Ohr schenkt und zuhört,aus anderen etwas herauskitzelt hat anscheinend niemanden, der sich seine Sorgen anhört.
Aufmerksam hört die Chira zu, ist einfach nur für ihn da und bei ihm.
Leicht nickt sie an der ein oder anderen Stelle, bestätigt sich , was sie schon gedacht hatte. Nicht ohne Grund hatte sie so rigoros ihre Grenze gezogen, wie weh es ihr selbst getan hatte.
"Nein, du machst niemandem etwas vor. Jemand, der glaubt, dich zu binden und zu halten unter dem Deckmantel der Liebe, lügt sich selbst etwas in die Tasche und hat nichts von dir verstanden. DIe Frage ist doch, was du willst. Du musst für dich eine Grenze ziehen und wahren. Hat Chelia einmal danach gefragt, was du möchtest oder wie es dir damit geht?"
Die Chira wendet den Kopf und schaut den Barden an, leicht und sanft legt sie ihre Hand auf den Unterarm.
"Du bist ein lieber Kerl, Javero, einer auf den man sich verlassen kann und der zu seinem Wort steht. Du solltest vorsichtiger sein, wenn du etwas versprichst. Chelia wird nicht so leicht darüber hinweg kommen, fürchte ich. Sie wird deine Grenzen immer wieder in Frage stellen, versuchen, dich zu verführen, denn das ist dein Schwachpunkt. WIeviel willst du ihr von dir geben? Wo willst du die Grenze ziehen?"
Sacht zieht sie ihre Hand zurück,

"Ein lieber Kerl, ja..." murmelt der Spielmann mit einem leichten Schmunzeln, bettet das Kinn auf den überschlagenen Armen und betrachtet einen Moment lang den regen Tanz des Feuers, welches sich, wider seiner Natur, in die Form der Schale zwängt. "Meine Grenzen, hm?" nachdenkliches Schweigen legt sich über das verwunschene Örtchen, und der sonst so wortgewandte Künstler scheint tatsächlich keine direkte Erwiderung zu finden. Einmal mehr hat die Chirà den Eindruck, als ruhe die Gedankenwelt des Barden eher selten bei sich selbst. "Mir hat mal jemand gesagt, dass Licht immer in Bewegung bleiben muss, weil es zu hoch konzentriert, oder in eine Form gepresst anfängt zu brennen. Sie war zugegebener Maßen gerne etwas pathetisch, aber ich habe das Sinnbild gerne für mich adaptiert." erklingt seine Stimme schließlich mit einem eingelagerten Schmunzeln. "Ich glaube ich selber habe nicht viele Grenzen, aber das ist wohl eine davon. Ich bin jederzeit bereit alles zu geben, so lange ich nicht gezwungen werde still zu stehen." kurz wendet er den Blick zu der Chirà, als suche er einen Hinweis darauf, ob sie seine Worte nachvollziehen kann. Die leichte Berührung seines Armes lässt ihn warm lächeln.
"Es ist sicher nicht Chelias Schuld." fährt er schließlich mit einem Seufzen fort und löst sich aus der etwas verschlossenen Haltung, um sich kurzerhand zu erheben. "Es ist ja nicht so, als hätte ich es nicht provoziert. Aber für gewöhnlich müssen die Bedingungen vorher nicht erst ausgesprochen werden, das fahrende Volk trägt seinen Ruf doch eigentlich recht demonstrativ vor sich her. Aber sie hat halt viel durchgemacht und ich war nicht aufmerksam genug..." die Hände in die Hosentaschen geschoben verweilt der Spielmann irgendwie ruhelos, tippt sein Fußballen unentwegt gegen das Pflaster und lässt die Schellen halbherzig aufschrillen.

Tessya streckt sich und greift nach der Rumflasche. Nachdenklich wiegt sie diese in der Hand ehe sie sie an die Lippen hebt und noch einen kleinen Schluck nimmt. Allmählich merkt man ihr den ungewohnetn Alkoholkonsum an, ihre Augen wirken nicht mehr so klar.
"Oh sind wir bei pathetisch angekommen? Dann hab ich auch einen für dich: Das Licht lockt die Motten an und verbrennt sie." das das sonst so geschliffene Chirjeya der Chira schleicht sich ein Akzent, der bisher verborgen geblieben war. Für die feinen Ohren des Barden ist der Akzent chians deutlich heraus zu hören.
"Es geht nicht um Schuld, Javero. Schuld ist Chelia nur, weil sie einen Fehler wiederholt und aus dem ersten nichts gelernt hat. Und du bist Schuld, weil du eines auser acht gelassen hast: das fahrende Volk ist nach einiger Zeit verschwunden und muss sich mit den Folgen nicht auseinander setzten. Das fuktioniert hier aber so nicht."
Ein zweiter, rascher Schluck aus der Flasche folgt, doch dieses Mal stellt die Katzenhafte sie lieber weider weg.
"Es ist egal, was du tust, Jabero, Javero" korrigiert sie sich hastig "Spätestens wenn du dein Licht für eine der Anderen scheinen lässt, wenn sich Vella oder Timea von dir angezogen fühlen und du in einem anderen Bett als Chelias aufwachst. Sie wird es mitbekommen und es wird sie verletzten, ohne Frage. Aber sie wird nicht daran zerbrechen, wenn du sie nicht bis dahin glauben lässt, das du nur für sie da bist."
Sie hebt die Schultern.
"Tut mir leid."
Recht schwammig bleibt, was ihr nun genau leid tut. Doch ihr Blcik hebt sich und sie schaut zum Barden hinüber.

Gerade noch mit den eigenen Gedanken beschäftigt, lockt der chianische Akzent die Aufmerksamkeit des Barden auf die Chirà zurück. Er schmunzelt neugierig und beobachtet, wie sie dem Schnaps zuspricht, welcher der Katzenhaften offenbar recht schnell zu Kopf steigt. "Der Tee in Chiàn ist einfach zu gut, was?" neckt er sie vergnügt, hatte er selbst in dem mauschlerischen Sündenpfuhl ganz gewiss alles getrunken, bloß keinen Tee und war demnach kaum ein ernst zu nehmender Kritiker. Schwungvoll wendet er sich auf dem Fußballen herum. Der Rest des Gespräches scheint einfach hinten über zu fallen, ohne dass es Javero sonderlich viel auszumachen scheint. Er senkt den grinsenden Blick in die glimmenden Katzenaugen "Was tut dir leid? Dass du mir den Rum streitig machst? Keine Sorge, du trinkst ja wie ein Vögelchen, da hat sogar dein Schwanz mehr verdrückt." lenkt er die Thematik in eine alberne Richtung, die ihm weit besser zu gefallen scheint.

Verständnislos schaut die Chira an, kann sie seinen Themenwechsel im ersten Moment überhaupt nicht nachvollziehen.
Ihre Stirn kraust sich und ihre blauen Augen funkeln ihn entrüstet an.
"Lenk nicht ab. Du kannst deine Scherzboldnumemr abziehen, vor wem du magst, aber nicht mit mir."
Kurz sieht es so als, als würde sie aus reinem Trotz nach der Rumflasche greifen, doch vorerst siegt die Vernunft und sie lässt es bleiben.
"Such dir aus, was es ist. Das du da nicht rauskommst, ohne jemandem weh zu tun. Das du hier nicht wegkommst. Das du einmal nicht davonlaufen kannst, sondern die Konsequenz bis zum Ende tragen musst. Immerhin.."
sie verstummt abrupt, schüttelt den Kopf und greift nun doch zu dem starken Alkohol.

Der Spielmann gibt ein lautloses Seufzen von sich, doch sein Lächeln beeinträchtigt es nicht, sodass es der angeheiterten Chirà sicher nicht einmal auffallen dürfte. "Was denn, immer noch nicht?" fragt er verblüfft und lässt in gespielter Enttäuschung die Schultern hängen. "Deine Scherzboldabwehr ist echt erstaunlich Fellchen. Aber weißt du, ich bin so wahnsinnig stur. Wie wärs wenn du aufstehst und mir nochmal mit fester Stimme die Meinung geigst. Sowas wie: Schalkhafte Spielleute sabotieren selten sichere Scherzboldabwehr" intoniert er flüssig einen spontanen Zungenbrecher und grinst Tessya dabei herausfordernd an ehe er einen wiegenden Schritt zurück macht, als könne er die Mehdori somit noch mehr herausfordern.

Etwas zu hart stellt die Chira die Flasche auf dem Brunennrand ab, prostestierend klirrt das Glas, bleibt aber ganz.
Betont langsam greift sie nach dems chüssel mit der restlichen Schokolade und will sich erheben.
Vorsichtig rutscht sie mit dem Hintern vor, bis ihre Füsse fest auf dem Boden stehen und ebenso vorsichtig erhebt sie sich.
Mit der ganzen Würde, die sie in ihrem angeheiterten Zustand zustande bringt, schaut sie ihn an, die blauen Augen ein wenig alkoholumflort.
"Denkst du, du bist sturer als ich? Willst dus drauf ankommen lassen?" noch viel stärker schleicht sich der chianische Akzent ein, doch Tessya selbst fällt es nicht auf.
"DIe Abwehr bleibt oben und damit basta. Mit dir vernünftig reden zu wollen ist verschwendete Liebesmüh. Ich seh eben mehr in dir als den Scherzbold und Schürzenjäger. Nur du, du willst dich beständig darauf reduzieren."
Ihre Stimme klingt ungehalten, sie streckt das Kinn vor und funkelt ihn an.
"Ich geh besser. Sinuva, Javero"

"Mit Verlaub, ich bin der sturste Mensch der ganzen Röhre." erwidert der Barde mit einem feinen Lächeln und einer kurzen Verbeugung unter weit ausgebreitete Armen. Er grinst ihr immer noch ungehemmt entgegen, als sie sich erhebt. "Ach, Tobrachuyila, ich will deine Abwehr doch garnicht weg komplimentieren, das wäre wirklich ungebührlich und deiner nicht wert.
Deine Abwehr sie steckt mit mir in einer steinigen Sackgasse,
doch das ist mir scheiß egal, ich laufe lachend vor die Wand.
Und es gibt auch einen Grund warum ich das verdammt nicht lasse,
irgendwann hab ich das Scheißding eingerannt!"
Zitiert er wohltönig den Ausschnitt eines Liedes mit angepasstem Inhalt ehe er einen Ausfallschritt macht, um Tessya den Raum zu geben zu gehen, wenn sie es denn will. "Wer hat behauptet, dass es da nicht mehr zu sehen gibt? Ich reduziere mich nur gewöhnheitsmäßig auf die entsprechende Situation und wenn mein Gegenüber nicht mehr in der Lage ist meinen Namen richtig zu artikulieren, ist mehr der Narr gefragt, als der pathetische Philosoph. Verzeih mir das bitte." die dunklen Augen blitzen ihr in warmherzigem Schalk zu. "Darf ich dich noch ein Stück begleiten?" bietet er noch freimütig an, als würde rein garnichts dagegen sprechen.

Die Augen der Katzenhaften werden schmal, als er zu zitieren beginnt, sie macht ein paar Schritte vom Brunnen weg.
"Mehr als eine blutige Nase und Schrammen wirst du dir nicht holen, solange der Grund nur deine Sturheit sit, die Mauer einzureissen. Also lass es lieber." kommentiert sie kühl. Sie presst die Lippen zusammen, als müsse sie weitere worte zurückhalten, ihr Kinn streckt sich etwas empor. Stur konnte sie auch sein, ganz gewiss.
Ihre Bewegugen haben etwas an Harmonie eingebüsst, mehr jedoch nicht.
Trotzdem bewegt sie sich bedächtig vorwärts, an Javero vorbei.
"Mach was du willst, bist ein freier Mann" brummelt sie, drückt die Schüssel an sich und schlendert los.

Tessyas ungehaltener Blick bricht sich an dem sachten Lächeln des Barden, wie die Wogen des Metchà, die einen Felsen umspülen. Unverändert und standfest, würde er Zeitalter überdauern und dem Meer die nötige Zeit und die Geduld geben, bis sich das Wasser wieder zu einem ruhenden Spiegel gemäßigt hatte.
"Sturheit ist immer nur ein Mittel, niemals der Grund." entgegnet er ihrem Vorwurf und lässt sie an sich vorbei schreiten. In einer ruhigen Geste greift er nach seiner Laute, hängt sich diese um, ehe er ihr folgt. Der freie Mann lässt es sich also nicht nehmen die brummige Katze zu begleiten, auch wenn er vorerst einen halben Schritt hinter ihr bleibt. So hängt den feinen Ohren der Kätzin bloß das stetige Klimpern der Glöckchen in den Ohren, weitere Worte werden nicht gesprochen.
Schließlich ist es jedoch eine leise Melodie, welche die Stille auszufüllen beginnt. Exotische Klänge, welche das Bild von Pagodendächern, den Duft von Gewürzen und die Anmut seiden fallender Gewänder in die Gedanken lockt. Der sonst so obligatorische Gesang bleibt hier jedoch aus, stattdessen erfüllt bloß die Melodie die Nacht aus und begleitet Tessya und den Barden bis zu ihrem kleinen Gehöft.